Reinhold Messner wird 70
Reinhold Messner wird am 17. September 70 Jahre alt - und er hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Nur der immer noch dichte Haarschopf ist grauer geworden ebenso wie der charakteristische Bart.
Reinhold Messner stellte als Bergsteiger zahlreiche Rekorde auf. 1978 erklomm der 34-Jährige gemeinsam mit Peter Habeler als Erster den Gipfel des Mount Everest ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff.
Triumphaler Empfang für Reinhold Messner und Peter Habeler (im Bild links) am Münchner Flughafen.
Messner wird in der Öffentlichkeit vor vor allem für seine Triumphe im Himalaya gefeiert. Dort ereignete sich allerdings im Jahr 1970 seine größte Tragödie, die bis heute nachwirkt. Auf einer Expedition am Nanga Parbat verlor er seinen Bruder Günther Messner nachdem beide als erste den 8000er über die Rupalwand, die höchste Steilwand der Welt, bestiegen.
Auf dem Abstieg stürzte der Bruder in den Tod. Messner suchte jahrelang nach der Leiche Günthers und fand 2005 seine sterblichen Überreste. Eine DNA-Analyse des Zehs bestätigte die Identität von Messners Bruder.
Bis heute ist der Hergang der Tragödie unklar. Einige der damaligen Expeditionsteilnehmer warfen Messner vor, seinen Bruder im Stich gelassen zu haben, was Messner stets zurückwies. 2010 kam ein Film von Josph Vilsmaier in die Kinos.
Schon in den 70er Jahren wurde Reinhold Messner zum Medienliebling. Hier schwebt er 1976 über den Dächern von München, um Werbung für seinen selbstentworfenen Sturmanzug zu machen.
Über seine abenteuerlichen Expeditionen veröffentlichte Messner zahlreiche Bücher. Der Bergsteiger Reinhold Messner stellt am 3. März 1980 auf einer Pressekonferenz in Zürich sein Buch "K 2 - Berg der Berge" vor.
So berichtet er in seinem Buch "Gobi" über seinen 2000 Kilometer langen Marsch durch die gefährlichste Wüstenlandschaft der Erde.
Auf diesem Bild seilt sich Bergsteiger Reinhold, mit Sturzhelm geschützt, zu einem Felsvorsprung ab, um sich für eine Werbekampagne der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) fotografieren zu lassen. Für den Gipfelstürmer, der alle Achttausender der Erde ohne Sauerstoffgerät bezwang, war dies eine vergleichsweise kleine Herausforderung.
Der Südtiroler Bergsteiger und Direktor der "Alpinschule Südtirol", Hans Kammerlander (l), und der Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner stehen im September 1991 während der Expedition "Rund um Südtirol" vor dem Ortler. Damals waren die Haare noch nicht ergraut.
Mit Arved Fuchs durchquerte er die Antarktis. Auf dem Bild spricht er zu Journalisten auf einer Pressekonferenz nach der Expedition.
In nur 92 Tagen bewältigten die beiden Abenteurer die 2800 Kilometer lange Laufstrecke.
Zum 25. mal treibt Reinhold Messner auf diesem Bild seine aus Tibet mitgebrachten Yaks von Sulden aus auf die Schaubach Hütte am Fuße der Ortlergruppe.
Ein kluger Kopf: Reinhold Messner hat auch viele Bücher verfasst.
Eine Aufnahme aus diesem Jahr zeigt Reinhold Messner mit seiner Tochter Magdalena.
Stolz ist Reinhold Messner auf seine Museen zum Themen Berge und Bergsteigen. 2010 kam selbst Kanzlerin Angela Merkel nebst Gatten zu Besuch in das Museum im Castel Firmiano nahe Bozen.
Fast pünktlich zu seinem Geburtstag beendet er sein Museumsprojekt - das Messner Mountain Museum Corones.
Wer mit Reinhold Messner durch Firmian, wo eines der Museen steht, schlendert, der lernt den Museumsmacher nicht nur als Geschichtenerzähler kennen, er erfährt auch viel über die Hintergründe der Inszenierungen. Die alte Gondel steht nicht von ungefähr vor einem rechteckigen Durchblick auf den Schlern. "Ich nenne das den Postkartenblick", erklärt Messner, "so sehen die meisten heute die Berge - als wohlfeiles Bildmotiv."
Seinen 15. Achttausender nennt Reinhold Messner das Museumsprojekt Messner Mountain Museum (MMM), das in sechs Museen um die Berge dieser Welt kreist.