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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bedenkliche Stoffe Von diesem Tiefkühl-Spinat rät "Öko-Test" ab
Nitrat, Nitrit und Cadmium sind in Tiefkühl-Spinat oft ein Problem. Das zeigt eine Untersuchung von "Öko-Test". Sieben von 16 Produkten sind besonders belastet.
Nur wenige Marken Tiefkühl-Spinat kann die Zeitschrift "Öko-Test" (10/2020) empfehlen. Von 16 Sorten Blattspinat wurden drei Produkte "sehr gut" und eins "gut" getestet. Fünf Produkte lagen im Mittelfeld von "befriedigend" bis "ausreichend". Dreimal vergaben die Tester ein "Ungenügend", viermal ein "Mangelhaft".
Die mehr schlechten als rechten Noten haben mehrere Gründe:
- Nitrat,
- Nitrit,
- Cadmium,
- pflanzliche Gifte und
- Pestizide.
Höchster Nitratgehalt in Spinat von Demeter
So wies das Labor den höchsten Nitratgehalt im "Bio Inside Blattspinat" von Demeter Felderzeugnisse (Gesamturteil "ungenügend") nach. Er lag knapp über dem Höchstgehalt laut EU-Kontaminantenverordnung. Das Problem an Nitrat ist, dass es sich in Nitrit umwandeln kann. Dieser Vorgang ist zum einen im menschlichen Körper möglich – durch Bakterien und Enzyme in Mund und Magen. Zum anderen kann die Umwandlung auch dann passieren, wenn bereits zubereiteter Spinat warmgehalten wird. Im Körper stört Nitrit den Sauerstofftransport im Blut. Zudem können sich aus dem Stoff wiederum Nitrosamine bilden, die krebserregend sind.
Befindet sich schon im noch nicht zubereiteten Tiefkühlspinat Nitrit, ist das laut "Öko-Test" ein Hinweis auf Hygienemängel oder eine zu lange Lagerung des Spinats vor dem Frosten. In vier Produkten im Test war der Gehalt besonders hoch. Im "Bio Bio Junger Blattspinat" von Netto ("ungenügend") und im "Blattspinat" von Edeka ("mangelhaft") überschritt er selbst den Wert, den die Leitsätze für Gemüseerzeugnisse vorgeben. Er lag damit bei über zehn Milligramm pro Kilogramm.
Tiefkühlspinat: Labor findet pflanzliche Gifte in zwei Produkten
Cadmium steckte in Spuren in allen getesteten Produkten bis auf einem. Das giftige Schwermetall reichert sich im menschlichen Körper an. Insbesondere in der Leber und in den Nieren. Den Gehalt in sieben Spinatmarken werteten die Tester als erhöht.
Pflanzliche Gifte waren zweimal ein Problem: Im "Bio Inside Blattspinat" ("ungenügend") und in einem weiteren Spinat von Demeter, steckten Pyrrolizidinalkaloide (PA). Sie könnten laut Bundesinstitut für Risikobewertung unter Umständen Krebs auslösen und das Erbgut verändern – zumindest hatten sie diese Wirkung im Tierversuch. Diese Gifte stammen aus anderen Pflanzen, die mit in die Ernte geraten sind.
Aber damit nicht genug der bedenklichen Inhaltsstoffe. Der "Blattspinat" von Frosta und "Beste Wahl Blattspinat" von Rewe waren mit Pestiziden belastet, die bienengiftig sind. Es handelte sich dabei zum einen um Lambda-Cyhalothrin, zum anderen um Cypermethrin. Alle Produkte aus biologischem Anbau, die getestet wurden, waren komplett frei von Pestiziden.