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Ein Kuss ist weitaus mehr als nur prickelnd.


Lippenbekenntnisse
Was ein Kuss alles bewirken kann

Küssen ist ein Zeichen von Verliebtheit und inniger Verbundenheit. Prickelnd daran ist zweifelsohne die intime erotische Annäherung. "Ob Frauen oder Männer zusammen passen, spüren sie spätestens beim Küssen", erklärt Dr. Wolfgang Krüger, Paartherapeut und Buchautor aus Berlin. Doch Küsse haben auch einen gesundheitlichen Nutzen, erklären Wissenschaftler. Wir sagen, welche das sind und zeigen die gängigsten Kussarten im Überblick.

06.07.2015|Lesedauer: 2 Min.
ag/dpa
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Zwar hat nicht jeder Kuss Heilkräfte - und wer erkältet ist, sollte lieber nicht knutschen. Aber: "Der Kuss hat alles in allem eher gesundheitliche als krankmachende Wirkungen", sagt der Biopsychologe Peter Walschburger von der Freien Universität Berlin.

Verführerische Lippen, zum Küssen geformt: Welcher Mann kann da widerstehen?Vergrößern des Bildes
Verführerische Lippen, zum Küssen geformt: Welcher Mann kann da widerstehen? (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Küssen ist Balsam für Körper und Seele

Hautkontakte zu pflegen tue den Menschen gut - und der Kuss sei nun einmal ein besonders intensiver Hautkontakt. Die Bremer Kulturanthropologin Ingelore Ebberfeld betont: "Alles, wobei wir uns wohlfühlen, hat auch einen gesundheitlichen Aspekt. Das ist ein schöner Nebeneffekt des Küssens."

Küsse heben unsere Stimmung und können laut Walschburger sogar die Abwehrkraft des Körpers stärken. Abgehärtet werden wir auch, weil beim Küssen unzählige Bakterien ausgetauscht werden. Aus Hygieneüberlegungen sollte also niemand auf das schöne Ritual verzichten. Denn wer aus Furcht vor den Bakterienströmen nicht mehr küsst, wird sicher nicht glücklicher.

Ein Kuss macht glücklich - aber nicht mit jedem

Obwohl beim Thema Küssen oft von Glückshormonen die Rede ist: "Nicht alle Völker der Welt küssen so gern wie wir in der westlichen Welt", sagt Kussforscherin Ebberfeld. "Deshalb kann man nicht pauschal sagen: Küssen macht glücklich." Wer gern küsse, den mache es aber glücklich - nur natürlich nicht mit jedem. Ist es gar der oder die Richtige, kennt der Organismus kein Halten mehr. Ebberfeld: "Wenn wir verliebt sind oder jemanden außerordentlich begehren, dann ist im Gehirn Silvester. Da fliegen die Botenstoffe hin und her."

Bei aller Aufregung verspricht die Lippenberührung auch Entspannung. "Das Küssen kann Stress reduzieren, wenn es zum Beispiel einem schlechten Tag eine gute Wendung verleiht", sagt Walschburger.

Das beste Rezept, um jung zu bleiben

Küssen hält jung - ganz so vereinfacht würde es der Biopsychologe zwar nicht ausdrücken. Seine Erklärung geht aber in eine ähnliche Richtung: "Wenn man von Vielküssern annimmt, dass sie in gelingenden Sozialbeziehungen leben und damit glückliche Menschen sind, dann kann man schlussfolgern, dass sie länger leben als andere."

Lippenberührung gibt Frauen Sicherheit

"Wenn wir uns am Anfang kennenlernen, dann versichert der Kuss: Wir gehören zusammen und ich hab' dich immer noch genauso gern", sagt Ebberfeld. "Der Kuss gibt uns ein Sicherheitsgefühl." Beim Küssen könne man auch schlecht lügen: "Vorzutäuschen, wollüstig zu küssen - da gehört schon einiges dazu."

Für die Frauen sei der Kuss ein Mittel, um zu überprüfen: Steht der Andere noch zu mir? Wie sind seine Gefühle? Archaisch betrachtet sei es sehr wichtig gewesen, dass der Versorger an die Familie gebunden war. Männer hingegen küssten eher zielorientiert. "Sie wollen ihre Gene weitergeben."

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