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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Leben Die teuerste Münzsammlung der Welt
Aus einem Dollar werden zehn Millionen – bei alten Münzen kein Ding der Unmöglichkeit. Das Auktionshaus Sotheby's will vom 19. Mai an versteigern. Die Auktionatoren erhoffen sich für die D.-Brent-Pogue-Collection einen Erlös von 200 Millionen Dollar, das sind aktuell rund 190 Millionen Euro.
Teures Männerhobby: Münzen erfreuen sich bei Sammlern seit jeher großer Beliebtheit. Das gilt umso mehr, wenn aus einem Dollar eine Million wird. Bei der Pogue-Kollektion dürfte das kein Problem sein. Für 20 Münzen erwartet das Auktionshaus jeweils eine Million Dollar oder mehr.
Silberdollar für zehn Millionen
Unter den Schätzen ist auch "Amerikas berühmteste Münze", wie Sotheby's ankündigte. Es handelt sich um einen etwa zwei Jahrhunderte alten, hervorragend erhaltenen Silberdollar. Damals hätte man dafür einen Sack Reis kaufen können - jetzt könnte die Münze zehn Millionen Dollar bringen. Obwohl mit dem Vermerk 1804 geprägt, stammt sie doch von 1835. Als Diplomatengeschenk an den Sultan von Maskat war die Münze eine Nachprägung der Originalmünzen. >>
Laut Sotheby's ist es das am besten erhaltene Exemplar des "König der Münzen". Der Dollar, besser erhalten als mancher noch umlaufende Penny, zeigt auf der Rückseite den amerikanischen Adler und vorn eine entschlossen blickende Frau als Allegorie der Freiheitsgöttin.
Bis heute lebt dieses Motiv bei Münzsammlern weiter – der American Eagle mit der Miss Liberty auf der Rückseite ist eine der begehrtesten Silbermünzen der Welt im Gewicht von einer Unze (31,1 Gramm) Feinsilber.
Die Sammlung gehört dem texanischen Immobilien-Millionär Brent Pogue. Er und sein Vater Mack hatten über mehr als drei Jahrzehnte wertvolle Münzen gesammelt. Den Grundstein für die Kollektion legten die Pogues in den Siebziger Jahren. "Ich verkaufe die Sammlung jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es ist jetzt Zeit, die Fackel an eine jüngere Generation von Sammlern weiterzugeben, die auch das Vermächtnis großer amerikanischer Münzen >>
zu schätzen wissen", erklärte Pogue. "Diese Münzen bedeuten für mich viele wunderbare Erinnerungen und ich hoffe, die neuen Eigentümer werden mit ihnen genau so viel Freude haben wie ich sie hatte." Die Sammlung umfasst mehr als 650 amerikanische Gold-, Silber- und Kupfermünzen. Sie ist so groß, dass Sotheby's und die Münzexperten Stack's Bowers sieben Auktionen ansetzen, um alle zu versteigern. Die Termine erstrecken sich über zwei Jahre.
Die ersten Dollars der jungen USA
Der Fokus der Sammlung liegt auf den ersten Münzen der noch jungen Vereinigten Staaten. Sie wurden zwischen 1792 geprägt, das war das Jahr, in dem die Münzprägestätte in Philadelphia den Betrieb aufnahm, und den späten 1830ern. Laut Sotheby’s war diese Periode in punkto Design eine Ära der Experimentierfreude. Allerdings blieben die Motive doch gleich: Miss Liberty und der Adler.
Ein weiteres Highlight ist der Half Eagle von 1822, ein Goldstück im Nennwert von fünf Dollar. Von ihm sind insgesamt nur drei Stück bekannt, zwei von Ihnen lagern in der National Numismatic Collection in der Smithsonian Institution in Washington D.C., dem weltberühmten Museum zu Füßen des Capitol Hill.
Weiter schwärmt Sotheby’s von einem der ersten Silberdollar überhaupt, der 1794 in Umlauf gebracht wurde. Ferner überzeugt ein Zehn-Dollar Gold-Eagle von 1795, der wohl zu den am besten erhaltenen Goldmünzen der USA aus dem 18. Jahrhundert gehört.
Ebenfalls spektakulär: Der 1854-S Half Eagle zum Nennwert von fünf Dollar. Nur noch eine weitere Münze dieser Art liegt in der National Numismatic Collection. Die Münze wurde in der Prägestätte San Francisco Mint in deren erstem Jahr ihrer Existenz geprägt – und zwar genau zum Höhepunkt des großen Goldrausches von Kalifornien.
Fazit: Nur Bares ist Wahres. In Zeiten der Geldentwertung durch die Notenbanken sind Sachwerte wie Whisky als Investment, aber eben auch Münzen aus Edelmetall wieder besonders gefragt. Vor allem, wenn sie ein Stück Geschichte erzählen. Impressionen sehen Sie ihn unserer Fotoshow.