Forscher entdecken: Chips-Zutat macht Haut durchsichtig

Könnte der "unsichtbare Mann" bald Wirklichkeit werden? Forscher haben zumindest eine überraschende Entdeckung gemacht.

Essen Sie gerne Chips und Flips? Insbesondere Cheetos, Doritos oder Nachos? Oder auch Fertig-Paella oder Instantsuppen? Dann sollten Sie das nächste Mal genauer auf die Verpackung schauen. Es kann sein, dass die Produkte den Farbstoff Tartrazin enthalten. Ein zitronengelber bis orangefarbener Lebensmittelfarbstoff, der die Haut durchsichtig machen kann. Zumindest die Haut von Mäusen.

Über einen derartigen Fall berichtet aktuell das "Wall Street Journal". In dem Bericht geht es um Wissenschaftler, die den Farbstoff – auch unter der Nummer E102 bekannt – extrahierten und gaben ihn dann auf die Haut von Mäusen. Nach kurzer Zeit konnten die Wissenschaftler durch die Mäusehaut die inneren Organe, Muskeln sowie Blutgefäße erkennen.

Wieso wird die Haut durchsichtig?

Die Wissenschaftler erklären das Phänomen wie folgt: Der Farbstoff verändert die Art, wie Licht durch die Zellmembranen fällt. Fett und Wasser streuen das Licht unterschiedlich. Sind beide gesättigt, so kann das Licht hindurchgehen. Die Folge: Die Deckkraft der Mäusehaut nimmt ab und sie wird transparent.

"Es war einer dieser Momente, in denen man denkt: Das ist wirklich clever aber auch wirklich einfach", sagte der Forscher Christopher Rowlands, der die Studie in dem Magazin "Science" veröffentlichte, gegenüber dem "Wall Street Journal".

Auch bei Menschen möglich?

Bevor Sie jetzt jedoch zum Snackregal gehen und sich Cheetos über Ihre Haut streichen, um sich selbst von der Wirkung zu überzeugen: Für das Experiment benötigen Sie eine sehr große Menge an Tartrazin. In den verkäuflichen Lebensmitteln ist der Wert zu gering. Somit wird der Trick nicht funktionieren. Zumal ist die menschliche Haut zehnmal dicker als die der Mäuse.

Und auch der Forscher Guosong Hong gibt Entwarnung: "Ich würde mir keine Sorgen machen, meinen Bauch oder meinen Darm transparent zu machen, indem ich eine Tüte Doritos esse."

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Tartrazin in der Kritik

Allerdings steht Tartrazin hierzulande auch in der Kritik. Es kann zu allergischen Hautreaktionen führen, asthmaähnliche Anfälle auslösen und Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizite verstärken. Zudem könnte es das Risiko für Leberschäden erhöhen.