"Es ist einfach ein Albtraum" 76-Jährige auf Puerto Rico gestrandet – wegen Papagei

Ein Graupapagei namens Plucky hat die Rückreise einer alten Dame von einer Karibikinsel zurück in die USA zu einem Politikum gemacht. Ein Senator schaltete sich ein.
Begleittiere oder Therapietiere, die Menschen mit physischen oder psychischen Beeinträchtigungen unterstützen sollen, sind meist Hunde – jedenfalls in Deutschland. In den USA können auch Kaninchen, Frettchen, Meerschweinchen oder Mäuse als "emotional support animal" (zu Deutsch: Tier zur emotionalen Unterstützung) gelten. Die Frage ist jedoch, ob dieser Status überall anerkannt wird.
Eine 76 Jahre alte Frau aus New York hat dies jetzt lernen müssen. Wie CNN und CBS berichten, war Maria Fraterrigo wegen ihres Begleit-Papageis Plucky auf der Karibikinsel Puerto Rico gestrandet. Die Fluggesellschaft Frontier Airlines hatte ihr verweigert, Plucky auf dem Rückflug in die USA mit an Bord zu bringen. Erst nach großem Medienecho und dem persönlichen Einsatz des New Yorker Senators Chuck Schumer konnten Plucky und Maria Fraterrigo nach dreitägigem Warten doch noch heimfliegen.
"Sie müssen den Vogel loswerden"
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Was genau war passiert?
Für Maria Fraterrigo ist der Vogel nach eigenen Aussagen seit dem Tod ihres Mannes im Jahr 2019 ein wichtiger Trostspender. Auf die Karibikinsel Puerto Rico flog sie erstmals seit dem Trauerfall ganz allein, die Tickets hatte ihr Sohn Robert gebucht. Auf dem Hinflug vom John F. Kennedy International Airport in New York stellte der Papagei kein Problem dar.
Später meldete sich Frontier Airlines aber bei Fraterrigo mit den Worten: "Wenn Sie den Flug antreten wollen, müssen Sie den Vogel loswerden." Man habe einen Fehler gemacht. Sie hätte den Vogel laut der geltenden Beförderungsrichtlinien nicht mitnehmen dürfen. Kleine Heimvögel seien auf Inlandsflügen erlaubt, größere Vögel wie Papageien oder Kakadus jedoch nicht.
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"Ich fühle mich im Stich gelassen. Meine Medikamente sind zu Hause. Ich verpasse einen Arzttermin. Es ist einfach ein Albtraum", sagte die Seniorin dem CNN-Partnersender WCBS. "Ich möchte einfach nur mit meinem Vogel nach Hause."
Nachdem zahlreiche Fernsehsender und Zeitungen bei der Fluglinie angefragt und um Aufklärung gebeten hatten, bekam offenbar auch New Yorks Senator Schumer von dem Fall Wind. Er setzte sich für Fraterrigo, die im Stadtteil Bronx lebt, bei der Airline ein. Ihr Sohn Robert sagte CBS: "Senator Schumer hat geholfen. Es war eine Teamleistung. Ich muss aber sagen, dass es lächerlich ist, dass sich erst ein Politiker einschalten musste, damit es mit dem Rückflug klappt."
- cnn.com: "Woman stranded after being denied boarding with her pet parrot" (Englisch)
- cbsnews.com: "Frontier Airlines denies woman boarding with pet bird due to booking error" (Englisch)
- atlantanewsfirst.com: "Woman stranded in Puerto Rico after airline refuses to let her fly home with pet parrot" (Englisch)