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Aktivurlaub: Klettern und Kanufahren in Frankreich


Aktiv- & Skiurlaub
Outdoorfans erobern die Dordogne

Im Südwesten Frankreichs liegt das Département Dordogne, benannt nach dem gleichnamigen Fluss Dordogne, der sich durch die naturschönen Landschaften unserer französischen Nachbarn schlängelt. Dessen Ufer werden immer häufiger für den aktiven Urlaub genutzt: Outdoor-Aktivitäten wie Klettern, Kanufahren und Gleitschirmfliegen werden hier angeboten. Lassen Sie sich in unserer Foto-Show von der Schönheit Südfrankreichs überzeugen.

Aktualisiert am 31.01.2012|Lesedauer: 4 Min.
srt, Thomas Krämer
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Die Schönheit der Dordogne

Die Wiege der Dordogne ist ein längst zur Ruhe gekommener Vulkan. Aus seinem Inneren kommend zwängt sich der Fluss temperamentvoll durch von Gletschern geschaffene Täler, fließt später durch eine Hügellandschaft, um sich dann in den Atlantik zu ergießen. Steil sind die Ufer, die Hänge wurden vor langer Zeit von Gletschern abgeschürft. Drohend haben sich heute die Wolken über dem gut 1885 Meter hohen Puy de Sancy aufgebaut. Gerade so, als ob sie dem kleinen Bächlein, das irgendwo am Hang neben einer Skipiste entspringt, neues, kraftvolles Leben einhauchen wollten. Das sei die Dordogne, sagt Reiseführerin Ruth - oder zumindest deren Anfang. Einen prachtvollen Ausblick - 300 Kilometer weit - könnte man vom Gipfel des Berges haben, würden nicht so viele Wolken um seinen Gipfel jagen.

Klettern in der Auvergne

Es geht aber jetzt nicht hinauf auf den Puy de Sancy. Nur ein paar Meter sind es von der Talstation der Seilbahn in ein Seitental. Wie eine Staumauer verläuft ein Felsriegel von einer Seite des Tals zur anderen. "Ein hervorragendes Klettergebiet", sagt Zsolt und legt den Gurt an. Der Ungar mit Kletterleidenschaft lebt schon seit einigen Jahren in Frankreich und fühlt sich am Westrand des Zentralmassivs, wie er sagt, "sehr wohl". Besonders griffig ist der Fels, auch die Füße finden guten Halt. "Touren in den verschiedensten Schwierigkeitsgraden gibt es hier", sagt der Bergführer, von leicht bis extrem schwierig. Auch für Kinder ist etwas dabei, nämlich zehn Meter lange Kletterrouten, während bei den längsten mit rund 150 Metern schon einmal Schwindelgefühle aufkommen können.

Von der Kur- zur Wellness-Oase

Mont-Dore ("goldener Berg") wirkt wie ein Ort, der auf der Suche nach seiner Zukunft ist. Seine Vergangenheit war imposant, schon die Gallier nutzten die heißen Thermen Frankreichs. Das Wasser, das sich durch das Vulkangestein presst und an vielen Stellen als Quelle ans Tageslicht kommt, ist reich an Mineralien. Auch das eigentlich als Gift bekannte Arsen kommt im Wasser vor. "Alles eine Frage der Dosis", wie eine Mitarbeiterin in dem Kurzentrum erzählt. Aber immer weniger Menschen lassen sich hier von ihren Leiden kurieren oder können es sich nicht mehr leisten: Die Krankenkassen zahlen auch in Frankreich nicht mehr so bereitwillig wie früher. Und den Schritt weg von der medizinisch verordneten Kur hin zu Wellness und Spa, den muss man hier erst noch machen.

Im Hochseilgarten Klettern und Schwingen

In Frankreichs Département Auvergne hat sich Michel Meissonier einen Traum erfüllt. Für seinen Hochseilgarten hat sich der Franzose ein wunderbares Plätzchen am Stausee von Bort-les-Orgues ausgesucht. Einige luftige Passagen erlauben den Blick auf das Château de Val - wenn man die Muße dafür hat. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad verliert man beim Klettern, Turnen und Rutschen über die zwischen den Bäumen gespannten Seile ein paar Schweißtropfen. Viel Zeit zum Nachdenken über die Höhe bleibt nicht, muss doch der nächste Griff erreicht werden. "Alles ist narrensicher", sagt Michel und zeigt auf die bunten Markierungen an den Karabinern und an den Seilen des Hochseilgartens. Wenn diese übereinstimmen, hängt das Leben nicht an einem seidenen Faden, sondern an soliden Draht- und Kunststoffseilen.

Mit Kanu oder Kajak durch die Stromschnellen

Bei Argentat hat die Dordogne viel von ihrer Wildheit verloren. Sie ist nun ein Fluss im besten Alter, ideal geeignet zum Paddeln. Doch noch immer flackert die Jugend in ihr auf. Zum Beispiel an der Stromschnelle Mal Pas, was nichts anderes heißt als "schlechter Weg". Jean Marc kennt diesen Fluss in- und auswendig, und natürlich auch diese Stelle. Eine baumbestandene Insel teilt den Fluss in zwei Arme auf. Und in der Mitte des rechten Arms lauert eine Felsbarriere. Es bleibt nicht viel Zeit zum Überlegen, das knallgelbe Kanu wird vom Sog erfasst, tanzt auf dem schäumenden Wasser und steuert auf das Ufer zu. Wasser spritzt. "Paddeln!" lautet das Kommando. Nur nicht in den Strudel am Ufer kommen. Einige kräftige Paddelschläge später liegt das Kanu wieder ruhig auf dem Wasser.

Relaxen oder Gleitschirmfliegen

Ab jetzt ist nur noch Zeit zum Entspannen, zum Genießen, zum Schauen. Die Wassertropfen, die die Stromschnelle auf Gesicht und Arme gespritzt hatten, sind längst von der Sonne getrocknet. Der Schatten der am Ufer stehenden Bäume sorgt nun für etwas Kühlung an diesem heißen Sommertag. Drachen- und Gleitschirmflieger üben an einem grasbewachsenen Hang, steigen zu ihren ersten Alleinflügen auf, um nach wenigen Metern wieder sicher zu landen. Weiter vorn fliegt eine Ente auf in Richtung der untergehenden Sonne.

Frankreichs Aberglauben

Kühler Weißwein perlt im Glas neben Oliven und Käse. Frankreich ist neben allen Aktivitäten eben auch ein Land zum Entspannen und zum Essen und Trinken. Die einsetzende Dämmerung taucht die Terrasse des Château de la Greze in ein warmes, fast schon mystisches Licht. "Die Leute hier gelten als sehr abergläubisch", sagt Anne Odile. Sie hat vor einigen Jahren mit ihrem Mann Jean-Philippe dieses Gut gekauft und in eine überaus charmante Landpension mit liebevoll eingerichteten Zimmern verwandelt. "Zugeben", ergänzt sie schmunzelnd, "zugeben würde den Glauben an übernatürliche Kräfte niemand. Doch geht man einmal nachts zu einer der vielen Quellen hier, dann begegnet man bisweilen den Menschen aus der Gegend." Man könne sie beim Anrufen von Quellwesen oder Waldgeistern sehen. Eine Landschaft wie diese am Ufer der Dordogne lebt eben durch ihre Geheimnisse, die so verhüllt sind wie der wolkenverhangene Gipfel des Puy de Sancy.

Weitere Informationen:

Allgemeine Informationen: Comité Régional de Développement Touristique d'Auvergne, Parc Technologique Clermont-Ferrand La Pardieu, 7 Allée Pierre de Fermat - CS 50502, F-63178 Aubière Cedex, Tel. 0033/473/294966, Fax 341111, www.auvergne-tourisme.info

Klettern: Bureau Montagne Auvergne Sancy Volcans, BP 11, F-63790 Murol, Tel. 0033/473/875158, ernesto.ruiz@lesaem.org

Hochseilgarten: Val Aventure, F-15270 Lanobre, Tel. 0033/471/403414, Fax 403655, info@valaventure.com, www.valaventure.com

Kanu und Kajak: Safaraid Dordogne, F-46110 Vayrac, Tel. 0033/565/374487, contact@canoe-kayak-dordogne.com, www.canoe-kayak-dordogne.com

Übernachtung: Château de la Grèze, La Grèze und Le Gîte La Bergerie, F-19120 Brivezac, Tel. 0033/555/910868, chateaudelagreze@orange.fr, www.chateaudelagreze.com

Thermen: Les Thermes, 1 Place du Panthéon, F-63240 Le Mont-Dore, Tel. 0033/473/650510, Fax 650937, Informationen unter www.auvergne-thermale.com

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