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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mit Lügen umgehen Wenn Kinder leugnen: Wie Sie als Eltern reagieren
"Ich war das nicht", "Das wusste ich nicht", "Das habe ich nicht gesehen" – ein falsches Verhalten zu leugnen ist im Kindesalter keine Seltenheit. Sind Kinder nicht in der Lage, zu ihrem Verhalten zu stehen oder möchten eine vermeintliche "Missetat" partout nicht zugeben? Beim Umgang mit einer solchen Situation ist Fingerspitzengefühl und ein vertrauensvoller Umgang seitens der Eltern gefragt, um dem Leugnen auf angemessene Weise zu begegnen.
So gehen Sie mit Leugnen und Abstreiten um
Das A und O im Umgang mit dem Leugnen eines Kindes besteht darin, dass Sie nicht Ihre eigenen Erwachsenen-Maßstäbe an das kindliche Verhalten anlegen. Wenn ein Kind ein Verhalten oder eine „Missetat“ nicht zugeben kann oder will, so liegt das teilweise daran, dass es noch nicht in der Lage ist, den Zusammenhang zwischen Verhalten, Ursache und Wirkung zu erkennen. Mit anderen Worten handelt es sich dabei also nicht um ein Leugnen oder Lügen wie bei einem Erwachsenen, sondern um ein Nicht-Verstehen und eine Form von Verdrängung.
Auf diese Weise erreichen Sie, dass Kinder ihr Verhalten zugeben
"Die Entwicklung von Mitgefühl für andere sowie das Bewusstsein für eigene Gefühle und Handlungen geschieht im Alter von zwei bis sechs Jahren abhängig von Gehirnreifungsprozessen", so Diplom-Psychologe Hermann Scheuerer-Englisch von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung in Fürth. Entsprechend erkennen Kinder mit dem Fortschreiten dieser Entwicklung auch immer mehr an der Mimik und Gestik ihrer Eltern, ob sie etwas Falsches gemacht haben. So kann es passieren, dass die Kleinen ihr Verhalten nicht zugeben bzw. leugnen, um eine unangenehme Situation zu vermeiden.
Abhilfe schaffen Sie, indem Sie noch einmal deutlich wiederholen, welches Verhalten Sie beobachtet haben, dem Kind aber auch klarmachen, dass es nichts Schlimmes zu befürchten hat. Speziell wenn Kinder leugnen, weil sie Angst vor einer Bestrafung haben, empfehlen Elternratgeber, dem Kind mit Verständnis zu begegnen und ihm die Angst davor zu nehmen, einen Fehler zuzugeben. Falls dies nicht ohne Strafe geht, sollten Sie logische Konsequenzen ziehen, die für Ihr Kind nachvollziehbar sind.