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Ausflugstipps mit Abstand: Acht bezaubernde Welterbestätten in Deutschland


Ausflugstipps mit Abstand
Acht bezaubernde Welterbestätten in Deutschland

Schloss Sanssouci oder der Kölner Dom: Einige Welterbestätten kennen die meisten. Dabei gibt es etliche weniger bekannte, genauso erlebenswerte Orte in Deutschland. Acht Tipps zum Entdecken, auch in der Corona-Pandemie.

Aktualisiert am 15.03.2021|Lesedauer: 5 Min.
SRT/Rudi Stallein
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Es müssen nicht immer monumentale Bauwerke sein: Unter den 46 Welterbestätten, die die Unesco derzeit in Deutschland listet, warten auch grandiose Naturlandschaften. Vom Wattenmeer an der Nordseeküste über die herrlichen Buchenwälder an der Ostseeküste und um dem Edersee bis zum imposanten Mittelrheintal.

Welterbestätten in Deutschland: Im Bergpark Wilhelmshöhe ist die Teufelsbrücke eine Attraktion.Vergrößern des Bildes
Welterbestätten in Deutschland: Im Bergpark Wilhelmshöhe ist die Teufelsbrücke eine Attraktion. (Quelle: LaraIrimeeva/getty-images-bilder)

Ebenso lohnend sind von künstlerischer Hand beeinflusste Naturparadiese wie der Muskauer Park des Fürsten von Pückler. Kultur und Natur verbinden auf außergewöhnliche Weise das "Oberharzer Wasserregal" und der Bergpark Wilhelmshöhe, ein barockes Gesamtkunstwerk. In Zeiten von Corona haben alle acht hier vorgestellten Welterbestätten einen Vorteil: Das Erlebnis findet an der frischen Luft statt. Dazugehörige Museen sind derzeit geschlossen.

Wattenmeer – den "small five" auf der Spur

An der Nordseeküste Schleswig-Holsteins und Niedersachsens können Naturliebhaber bei Wanderungen dem Meer im wahrsten Wortsinn auf den Grund gehen. Und dabei den "small five" des Wattenmeers – Wattwurm, Herzmuschel, Strandkrabbe, Wattenschnecke und Nordseegarnele – nachspüren.

Mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten sind in dieser einzigartigen Küstenlandschaft zu Hause. Muschelbänke, Seegraswiesen und weiches Schlickwatt geben den Tieren Nahrung. Blühende Salzwiesen folgen auf weiße Strände und Dünen. Alle sechs Stunden wechseln sich Ebbe und Flut ab.

Eine Attraktion im Wattenmeer sind einige winzige Eilande, die Halligen wie Hooge, Gröde, Südfall, Langeneß und Oland. Bei Ebbe sind einige zu Fuß erreichbar. Beliebt sind Kutschfahrten von Cuxhaven zur Insel Neuwerk. Ein Besuch lohnt außerhalb der Corona-Zeit im "Wattforum" in Tönning. Dort sind neben den tierischen Wattbewohnern auch Seepferdchen, Seesterne und Dutzende andere Exoten in drei Dutzend Aquarien zu sehen.

Gartenreich Dessau-Wörlitz – wo Natur und Kultur verschmelzen

Ein Meisterwerk der Natur erwartet Besucher im Gartenreich Dessau-Wörlitz im Südosten Sachsen-Anhalts. Auenwälder, Flüsse und ausgedehnte Wiesen, dazu Parkanlagen und Alleen prägen das Bild der Landschaft. Dazu kommen natürlich in die Umgebung eingebettete Schlösser wie das Barockschloss in Oranienburg oder weniger bekannte wie Luisium, Georgium oder Großkühnau.

Die Komposition dokumentiert eindrucksvoll, wie sich Gärten und Schlösser auf wunderbare Weise verbinden können. Ganz so, wie es der Erschaffer, Fürst Leopold III. Friedrich Franz, im Sinne hatte, als er "das Nützliche mit dem Schönen verbinden" wollte. So ist dort heute noch Kulturgeschichte vom Barock über Rokoko bis hin zum Klassizismus auf engstem Raum erlebbar. Das Verschmelzen von Natur und Kunst, von Ökologie und Ökonomie fasziniert immer wieder aufs Neue. Am besten erkunden lässt sich das ins Biosphärenreservat Mittelelbe eingebettete Gartenreich mit dem Fahrrad.

Oberharzer Wasserwirtschaft – mittelalterliche Ingenieurkunst

Vor mehr als 800 Jahren legten Zisterziensermönche bei Goslar im Harz ein verzweigtes Wasserleitsystem an, um die Wasserkraft für den Bergbau in der Region nutzbar zu machen. Im August 2010 wurde die "Oberharzer Wasserwirtschaft" in die Liste der Unesco-Welterbestätten aufgenommen.

Die außergewöhnliche Anlage besteht aus 107 historischen Teichen, Gräben mit einer Gesamtlänge von 310 Kilometern und weiteren Wasserläufen von insgesamt 31 Kilometern Länge. Heute stehen die in Stufen angelegten Teiche und Gräben, die auch als "Oberharzer Wasserregal" bezeichnet werden, unter Denkmalschutz, teilweise werden die Anlagen aber noch zur Trinkwassergewinnung genutzt.

Erlebbar wird das ausgeklügelte System auf 22 von den Harzwasserwerken angelegten Wasserwanderwegen, die auf insgesamt fast 113 Kilometern sowohl an noch genutzten als auch nicht mehr genutzten Gräben vorbeiführen. Ganz in der Nähe liegen zwei weitere sehenswerte Welterbestätten – das 1988 stillgelegte Erzbergwerk Rammelsberg sowie die Altstadt von Goslar.

Bergpark Wilhelmshöhe – Symphonie aus Fontäne und Kaskaden

Der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel mit dem Herkulesmonument und seinen Wasserspielen wurde erst 2013 in den Kreis der Unesco-Welterbestätten aufgenommen. Die Anlage, auf der an fünf zentralen Stationen mit völlig unterschiedlichen "Bühnenbildern" ein monumentales Wassertheater inszeniert wird, ist ganzjährig ein Erlebnis. Am schönsten ist es von Mai bis Oktober, wenn sich an drei Tagen in der Woche rund 750.000 Liter Wasser über zwölf Kilometer lange Wasserläufe, Teiche und Wasserfälle ergießen und am Ende zu einer über 50 Meter hohen Fontäne aufsteigen.

Die Symphonie aus Kaskaden und Fontänen, von hessischen Kurfürsten bereits vor 300 Jahren komponiert, ist bis heute das größte Spektakel in dem kaum zwei Kilometer vom ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe entfernten Bergpark. Da bleibt selbst dem elf Meter großen Koloss, der sich auf einer 70 Meter hohen Pyramide über der Anlage erhebt, nur die Zuschauerrolle.

Muskauer Park – Fürst von Pücklers Gartenbaukunst

Als Gesamtkunstwerk von Weltrang gilt der Muskauer Park im sächsischen Bad Muskau. Die als klassischer Landschaftspark gestaltete Anlage gehört seit 2004 zu den Unesco-Welterbestätten. Die zwischen 1815 und 1845 nach Plänen des Gartenkünstlers und Reiseschriftstellers Hermann Fürst von Pückler-Muskau geschaffene Parklandschaft lässt beim Spaziergang den Betrachter ständig wechselnde, dreidimensionale Bilder entstehen.

Eine Besonderheit ist die Teilung des traumhaften Parks durch die Neiße, die insgesamt etwa 830 Hektar breiten sich je zur Hälfte in Deutschland und in Polen (wo er Park Muzakowski heißt) aus. Über eine Brücke gelangt der Besucher hinüber. Eine Augenweide ist das Neue Schloss mit seinen vergoldeten Türmchen im Zentrum des Parks.

Alte Buchenwälder – unterm gründen Dach spazieren

Kostbare Naturschätze sind die alten deutschen Buchenwälder, die sich von der Küste Mecklenburg-Vorpommerns bis in die Mittelgebirge erstrecken. Die teilweise spektakulären Landschaften, die auf markierten Pfaden und Wanderwegen erkundet werden können, vermitteln einen Eindruck, wie Deutschland aussähe, würde der Mensch nicht Einfluss nehmen. Seit 2011 zählen sie als Erweiterung der "Buchenurwälder der Karpaten" zum Naturerbe der Menschheit. Insgesamt fünf ungestörte, komplexe Laubwälder gehören dazu.

Die Waldgebiete liegen im Nationalpark Jasmund auf Rügen und im Nationalpark Müritz, im Nationalpark Kellerwald-Edersee, im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg und im Nationalpark Hainich in Thüringen, wo ein besonderes Highlight wartet: Auf dem Baumkronenpfad bei Bad Langensalza spazieren die Besucher im Sommerhalbjahr zwischen zwitschernden Vögeln im Blätterkleid umher und bestaunen vom Baumturm in 41 Metern Höhe ein gigantisch grünes Panorama.

Obergermanisch-rätischer Limes – große Mauer der Antike

Auf den Spuren der Römer einmal quer durchs Land führt der obergermanisch-rätische Limes. Auf der 550 Kilometer langen Strecke von Bad Hönningen am Rhein bis in die Nähe von Regensburg an der Donau sind neben den original erhaltenen Relikten des antiken Grenzwalls Rekonstruktionen, Ausgrabungen und Nachbauten zu sehen.

Etwa 80 Stationen laden mit packenden Inszenierungen ein, die Grenze des einstigen Imperium Romanum zu erkunden. "Cicerones" (in der Tradition römischer Fremdenführer stehende Experten) liefern die passenden Geschichten dazu, bei Touren mit dem Rad oder per pedes. Um tief in die Welt der Antike einzutauchen, bietet ab März die multimediale Römerwelt in Rheinbrohl am Beginn des Weges den perfekten Einstieg.

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Unbedingt anschauen sollten sich Reisende auf Römerspuren auch das spektakuläre Limeseum im "Römerpark Ruffenhofen" bei Wittelshofen (für die Dauer des Lockdowns geschlossen). Der Limes lässt sich per Wohnmobil (mehr als 40 Campingplätze warten unterwegs) erfahren, alternativ auch auf dem Radweg und einer Wanderroute.

Mittelrheintal – die Fantasie der Loreley

Das Obere Mittelrheintal, der 65 Kilometer lange Abschnitt, auf dem der Rhein zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz spektakulär das Rheinische Schiefergebirge durchbricht, gehört seit 2002 zum Kreis der Welterbestätten.

Mit seinen Weinterrassen und den zahlreichen, auf Felsvorsprüngen kauernden Höhenburgen und Ruinen gilt das Tal, im dem einst die berühmte Loreley die Schiffer becirct haben soll, als Inbegriff der Rheinromantik. Besondere Attraktionen entlang der Strecke sind neben der Loreley, jenem Felsen, der wie kein zweiter die Fantasie der Dichter und Maler beflügelte, die Festung Ehrenbreitstein und die Marksburg.

Zu entdecken ist die eindrucksvolle Flusslandschaft am besten mit dem Schiff, konditionsstarke Urlauber erobern sie wandernd auf dem Rheinsteig und dem Rheinburgenweg. Eine sportliche Alternative bietet der Rheinradweg, der wegen seiner Streckenführung am Flussufer entlang zu den attraktivsten Radstrecken der Republik gehört.

Verwendete Quellen
  • Reiseredaktion SRT
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