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Städtetrip im Herbst? Auf nach Polen!


Krakau, Posen und Co.
Städtetrip im Herbst? – Die schönsten Ziele in Polen

Könige und Händler hatten es früher gut in Polen. In fast jeder Stadt wurden ihnen besonders prunkvolle Straßenzüge gewidmet. Heute profitieren Besucher von den schön in Szene gesetzten Königs- und Handelswegen und den zahlreichen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand. Wir stellen vier Städte vor, die definitiv einen Besuch wert sind.

Aktualisiert am 07.09.2017|Lesedauer: 4 Min.
srt, Sandra Ehegartner
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Küstenstadt Danzig

Wer noch nie in Polen war und mit Danzig beginnt, darf sich auf Einiges gefasst machen: Detailgetreu restaurierte Handelshäuser, imposante Stadttore und viel, viel Bernstein. Ob Große Mühle, Goldenes Tor oder die zahlreichen Prachtbauten aus dem fünfzehnten bis siebzehnten Jahrhundert – Danzig entführt seine Besucher auf eine Zeitreise in den prunkvollen Glanz seiner Vergangenheit. Aber Achtung: Wer über den Langen Markt schlendert, riskiert einen steifen Nacken. Die Wappen auf den schmalen Hausfassaden waren nicht nur für leseunkundige Lieferanten früherer Jahre ein Blickfang.

Häuserfront an der Mottlau in DanzigVergrößern des Bildes
Häuserfront an der Mottlau in Danzig (Quelle: SRT-Bild/S. Ehegartner)

Das Staunen wird auf dem Weg zur Marienkirche, die mit einer Länge von über 105 Metern zu den größten Backsteinkirchen der Welt zählt, nicht weniger. Der Weg am Mottlau-Ufer entlang führt nicht nur an zahlreichen Geschäften mit Bernsteinsouvenirs vorbei, sondern auch an alten Lagerhäusern aus Backstein und dem große Krantor.

Mit dem Piratenschiff eine Rundfahrt auf der Mottlau

Eindrucksvoll zeugt es auch heute noch von der einstigen Bedeutung Danzigs im internationalen Handel. Unternehmungslustige besteigen das vor Anker liegende nachgebaute Piratenschiff und machen eine Rundfahrt. Hungrig von all den Eindrücken? Dann schnell ins Traditionsrestaurant Kubicki oder direkt an der Uferpromenade ins Barylka Restaurant. Nach Ente auf Danziger Art oder Heilbutt in Kapernsoße wird mit dem berühmten Danziger Goldwasser nachgespült. Für die Lieben daheim gibt's ein Souvenir aus Bernstein.

Handelsstadt Posen

Der ehemalige Handelsknotenpunkt zwischen Berlin und Warschau ist dank sorgfältiger Renovierung zu einem zauberhaften Wochenendziel geworden. Wer sich bei seinem Bummel für die Route der Könige und Kaiser entschließt, kommt an den meisten Sehenswürdigkeiten Posens, zum Beispiel der Dominsel mit dem Peter-und-Paul-Dom, dem Kaiserviertel und natürlich dem Alten Markt samt Rathaus vorbei. Dieser ist mit seinen fünf Brunnen die gute Stube von Posen. Gesäumt von bunten und reich verzierten Bürger- und Handelshäusern lässt sich dort gemütlich bummeln oder in einem der zahlreichen Restaurants und Cafés entspannen. Wer um die Mittagszeit dort ist, kann um Punkt zwölf Uhr den Kampf der zwei Ziegen über dem Ziffernblatt der Rathausuhr erleben. Sie gelten als Wahrzeichen von Posen.

Grüne Idylle im Frederic-Chopin-Park in Posen

Sehnsucht nach grüner Idylle? Dann nichts wie hin zum Frederic-Chopin-Park mit dem eindrucksvollen Jesuitenkolleg im Hintergrund. Shoppingfreunde mit Architekturanspruch fühlen sich im Stary Browar, einer zum Einkaufszentrum umgebauten Brauerei wie im Paradies. Mit etwas Glück kann auch das ein oder andere währungsbedingte Schnäppchen gemacht werden.

Hauptstadt Warschau

Wer mit Warschau eine graue Metropole mit dem Kulturpalast in der Mitte verbindet, kann sich auf eine Überraschung gefasst machen. Die polnische Hauptstadt gilt als eine der grünsten Hauptstädte Europas. Zu den schönsten Parks Warschaus zählt der Lazienki Park, in dem sich auch ein See mit Bootsverleih befindet. Rudern macht hungrig! Dann auf zum imposanten Restaurant Belvedere ein paar hundert Meter weiter. Wer sich kein Menu leisten möchte, trinkt an einem der Stehtische einen Espresso. Der Blick in die ehemalige Orangerie lohnt in jedem Fall.

Im Zentrum lädt die wiederaufgebaute Altstadt mit ihren Geschäften und Restaurants zum Bummeln ein. Begonnen wird am Schlossplatz vor dem Königsschloss. Von da aus geht's weiter durch die verwinkelten Gassen mit ihren kleinen Geschäften, in denen Bernstein und Souvenirs angeboten werden. Mit etwas Glück können im Brunnen auf dem Marktplatz Kinder oder Hochzeitspaare beim Planschen und Durchwaten beobachtet werden. Den einen bringt es Spaß, den anderen Glück.

Warschau besitzt den längsten Königsweg

Die Warschauer Sirene, die den Brunnen ziert, empfängt all ihre Besucher gleichermaßen freundlich. Direkt an die Altstadt schließt sich die Neustadt an. Beim Bummel über die Ulica Freta fällt die achteckige Barockkirche St. Kasimir auf. Wer Hunger bekommen hat, geht ins Restaurant 'o freta 33' und genießt die polnisch-internationalen Gerichte aus vorwiegend biologischem Anbau.

Und natürlich hat auch Warschau einen Königsweg. Er gilt sogar als einer der längsten der Welt und verbindet auf zehn Kilometern viele Sehenswürdigkeiten miteinander. Start ist an der Sigismundsäule auf dem Schlossplatz. Von da geht's auf der Flaniermeile Krakowskie Przedmiescie, der Krakauer Vorstadt, unter anderem am Präsidentenpalast und der Heilig-Kreuz-Kirche, in der das Herz von Frederic Chopin ruht, vorbei. Unterwegs laden immer wieder Restaurants zum Rasten ein.

Kulturstadt Krakau

Was wäre Krakau ohne eigenen Königsweg? Hier beginnt er vor der Florianskirche und führt entlang der Florianska zum größten Marktplatz des Mittelalters, dem Rynek Glowny. Neben der reich verzierten Marienkirche, um die sich die Sage um einen ermordeten Turmbläser rankt, befindet sich hier auch eines der ersten Einkaufszentren des Mittelalters, die Tuchhallen. Unter ihren bunten Bögen sind heute die unvermeidlichen Souvenirgeschäfte untergebracht. Leckermäuler bestellen sich im Café Noworolski mit seinen beeindruckenden Jugendstilverzierungen einen Cappuccino mit Sachertorte. Die Kalorien werden auf dem weiteren Weg zum Wawelschloss gleich wieder verbraucht.

Eindrucksvolle Kirchen in Krakau besichtigen

Neben Boutiquen und Galerien reihen sich entlang der Grodzkastraße Kirche an Kirche. Besonders eindrucksvoll ist die Peter-und-Paul-Kirche mit den mahnenden Aposteln auf dem Giebel. Die kleinere Andreaskirche mit dem tiefer gelegenen Eingang wirkt dagegen richtig heimelig. Durch die Kanonicza und das Wohnviertel des Klerus geht's hinauf zur Wawelkathedrale. Hier, wo sich auch das Wawelschloss samt Drachendenkmal und italienischem Arkadenhof befindet, endet der Krakauer Königsweg.

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