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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mode & Beauty David Beckham: Spitzensportler mit herausragendem Stil
Vokuhila, Mohawk oder Rasta-Zöpfe – viele werden sich noch an die Zeit erinnern, in der David Beckhams Frisuren ständig Magazine füllten. Auch sein Kleidungsstil wurde unter die Lupe der Fashion-Victims genommen und unzählige Male kopiert. Der ehemalige britische Fußball-Star gilt als der Erste, der eine Brücke zwischen dem von Männern dominierten Ballsport und dem Glamour der Modewelt schlug.
David Robert Joseph Beckham wurde am 2. Mai 1975 in Leystone/England geboren und wuchs in einem Vorort von London auf. Die Familie mit drei Kindern lebte in einfachen Verhältnissen. Sein Vater Ted, der selbst einmal Fußballprofi werden wollte, es aber nur zum Küchenmonteur geschafft hatte, trieb seinen Sohn zum Ballsport.
Profivertrag mit 18 Jahren
Mit 16 Jahren wurde Beckham bei Manchester United angenommen, schon im darauffolgenden Jahr gab er sein Debüt in der ersten Mannschaft. Die Verantwortlichen des Vereins erkannten das Talent des jungen Spielers und nahmen ihn 1993 im Alter von 18 Jahren als Profi unter Vertrag. Nachdem er sich 1995/96 gemeinsam mit der Mannschaft den englischen Pokal sicherte, >>
avancierte er bei Manchester United zum absoluten Leistungsträger. Bis zu diesem Zeitpunkt war er höchstens den Sportjournalisten und Fußballfans ein Begriff. Das änderte sich allerdings schlagartig, als er 1997 Victoria Adams traf und sich in sie verliebte. Sie war damals Teil einer der beliebtesten britischen Girlgroups, den "Spice Girls". Victoria, auch "Posh" genannt, schien einen großen Einfluss auf Beckham zu haben. Sein Stil änderte sich, aus dem Boyband-Verschnitt mit Nick-Carter-Gedächtnisfrisur wurde ein experimentierfreudiger junger Mann.
1999 heiratete das Paar, laut Medienberichten soll die prunkvolle Hochzeit knapp 800.000 Euro gekostet haben, die Fotorechte wurden für 1,5 Millionen Euro verkauft. "Posh & Becks", wie sie von den Boulevard-Blättern genannt wurden, stiegen zum Glamour-Paar Großbritanniens auf. Die ungewöhnliche Verbindung eines Popstars und eines Spitzensportlers wurde als "Kernfusion des Prominentenjournalismus" gefeiert, denn bisher galten diese Welten als isoliert voneinander. >>
"Becks" nahm seine Rolle als Stil-Vorbild ganz unbewusst an und setzte sogar auf dem Fußballfeld Trends. Als einer der Ersten traute er sich, einen Haarreif in seinen langen Haaren zu tragen – ein Bild, das man heute bei langhaarigen Fußballern fast gewohnt ist. Nachdem Beckham zum ersten Mal mit Nagellack auf den Fingern abgelichtet wurde, galt es für Männer auf der ganzen Welt als salonfähig.
Der ultimative metrosexuelle Mann
Da wundert es wohl kaum, dass er 2002 als der ultimative "metrosexuelle" Mann galt und das Wort damals prägte wie kein anderer. Der "Beckham Style" beherrschte die Schlagzeilen der Boulevard-Zeitungen und Modemagazine, seine Outfits wurden zum Sinnbild des modischen Mannes. Das gestiegene Interesse an ihm konnte sogar in Zahlen belegt werden: 2003 und 2004 war David Beckham laut Google der meistgesuchte Begriff im Bereich Sport. Eine andere Suchmaschine namens Ask Jeeves erklärte im Dezember 2009, dass er auf dem dritten Platz der am meisten gesuchten Personen des vergangenen Jahrzehnts liege.
Beckham selbst sieht sich nicht als Trendsetter
Dass er neben einer phänomenalen Karriere im Fußball, gekrönt vom Champions-League-Sieg im Jahr 1999, auch in Sachen Styling ein Idol für viele Männer wurde, war allerdings Zufall. Beckham selbst sieht sich nämlich nicht als Trendsetter: "Ich mache mir eigentlich keine Gedanken darüber, was andere Leute denken, und ob sie das, was ich trage, mögen oder nicht. Ich habe mich noch nie unter Druck setzen lassen, etwas Bestimmtes zu tragen oder einem bestimmten Aussehen zu entsprechen", erklärte er. Die Kleidung, die er trage, sei eher unüberlegt gewählt. "Aber es ist toll, so einen Ruf zu haben, denn das heißt, dass die Leute das, was man trägt, meistens mögen und es selbst auch gerne tragen würden."
Unglaubliches Werbepotential
Große Firmen bemerkten mit der Zeit sein Potential als Werbeikone. Der "Popstar des Fußballs" unterschrieb unter anderem Werbedeals mit Adidas, Breitling und Marks & Spencer. Erstaunlich ist auch, dass Becks es im Juli 2012 als erstes männliches Cover-Model auf die britische Ausgabe der Frauenzeitschrift Elle schaffte.
Für das deutsche Männermagazin GQ ist Beckham so besonders, dass die Redaktion ihn am 7. November 2013 in Berlin mit einem Award in der Kategorie "Stil" ausgezeichnet hat. >>
Er unterstreiche mit seinem Look immer wieder sein Format als Gentleman. "David Beckham steht wie kein anderer Sportler für Stil und modischen Einfluss. Mit seinen stilprägenden und teils mutigen Inszenierungen hat er eine Brücke zwischen den Welten von Designern, Models und Fotografen zum Spitzensport geschlagen und Glamour in einen Männersport gebracht", erklärte José Redondo-Vega, der Chefredakteur der GQ, die Entscheidung.
Sportler von heute verdanken Beckham viel
Dass Fußballer wie Christiano Ronaldo und Formel-1-Fahrer wie Sebastian Vettel heute mit Werbedeals fast mehr Geld verdienen als mit ihrem eigentlichen Beruf, haben sie zu einem großen Teil auch David Beckham zu verdanken. Er machte nicht nur "Metrosexualität" gesellschaftsfähig, sondern bewies auch, dass ein Sportler mehr sein kann als ein Athlet in Jogginghosen.