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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stressige Feiertage Darum gibt es an Weihnachten oft Streit – und was hilft
In der Realität ist Weihnachten oft weniger besinnlich: Streit mit der Familie, Geschenke-Stress und viel Fahrerei. Wie Sie Ruhe in die Feiertage bringen.
Weihnachten sollte nach gängigen Vorstellungen schön und friedlich sein. Doch in einigen Familien hängt an den Feiertagen der Haussegen so schief wie sonst nie. Doch das muss nicht sein.
Warum gibt es an Weihnachten so viel Streit?
Wenn Weihnachten stressig und andere Tage eher friedlich verlaufen, liegt dies häufig an den eigenen Erwartungen wie: Alle verstehen sich wunderbar, das Essen ist so lecker wie nie zuvor, die anderen freuen sich wahnsinnig über die Geschenke. Die Enttäuschung ist bei solch überzogenen Vorstellungen natürlich vorprogrammiert. Das Tückische: Häufig sind einem diese Erwartungen gar nicht bewusst.
Was oft erschwerend hinzukommt: Das Fest der Liebe ist ein guter Nährboden für alte Konflikte. Geschwisterrivalitäten können aufbrechen. Auch wenn es während des Jahres immer wieder Probleme mit Verwandten gibt, wird es schwierig, an Weihnachten eine gute Miene aufzusetzen.
Um an den Feiertagen zu entspannen, kann eine Arbeitsteilung sinnvoll sein – und der Vorsatz, über Pannen und Planänderungen hinwegzusehen. Der eine kocht den Hauptgang, der zweite bereitet den Nachtisch zu und die anderen schmücken den Baum. Das schafft auch gleich ein gemeinsames Erlebnis.
Wie sollte das Fest geplant werden?
Es ist sinnvoll, sich möglichst frühzeitig Gedanken zu machen, mit wem wann gefeiert werden soll. Denn wer mit Ritualen brechen will, kann durchaus auf Widerstand treffen. Das kommt bei vielen gar nicht gut an. Schließlich sind gemeinsame Bräuche ein Zeichen für Bindung und Zusammengehörigkeit. Sprechen Sie offen und ehrlich über die eigenen Bedürfnisse.
Sie können beispielsweise um Verständnis werben, aber gleichzeitig signalisieren, dass Sie die Wünsche der anderen verstehen. Sie können auch die Tradition einführen, dass man jedes Jahr etwas anderes macht. Zum Beispiel jemanden von außerhalb der Familie einladen oder etwas anderes kochen. Auf diese Weise können die Beteiligten gut testen, wie Weihnachten für sie selbst am schönsten ist.
Welches Geschenk ist das beste?
Der Idealzustand wäre: sich nicht erst kurz vor dem Fest Gedanken darüber zu machen, sondern so früh wie möglich. Wenn Sie keine Ahnung haben, worüber sich der andere freut, können Sie ihn oder auch dessen Umfeld befragen. Eine gute Idee kann es sein, etwas selbst zu machen – Anregungen gibt es zuhauf im Internet.
Etwas Selbstgemachtes kommt eigentlich immer gut an. Der Beschenkte erkennt, dass sich der andere Mühe gegeben hat. Eine weitere Idee ist es, eine gemeinsame Unternehmung zu verschenken.
Wer ungern Geschenke kauft, dem hilft vielleicht folgender Gedanke: Sie sollten sich bewusst machen, dass Sie sich damit auch selbst eine Freude machen. Denn im Gehirn werden die gleichen Areale wie bei dem Beschenkten angesprochen. Wenn Sie also nichts verschenken, bringen Sie sich ebenfalls um eine Freude.
Wo wird gefeiert?
In manchen Familien ist der Ablauf jedes Jahr der gleiche. Zum Beispiel: Heiligabend mit der Kernfamilie unter dem Weihnachtsbaum, am ersten Feiertag zur Familie der Ehefrau, am zweiten zu den anderen Schwiegereltern.
Wenn das allen Beteiligten so gefällt, muss keiner daran rütteln. Anderenfalls sollte man sich zusammensetzen und versuchen, einen Kompromiss zu finden. Dieser kann so aussehen, dass man sich jedes Jahr mit dem Ort der Feierlichkeit abwechselt.
Wer etwa in einer Patchworkfamilie lebt, kann an Weihnachten gar nicht alle Familien besuchen. Hier helfen pragmatische und unkonventionelle Lösungen – so können sich zum Beispiel alle schon an Nikolaus zu einem gemütlichen Essen treffen.
Was hilft gegen Stress während der Feiertage?
Abwechslung entzerrt die Situation. Das können Gesellschaftsspiele oder gemeinsame Spaziergänge sein. Ansonsten sind manchmal im Vorfeld deeskalierende Gespräche hilfreich. Sprechen Sie schon vorab mit einem oder beiden Streithähnen. Dabei können Sie den Wunsch äußern, das Kriegsbeil in der Tasche zu lassen. Bleibt dies ohne Erfolg, hilft nur die Devise: Augen zu und durch.
Was außerdem hilft: Machen Sie sich bewusst, dass es nur einige Stunden sind und Weihnachten nur einmal im Jahr stattfindet. Auch Humor kann helfen – und sei es Galgenhumor.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa