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Forellenangeln: Tipps und Tricks


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Forellenangeln: Der Raubfisch aus dem Bach

Das Angeln auf Forellen, insbesondere die Bachforelle, ist gar nicht so schwierig, wie manch einer denkt. Allerdings schränkt der bevorzugte Lebensraum der Forelle - kleinere, dicht bewachsene, klare und kühle Fließgewässer - die Möglichkeiten von Anglern etwas ein. Ein paar Tipps und Tricks rund um Köder, Ausrüstung, Methode und Technik helfen jedoch, dem Raubfisch aus dem Bach erfolgreich nachzustellen. Erkennen Sie Forelle? Testen Sie Ihr Wissen in unserem Fisch-Quiz! Wenn Sie unsere Leser an Ihren schönsten Fängen teilhaben lassen wollen, können Sie Ihre Bilder hier hochladen.

Aktualisiert am 07.11.2012|Lesedauer: 4 Min.
trax.de, Kurt de Swaaf
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Forellenangeln klappt am besten im Kühlen und Klaren

Sie gilt als die Königin wildrauschender Gebirgsbäche: Salmo trutta forma fario, auf Deutsch Bachforelle. Mit ihrem bronzefarbenen Schuppenkleid und rotweißen Punkten ist sie eine besonders hübsche Fischart. Ihr Lebensraum erstreckt sich allerdings nicht nur über die Alpen und Mittelgebirge wie den Schwarzwald. Auch in Norddeutschland gibt es einige gute Forellenflüsschen. Die Rotgetupfte ist eben durchaus anpassungsfähig. Hauptsache, das Wasser ist auch im Sommer kühl, sauber und sauerstoffreich, und es gibt Kiesbänke, in denen die Tiere ihre Eier ablegen können. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde in vielen Gewässern neben der heimischen auch die aus Nordamerika stammende Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) eingeführt. Mancherorts trifft man zudem auf den – ebenfalls amerikanischen – Bachsaibling (Salvelinus fontinalis).

Gar nicht so schwer: Das Forellenangeln aus dem Bach.Vergrößern des Bildes
Gar nicht so schwer: Das Forellenangeln aus dem Bach. (Quelle: imago-images-bilder)

Frühling ist die beste Zeit zum Forellenangeln

Der Frühling gilt unter Fachleuten als eine der besten Zeiten für den Forellenfang. Die Saison startet normalerweise im März oder April, davor haben die im Winter laichenden Fische noch Schonzeit. Viele denken beim Thema Forellenangeln sofort an die Fliegenfischerei. Sie ist in der Tat eine erstklassige Methode, doch gleichzeitig recht aufwändig und schwierig zu erlernen. Aber es geht auch anders. Forellen sind nämlich echte Raubfische. Nicht mal kleine Artgenossen bleiben von ihren hungrigen Mäulern verschont. Das kann man sich als Angler zunutze machen. Mit Kunstködern.

Angelurlaub an der Lauter

Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, das erste Tageslicht hat noch diesen typischen, diffusen Glanz. Auf den Wiesen links und rechts der Lauter äsen ein paar Rehe, das Flüsschen fließt murmelnd gen Osten, dem Rhein entgegen. Das Wasser ist heute besonders klar, denn es hat seit über einer Woche nicht mehr geregnet. Schleichen lautet also die Devise. Die Fische sollen einen nicht zu sehen bekommen.

Angeln im Paradies der Bachforellen

Die Lauter ist ein atemberaubend schönes Gewässer, welches die Grenze zwischen der deutschen Pfalz und dem französischen Elsass markiert. Das Flüsschen ist praktisch vollkommen unreguliert und schlängelt sich naturbelassen durch Wälder und Weiden. Seine Ufer säumen Erlen sowie diverse andere Bäume und Büsche. Diese Vegetation sorgt im Sommer für reichlich Schatten, das Wasser heizt sich nicht auf. Umgestürzte, im Fluss liegende Baumstämme sorgen zugleich für zahlreiche Versteckmöglichkeiten. Am Grund wimmelt es von Flohkrebsen und Insektenlarven - ein Paradies für Bachforellen.

Tricks zum Fliegenfischen

Die dschungelähnlichen Verhältnisse mögen für die Fische optimale Lebensbedingungen bedeuten, für Angler sind sie jedoch eine riesige Herausforderung. Fliegenfischen ist hier praktisch unmöglich, denn fast überall sind Äste und Büsche im Weg. Wo soll man Schwung zum Auswerfen holen? Spinnfischer haben an der Lauter mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, aber diese lassen sich besser lösen. Mit ein paar einfachen Tricks.

Angelbedarf zum Forellenangeln

Bachforellen lassen sich eigentlich mit jeder Art von Kunstködern fangen. Die Attrappen dürfen nur nicht zu groß sein. Manche Formen haben sich allerdings als besonders wirksam erwiesen, darunter kleine Wobbler in Längen von zwei bis sieben Zentimetern. Wobbler sind hakenbewehrte Fischimitationen aus lackiertem Holz oder Kunststoff. Eine Art Schaufel an der Kopfseite sorgt dafür, dass die Köder Schwimmbewegungen machen, wenn sie durchs Wasser gezogen werden. Es gibt auftreibende Wobbler und sinkende Varianten. Jede Sorte hat ihre eigenen Vorzüge.

Auf die richtigen Angelruten achten

Die Uferkanten der Lauter sind meistens recht steil, was das Heranpirschen an die Fische nicht gerade erleichtert. Man sollte möglichst wenig Angelausrüstung mit sich herumschleppen. Eine kurze, nur 1,80 Meter lange Spinnrute mit passender leichter Rolle, ein Kescher und eine Umhängetasche für Köder und Kleingeräte. Mehr ist nicht nötig. Wer eine Watthose anzieht, kann sich im Flüsschen selbst bewegen, was einige Vorteile bringt. Das gilt auch für viele andere Forellengewässer. Nehmen Sie sich jedoch vor tiefen Bodenlöchern in Acht. Schlimmstenfalls droht sogar Ertrinken.

Die richtige Taktik zum Forellenangeln

Eine Stunde ist vergangen, die Sonne steht jetzt über den Waldwipfeln. Von Forellen noch keine Spur. Der Angler kann stromaufwärts fischen und den Wobbler sehr schnell an "verdächtigen" Stellen vorbei führen. Dies hat den Vorteil, dass die Tiere keine Zeit haben, sich den Köder genauer anzusehen. Sie müssen blitzschnell attackieren, um die vermeintliche Beute noch erwischen zu können. Wird der Wobbler gegen die Strömung eingeholt, dann ist er deutlich langsamer.

Die Forellen schwimmen hinterher oder greifen von der Seite an. In sehr klarem Wasser sehen sie mitunter die Schnur und werden abgeschreckt. In solchen Fällen ist es ratsam, eine nur 0,10 Millimeter starke geflochtene Hauptschnur zu verwenden und dem Köder ein handlanges, 0,20 Millimeter monofiles Vorfach aus speziellem Fluorocarbon-Material vorzuschalten. Dies ist im Wasser praktisch unsichtbar.

Sinkende Wobbler kommen vor allem in tieferen Gewässerabschnitten zum Einsatz, schwimmende Varianten im Flachen. Und dort, wo man nicht gut auswerfen kann. Man lässt den Köder einfach von der Strömung fort treiben, unter Ästen und querliegenden Baumstämmen hinweg, bis er an der gewünschten Stelle angekommen ist, und holt ihn dann ein. Eine simple, aber oft sehr effektive Methode.

Hier lauern die Forellen

Die Lauter bietet den Forellen einen sehr abwechslungsreichen Lebensraum. Stromabwärts hinter einer Kurve weitet sich das Flüsschen und bildet einen so genannten Gumpen. An dessen Ende nähern sich die Ufer wieder einander an, eine Stromschnelle folgt. Der erfahrene Forellenangler weiß: Die Rotgetupften lauern gerne kurz vor solchen Verengungen. Sie stehen mit der Nase in der Strömung und warten, bis etwas Essbares heran treibt. Der Schwimmwobbler landet in der Mitte des Gumpens, die letzten paar Meter trägt ihn das Wasser.

Jetzt. Die Rolle schnurrt leise bei den ersten Umdrehungen, der Köder taucht unter die Oberfläche. Plötzlich blitzt eine Flanke auf und ein Ruck fährt durch die Rute. Der Fisch hängt. Hektisch versucht er, seitwärts in ein Versteck zu fliehen. Vergeblich. Eine Minute später liegt eine prächtige Bachforelle im Kescher. Das Maßband zeigt 32 Zentimeter an. Kein Riese, aber doch ein schöner Fang. Mit etwas Glück wird es heute nicht der einzige bleiben. Der Tag ist ja noch lang.

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