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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Entflammendes Phämomen Unter diesem Ort brennt die Erde
Centralia in Pennsylvania (USA) ist ein ganz besonderer Ort: Hier brennt es unter der Erdoberfläche. Wie das geht? Wir gehen diesem Phänomen auf den Grund. Schauen Sie sich den Ort auch in unserer Foto-Show an.
Manchmal ist die Wirklichkeit verrückter als jede Fiktion: 1962 entzündete sich das Kohlevorkommen unter der Stadt. Ob es sich hierbei um Brandstiftung, Selbstentzündung oder einen Unfall handelte, konnte nie genau geklärt werden. Der Schwelbrand breitete sich immer weiter aus, Häuser fielen ihm zum Opfer, die Tankstelle musste schließen, Kohlenmonoxid breitete sich aus und wurde zu einer Gefahr für die Anwohner. Immer mehr zogen weg. Anfang der 80er-Jahre lebten hier noch noch über 1000 Menschen, heute sind es weniger als zehn.
Wellensittich als Frühwarnsystem
Oft wird die Anekdote erzählt, die Einwohner hätten sich Wellensittiche als Frühwarnsystem angeschafft: Fiel der Vogel von der Stange, war es höchste Zeit, das Weite zu suchen und sich in Sicherheit zu bringen. Die Behörden versuchten auf die unterschiedlichsten Arten, die Brände zu löschen. Asche wurde in den Untergrund gepumpt, Sand sollte die Flammen ersticken, ein Wall aus Lehm wurde gebaut - aber alles half nichts. Das zerstörerische Feuer arbeitete sich durch jedes Hindernis, die Kohleflöze brannten immer weiter. Bis heute. Mittlerweile sind keine weiteren Löschversuche mehr geplant, Schätzungen zufolge wird das Schauspiel noch bis zu 200 Jahre weitergehen.
In den USA gibt es aktuell über 100 aktive Kohlebrände.