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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Viele Zahnpasten fallen im Test durch "Öko-Test": Arsen und Blei in Marken-Zahncremes
Zahnpasta soll vor allem eins: die Zähne vor Karies schützen. Aber funktioniert das auch? Und wie unbedenklich sind ihre Inhaltsstoffe?
Nicht nur die richtige Putztechnik, auch die optimale Zahnpasta sorgt dafür, dass die Zähne gut gereinigt und ausreichend vor Karies geschützt werden. Für Letzteres ist vor allem der Fluoridgehalt einer Zahnpasta wichtig. Doch auch andere, besorgniserregende Inhaltsstoffe konnte "Öko-Test" in seinem aktuellen Test (zu finden in der Ausgabe 4/2023) nachweisen.
"Öko-Test": Diese Zahnpasta fällt im Test durch
Insgesamt nahm "Öko-Test" 48 Universalzahncremes unter die Lupe. Bei vielen der getesteten Produkte fielen die zahlreichen gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe auf. Neben Titandioxid konnte das Labor auch Blei nachweisen. So auch in der Bio-Universalcreme "Biodent Basics, ohne Fluoride" von Terra Natura. Das Schwermetall führt unter anderem zu Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit. Zudem fand das Labor in der "Biodent Basics, ohne Fluoride"-Pasta Arsen – ein Gift, das schon in geringen Mengen krebsauslösend wirkt. Gesamtnote: "ungenügend".
Doch nicht nur Bio-Zahncremes fielen im Test durch. Vor allem die Universalzahnpasten bekannter Marken wurden reihenweise schlecht bewertet. Darunter "Aronal Zahnfleischschutz" von Colgate-Palmolive und "Blend-A-Med Rundumschutz Classic" von Procter & Gamble. Bei diesen und zahlreichen anderen Zahnpflegeprodukten wurde das aggressive Tensid Natriumlaurylsulfat nachgewiesen. Der Inhaltsstoff unterstützt zwar die Reinigung der Zähne, allerdings kann er bei empfindlichen Mundschleimhäuten zu Reizungen führen und sogar die Bildung von schmerzhaften Aphten fördern.
Auch enthielten die meisten Markenprodukte PEG/PEG-Derivate – also Stoffe, die die Schleimhäute durchlässig für Schadstoffe machen. "Aronal Zahnfleischschutz" und "Blend-A-Med Rundumschutz Classic" erhielten somit die Gesamtnote "ungenügend".
Bei den biologischen Zahncremes merkten die Tester negativ an, dass der Fluoridgehalt häufig zu gering beziehungsweise teilweise gar kein Fluorid enthalten sei. Dabei, so "Öko-Test", sei laut "Leitlinie der Zahnmediziner – 'Kariesprophylaxe bei bleibenden Zähnen – grundlegende Empfehlungen' [...] die schützende Wirkung von Fluorid vor Karies allerdings eindeutig belegt, weshalb die Zähne täglich mit einer Zahncreme geputzt werden sollten, die mindestens 1.000 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg oder ppm) Fluorid enthält", so die Tester.
Titandioxid
21 der 48 getesteten Zahncremes enthielten noch den stark kritisierten Stoff Titandioxid – warum Titandioxid ungesund ist, erfahren Sie hier. Allerdings, so "Öko-Test", teilten die Hersteller dem Institut mit, dass die Rezepturen inzwischen angepasst worden seien beziehungsweise sei eine Änderung der Zutaten bereits in Planung.
"Öko-Test" über Zahnpasta: Das ist der Testsieger
Der Zahnpasta-Test brachte jedoch auch sehr gute Zahnpflege-Produkte zum Vorschein; darunter die "Dentalux 3-Fach-Schutz Frische Gel"-Universalzahncreme von Lidl (Hersteller Dental-Kosmetik). Und auch andere Zahnpflege-Eigenmarken konnten mit guten Inhaltsstoffen punkten.
Gesamtergebnis
Das Gesamtergebnis der 48 getesteten Universalzahncremes lautet wie folgt:
- 9 Universalzahncremes mit der Gesamtnote "sehr gut"
- 4 Universalzahncremes mit der Gesamtnote "gut"
- 5 Universalzahncremes mit der Gesamtnote "befriedigend"
- 11 Universalzahncremes mit der Gesamtnote "ausreichend"
- 2 Universalzahncremes mit der Gesamtnote "mangelhaft"
- 17 Universalzahncremes mit der Gesamtnote "ungenügend"
Übrigens
Schon 2021 untersuchte "Öko-Test" 58 Zahnpasten. In einigen Produkten konnten schädliche PEG-Verbindungen, flüssiges Plastik sowie das aggressive Tensid Natriumlaurylsulfat nachgewiesen werden.
- oekotest.de: "Testergebnisse Zahnpasta", Ausgabe 04/2023
- oekotest.de "Zahnpasta im Test: Schlechte Noten für bekannte Marken"