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Reinhold Messner: Triumphe und Tragödien


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Reinhold Messner: Triumph und Tragödie

17.09.2014|Lesedauer: 3 Min.
dpa, afp, dpa, AFP, dpa-AFX
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Reinhold Messner wurde am 17. September 70 Jahre alt. Grund genug auf sein Lebenswerk zu blicken. Die Südtiroler hat das Bergsteigen revolutioniert. Legendär wurden seine Touren im Himalaya. Doch im höchsten Gebirge der Welt erlebte er auch eine persönliche Tragödie, die sein Leben bis heute überschattet.

Noch heute sind zahlreiche Rekorde von Reinhold Messner in den Bergen unerreichtVergrößern des Bildes
Noch heute sind zahlreiche Rekorde von Reinhold Messner in den Bergen unerreicht (Quelle: archiv-bilder)

Der Südtiroler war ein Bergsteiger neuen Typs. Er kritisierte die von nationalem Ehrgeiz getriebene "Gipfelsiege" - der Berg sei ja kein Feind - und propagierte ein Bergsteigen nur für sich selbst. Zusammen mit anderen Bergsteigern veränderte Messner in den 70er und 80er Jahren das Klettern in Hochgebirgen fundamental.

Schluss mit der Materialschlacht

Mit seinem Verzicht auf Expeditionstross, Fixseile und Flaschensauerstoff prägte er den Alpinstil, mit Sologängen an Achttausendern erfand er neue Maßstäbe. Das war eine Abkehr von den damals üblichen Materialschlachten im Hochgebirge, als Expeditionen sich wochenlang am Berg aufhielten und sich mit Höhenlagern regelrecht an den Gipfel herankämpften. >>

Dank des neuen Stils wurden die höchsten Gipfel von Reinhold Messner und Kollegen deutlich schneller bestiegen. Fans bewundern dabei vor allem seinen eisernen Willen und grenzgängerischen Wagemut. Der zeigte sich zum Beispiel im Jahr 1978 bei seiner legendären Expedition zum Mount Everest, den er gemeinsam mit seinem Kompagnon Peter Habeler ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff bestieg. Zwei Jahre später bewältige er die Tour zum höchsten Gipfel der Erde auch im Alleingang.

Erfolge auch abseits vom Gebirge

Weitere Rekorde folgten. Bis heute ist Messner der einzige Mensch, der alle 14 Achttausender ohne Sauerstoffmaske bezwungen hatte. Dieses bergsteigerische Meisterwerk gelang ihm von 1970 bis 1986. Auch abseits der Hochgebirge vollbrachte der Südtiroler Großtaten.

Vor 25 Jahren durchquerte als erster Mensch zusammen mit dem Polarforscher Arved Fuchs zu Fuß die Antarktis. In nur 92 Tagen bewältigten die beiden Abenteurer die 2800 Kilometer lange Laufstrecke. >>

Museen größter Erfolg für Messner

Neben der erfolgreichen Südpol-Expedition durchwanderte Messner außerdem Grönland und die Wüste Gobi. Er selbst sieht übrigens nicht seine Rekorde in aller Welt als die größten Erfolge in seinem Leben an. Das ist für ihn sein Museumsprojekt, wie er in einem Interview mit dem "Spiegel" einräumte. Inzwischen gibt es in Südtirol bereits fünf Museen von ihm über die Welt der Berge und das Bergsteigen.

Doch Messner wird in der Öffentlichkeit nach wie vor vor allem für seine Triumphe und Rekorde im Himalaya gefeiert. Dort ereignete sich allerdings im Jahr 1970 seine größte Tragödie, die bis heute nachwirkt. Auf einer Expedition am Nanga Parbat verlor er seinen Bruder Günther Messner, nachdem beide als erste den 8000er über die Rupalwand, die höchste Steilwand der Welt, bestiegen.

Streit um Todesumstände von Messners Bruder

Beim Abstieg stürzte sein Bruder ab und starb. Die Umstände des Todes gelten bis heute als unklar. Einige der damaligen Expeditionsteilnehmer warfen Messner vor, seinen Bruder im Stich gelassen zu haben, was Messner stets zurückwies.

Seine damaligen Gefährten zweifeln seine Darstellung bis heute an. Zuletzt kochte der Streit um das Drama am Nanga Parbat 2010 hoch als der gleichnamige Film von Josph Vilsmaier in die Kinos kam. Rechtsstreitigkeiten hatte er sowohl mit dem Expeditionsleiter Karl-Maria Herrligkoffer, dem er unterlassene Hilfeleistung vorwarf, als auch Jahrzehnte später mit den Ex-Kameraden. Prozesse brachten keinen wirklichen Frieden.

Der Südtiroler suchte jahrelang nach der Leiche Günthers und fand sie 2005 schließlich auch. Messner selbst sagt inzwischen, "es war die größte bergsteigerische Leistung meines Lebens und gleichzeitig meine größte Niederlage." "Die Nanga-Parbat-Tragödie bleibt wie ein Riss in meinem Leben", schreibt er. Bilder aus Messners Leben und zu seinen Höchstleistungen finden Sie in unserer Foto-Show.

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