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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Symbol des Aufbruchs Lada kann Prestigemodell nicht mehr weiterbauen
Der russische Autobauer Lada stellt die Produktion des XRay ein. Das SUV läutete die Modernisierung der Marke ein. Was dahinter steckt.
Nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs steckt die russische Automobilwirtschaft in einer tiefen Krise. Zwischenzeitlich war die Produktion komplett ausgefallen, etliche Arbeitsplätze standen auf der Kippe. Inzwischen hat sich die Fertigung wieder teilweise stabilisiert, Lada vermeldete Ende August eine volle Wochenarbeitszeit.
Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Einige Modelle werden künftig nicht mehr hergestellt. Der Grund: Es gibt nicht genügend Teile. Betroffen ist auch das SUV XRay (lesen Sie hier mehr dazu), das bei seinem Start im Jahr 2015 den Weg der Marke in die Zukunft ebnen sollte. Designer war der Brite Steve Mattin, der vorher für Mercedes oder Volvo gearbeitet hatte.
Nach Modellen wie dem eher unscheinbaren Kleinwagen Kalina war der XRay ein Symbol des Aufbruchs, ähnlich auch das nachfolgende Kompaktmodell Vesta: Ein angedeutetes "X" in der Flanke, ein moderner Innenraum – somit passte Lada deutlich besser in das Portfolio des Renault-Nissan-Konzerns, der große Teile des Unternehmens übernommen hatte.
Doch für den XRay braucht es eine große Zahl importierter Komponenten. Und die gibt es nicht, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Ria Novosti einen Lada-Vertreter. Wie der "Spiegel" berichtet, hat Lada bei insgesamt 1.500 von 4.500 Bauteilen noch keine alternativen Lieferanten gefunden.
Aber zumindest bekommen die verbliebenen Modelle im Charme der späten Neunzigerjahre wieder Ausstattungsfeatures wie eine Klimaanlage und ein automatisches Notrufsystem zurück.
- spiegel.de: "Russischer Lada-Konzern stellt Prestigeprojekt Xray ein"
- Homepage von Lada