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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Meisterwerke Das sind die teuersten Uhren der Welt
Meisterwerke der Mechanik oder Uhren mit viel Bling-Bling - in der Welt der Zeitmesser gibt es für die Superreichen genügend Möglichkeiten, ihr Geld loszuwerden. wanted.de zeigt die wertvollsten Uhren. Manche Modelle haben eine faszinierende Geschichte. Einige Kreationen sind fast so teuer wie ein Businessjet.
Schon bei den aktuellen Top-Uhren gibt es zahlreiche wertvolle Exemplare, wie die jüngste Uhrenmesse SIHH 2016 in Genf zeigt. Zu den kostspieligsten Modellen zählte dort der neue RM 50-02 ACJ Tourbillon Split Seconds Chronograph für knapp eine Million Euro. Die Uhr von Richard Mille verfügt über ein aufwändiges Tourbillon und weitere Komplikationen, die den Wert dieser mechanischen Meisterwerke bestimmen.
Uhrenbau dauert ein Jahr
Solche Uhren bedürfen einer jahrelangen Entwicklung ganz zu schweigen vom Aufwand für die Montage. Ein Beispiel ist das Topmodell Grand Complication von A. Lange und Söhne. 1,92 Millionen Euro kostet die Uhr, von der es nur sechs Exemplare geben soll. Allein für den Bau eines Modells brauchen die besten Uhrmacher der Manufaktur laut Anthony de Haas, Direktor der Produktentwicklung bei A. Lange & Söhne, ein Jahr. >>
Zu den Highlights der Uhrmacherkunst zählt auch die Patek Philippe Ref. 5016A. Das Sondermodell, das der Schweizer Uhrenbauer eigens für eine Benefiz-Auktion baute, bietet neben einem Tourbillon auch noch einen ewigen Kalender.
Teure Uhren von Patek Philippe
Sammler reagierten geradezu euphorisch - bei der Versteigerung des Auktionshauses Phillips erzielte die Uhr Ende 2015 einen neuen Rekordpreis von 7,3 Millionen Franken (rund 6,7 Millionen Euro). Damit ist das Einzelstück die teuerste, jemals versteigerte Armbanduhr der Welt. Der Veranstalter hatte lediglich mit einem Preis von bis zu 900.000 Franken gerechnet.
Überhaupt zählen die Kreationen von Patek Philippe zu den teuersten Uhren der Zunft. Klassiker aus den 30-er- und 40-er-Jahren wechselten bei Auktionen schon für mehr als fünf Millionen Euro den Besitzer.
Diese Preise sind aber Peanuts verglichen mit den Summen, die Sammler für Taschenuhren hinlegen. >>
Einen Ruf wie Donnerhall genießt die Henry Graves Supercomplication aus den 30-er-Jahren. Ende 2014 zahlte ein Sammler 24 Millionen Dollar (rund 19,2 Millionen Euro) für das 536 Gramm schwere Unikat. Damit ist die Taschenuhr von Patek Philippe der teuerste jemals versteigerte Zeitmesser überhaupt. Kein Wunder, galt doch das Modell mit seinen 24 Komplikationen lange Zeit als kompliziertester Zeitmesser der Welt. Erst neuere Taschenuhren wie die Referenz 57260 von Vacheron Constantin übertreffen die Henry Graves Supercomplication. Vor allem die Geschichte dieser Uhr fasziniert Sammler und Uhrenfreunde, war die Uhr doch das Ergebnis eines bizarren Konkurrenzkampfes zwischen US-Millionären.
Der Käufer und Namensgeber der Uhr, Henry Graves, und Auto-Unternehmer James Ward Packard überboten sich im Kampf um die Uhr mit den meisten Komplikationen. Packard lag dabei lange Zeit vorne. 1919 bekam er ebenfalls von der Schweizer Manufaktur Patek Phillipe eine Uhr mit 19 Komplikationen. Graves konnte schließlich 14 Jahre später mit seiner "Henry Graves Supercomplication" und 24 Komplikationen den Kampf für sich entscheiden. Acht Jahre dauerte die Entwicklung und der Bau der Taschenuhr.
Legendäre Taschenuhr für die Königin
Eine nicht minder faszinierende Geschichte weist auch eine weitere Ikone des Uhrenbaus, die Marie Antoinette von Breguet von 1827, auf. Sie ist nach der französischen Königin Marie Antoinette benannt, die 1793 in den Wirren der Revolution hingerichtet wurde. Die Tochter von Österreichs Herrscherin Maria Theresia galt als eine leidenschaftliche Bewunderin von Breguet-Uhren und besaß zahlreiche Uhren des Schweizer Uhrmachers Abraham Louis Breguet. Die Taschenuhr wurde 1783 von einem ihrer Liebhaber in Auftrag gegeben. Erst 1827 wurde das Modell mit seinen zahlreichen Komplikationen fertiggestellt. Später landete die Uhr in einem Museum in Jerusalem, bis es 1983 zum spektakulären Diebstahl kam. Erst 2007 tauchte die Uhrenlegende wieder auf. Heute wird ihr Wert auf 30 Millionen US-Dollar (27 Millionen Euro) geschätzt. Ob die Uhr aber jemals verkauft wird, darf bezweifelt werden. >>
Noch teurer als die legendären Taschenuhren sind die Kreationen aus Gold und mit vielen Edelsteinen, die mit den mechanischen Meisterwerken nur bedingt vergleichbar sind. Der Wert dieser Uhr erklärt sich vor allem aus der Flut von Diamanten, die dort verbaut werden. Bei der wohl derzeit teuersten Uhr der Welt, der Graff Hallucination verzieren gleich 110 Karat von seltenen farbigen Diamanten die Uhr. 2014 hatte der Hersteller das Unikat auf der Baselword vorgestellt. 55 Millionen Dollar (rund 50 Millionen Euro) kostet sie. Ein Jahr später brachte der Juwelier aus London ebenfalls zur Baselworld eine ähnlich teure Uhr auf den Markt.
Uhren so teuer wie Businessjets
Auf der Graff Fascination hat Graff Diamonds 152 Karat weiße Diamanten platziert. Das Einzelstück kostet 40 Millionen US-Dollar (rund 37 Millionen Euro). Beide Kreationen sind damit in etwa so teuer wie Geschäftsreiseflugzeuge mittlerer Größe von Bombardier, Dassault oder Gulfstream. Bilder der wertvollsten Uhren der Welt finden Sie in unserer Fotoshow.