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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Namen, Elfen, Bier Fünf skurrile Fakten über Island
Island ist das Überraschungsteam der EM, trotz des Viertelfinal-Aus gegen Frankreich. Doch warum enden eigentlich die Namen aller Nationalspieler - und des Trainers - auf "-son"? Das ist nur eine skurrile Besonderheit des Lande. Wir haben fünf ungewöhnliche Fakten über Island zusammengestellt.
1. Nachnamen: Entweder "-son" oder "-dottir"
In Island gilt nicht das übliche Familennamensystem westlicher Staaten, sondern hier sind die Elternteile namensgebend. In der Regel bildet sich der isländische Nachname aus dem Vornamen des Vaters (seltener der Mutter) und dem Anhängsel "-son" (Sohn, für Jungen) oder "-dottir" (Tochter, für Mädchen). Praktisches Beispiel aus dem deutschen Nationalteam: Mats Hummels wäre als Isländer Mats Hermannson. Für zugelassene Vornamen gibt es in Island übrigens eine offizielle Liste. Neue Vorschläge muss ein Benennungskomitee genehmigen.
2. Freie Fahrt für Elfenwesen
Für eine Baugenehmigung muss in Island immer geprüft werden, ob dabei Kulturgut beschädigt wird. Dazu gehören auch etwa Felsen, die im Volksmund als "von Elfen bewohnt" angesehen werden. Das ist etwa der Fall, wenn es Märchen oder traditionell überlieferte Geschichten über diese Orte gibt. In solchen Fällen erstellen externe Berater Gutachten, ob ein Bau zulässig ist. In den deutschen Medien erlangte die 2015 verstorbene Erla Stefánsdóttir als eine solche "Elfenbeauftragte" eine gewisse Bekanntheit.
3. 74 Jahre war hier Bier verboten
Ähnlich wie in den USA gab es in Island Anfang des 20. Jahrhunderts die Prohibition. Ab 1915 war Alkohol verboten. 1935 wurde der Bann zwar großteils aufgehoben, doch Bier mit mehr als 2,25 Prozent Alkohol blieb verboten. Erst am 1. März 1989 fiel diese Einschränkung. Seitdem feiert Island am 1. März jeden Jahres den "Tag des Bieres".
4. Keine Chance für Fastfood
Island gehört zu den wenigen Ländern der Welt, in denen es kein McDonalds gibt. Im Gegensatz zu Bier gibt es hier aber keinen rechtlichen, sondern einen wirtschaftlichen Hintergrund. Die Kosten für den Import vieler Produkte waren zu hoch, der Absatz zu gering. Die globale Finanzkrise verschärfte diese Lage noch. 2009 verließ das Unternehmen nach 16 Jahren die Insel wieder und schloss seine Restaurants. Einige Isländer scheinen die Kette aber doch zu vermissen: Eine Webcam beobachtet seit 2009 den letzten McDonalds-Burger der Insel.
5. Fußball ja, Boxen nein
In verschiedenen globalen Auswertungen wie dem Global Peace Index oder der Health Riskmap gilt Island regelmäßig als eines der sichersten und friedlichsten Länder. Irgendwie passt dazu, dass der Boxsport auf der Insel seit 1956 verboten ist. Seit 2002 sind Amateurkämpfe zwar wieder zugelassen, Profi-Boxen allerdings ist bis heute verboten.