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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Brazilian Waxing Der Intimbereich reagiert auf Waxing empfindlich
Kaum zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen, wird wieder mehr Haut gezeigt. Glatte Beine und eine stoppelfreie Bikinizone wünschen sich viele und gehen dafür ins Waxingstudio. Was Sie vor Ihrem Enthaarungstermin wissen sollten.
Immer mehr Frauen schwören auf Brazilian Waxing, die Enthaarung des Intimbereichs mit Heißwachs. Aber auch Männer lassen sich immer öfter Brust und Rückenbehaarung mit Wachs entfernen.
Bakterien gelangen durch Mikro-Risse in die Haut
Beim Brazilian Waxing werden die Haare im Intimbereich mit Hilfe von Heißwachs entfernt. Dabei kann die Haut schwere Entzündungen davontragen. "Beim Abziehen des Wachstreifens handelt es sich um einen physikalischen Reiz, der auf die Haut ausgeübt wird," sagt Dr. med. Gertraud Kremer, Hautärztin in Berlin. "Dabei entstehen Mikrorisse oder sogar kleine Wunden, durch die Bakterien in die Haut eindringen können. So kann es zu Infektionen kommen. Im schlimmsten Fall kann eine solche bakterielle Infektion zu einer ernsthaften Blutvergiftung führen," ergänzt die Medizinerin. Menschen die zu Ekzemen oder Schuppenflechte neigen, können an der gereizten Hautstelle neue Ekzeme oder Schuppenflechten bekommen.
Die Hautspezialistin rät Menschen mit solchen Hautproblemen von einer Heißwachsbehandlung ab. Zudem sollten Diabetiker, Menschen mit chronischem Nieren oder Leberleiden oder mit einem allgemein geschwächten Immunsystem auf das Intim-Waxing verzichten. Für alle anderen gibt es ein paar einfache Tipps zu beachten um gesundheitliche Gefahren zu vermeiden.
Vor der Behandlung kühlen
"Wer nicht auf das Brazilian Waxing verzichten möchte, sollte darauf achten, dass die Haut durch die Behandlung nicht leiden muss," sagt Kremer. Die Behandlung sollte nur eine erfahrene Kosmetikern vornehmen. "Wichtig ist, dass sauber gearbeitet wird," betont die Dermatologin. Beachten Sie, dass die Haare vor einer Behandlung etwa 0,5 Zentimeter lang sein sollten, um eine saubere Enthaarung zu gewährleisten. Denn längere Härchen bleiben besser am Warmwachs haften. So wird es weniger schmerzvoll. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Bikinizone vor der Behandlung zu kühlen. Wer besonders schmerzempfindlich ist, kann 45 Minuten vor dem Termin vorbeugend eine Schmerztablette einnehmen. Außerdem ist es ratsam, den Termin in die Nachmittagsstunden zu legen, da die Schmerzgrenze dann am höchsten ist. "Nach der Behandlung ist es wichtig, jede Infektionsgefahr auszuschließen," so Kremer.
Danach Sport und enge Kleidung vermeiden
Die Ärztin rät, nach dem Brazilian Waxing zwei Tage auf Schwimmen, Baden und Sauna zu verzichten, bis sich die Haut wieder beruhigt hat. Auch Sport und Sex sollten Sie wegen des Schwitzens vermeiden, denn Feuchtigkeit weicht die Haut auf, die Poren öffnen sich und Bakterien können noch besser eindringen. "Auch enge Kleidung sollte nach der Behandlung nicht getragen werden, denn durch das Scheuern und zusätzliche Schwitzen können sich die Haarwurzeln entzünden, es kann zu sogenannten Haarfollikelzysten kommen. Oder es kann passieren, dass die Härchen gar nicht erst aus den Poren heraus kommen können und stattdessen in die Haut hinein wachsen," erklärt die Expertin.
Dr. Kremer rät, zur Nachbehandlung eine nichtparfümierte Pflegecreme zu verwenden, die nach Möglichkeit Vitamin B12 enthält. Dieses wirkt entzündungshemmend. Aber auch in Apotheken erhältliche Aloe-Vera-Produkte oder Kortisoncremes lindern die Rötung der Haut. Einige Kosmetikstudios haben außerdem Salben im Angebot, die das Einwachsen der Härchen verhindern
Laser-Behandlung als schonende Alternative
Gertraud Kremer rät das Brazilian Waxing nur auf gesunder Haut anzuwenden und unbedingt jede Infektionsgefahr auszuschließen. "Sollten erste Anzeichen einer Entzündung auftauchen, ist der Gang zu einem Hautarzt empfehlenswert," sagt sie. Menschen mit empfindlicher Haut, die dennoch nicht auf die vollständige Haarentfernung verzichten möchte, empfiehlt die Dermatologin die weniger schmerzhafte Laser-Haarentfernung. "Dabei wird der Haarwuchs gestoppt oder zumindest gemindert, sodass andere Haarentfernungsmethoden nicht mehr so schmerzhaft und aufwendig sind und somit gefährlich für die Hautgesundheit."
- eigene Recherche