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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gerissene Halterung, bedenkliche Stoffe Von diesen Autokindersitzen rät die Stiftung Warentest ab
Damit Kinder im Auto sicher reisen, ist der passende Kindersitz wichtig. Die Stiftung Warentest hat erneut Autokindersitze getestet. Diesmal ist das erste Modell mit Airbag dabei. Das schnitt gut ab im Test – im Gegensatz zu manch anderen Modellen.
Nur wenige Kindersitze fallen im Test durch und auch günstige Modelle können gut sein. Das ist das Ergebnis einer Stichprobe der Stiftung Warentest und dem ADAC. Sie haben 23 neue Sitze unter die Lupe genommen. 17 von ihnen schneiden "gut" ab ("test"-Ausgabe 6/2018), zwei bekamen ein "Befriedigend", einer ein "Ausreichend" und drei sogar die Note "mangelhaft".
Die Qualität hängt dabei nicht unbedingt vom Preis ab: In der Kategorie "i-Size" (bis 105 Zentimeter Körpergröße) sind gute Sitze ab 200 Euro zu bekommen, in den höheren Gewichtsklassen schon ab 100 Euro. In der Tabelle schlagen ältere Modelle zudem oft die neueren Konkurrenten.
"Mangelhaft": Von diesen Autokindersitzen rät Stiftung Warentest ab
Als "mangelhaft" (5,0) stuften die Tester den "Concord Ultimax i-Size" ein. Hier riss beim Frontaufprall die Gurthalterung aus der Rückenlehne, der Testdummy schleuderte weit nach vorn. Laut dem Anbieter ist die Produktion bereits eingestellt. Im Sitzbezug des "Avionaut Ultralite + IQ i-Size Base" (Note 5,5) wurden überhöhte Werte des Flammschutzmittels TCPP gefunden. Es verhindert, dass sich der Stoff bei Feuer zu schnell entzündet, aber steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Der vermutlich ebenfalls krebserregende Stoff Naphthalin wurde im "Jané Gravity" (4,6) entdeckt.
Nur ein "Befriedigend" erhielten der "Peg Perego Viaggio 1-2-3 Via" (3,2) und der "Chicco Youniverse Fix" (3,3), beide Gewichtsklasse 9 bis 36 Kilogramm. Sie schützen bei einem Aufprall nur mittelmäßig. Der "Chicco Cosmos" (bis 18 Kilogramm Körpergewicht, Note 4,0) wurde in den Rubriken Unfallsicherheit und Handhabung mit "ausreichend" bewertet.
Der erste Kindersitz mit Airbag
Neu ist der erste Kindersitz (i-Size) mit Airbag. Beim "Maxi-Cosi Axissfix Air" für stolze 650 Euro geben Sensoren in der Sitzhalterung ein Signal weiter, das den Airbag auslöst. Die Luftkissen schnellen aus den Brustgurten und positionieren sich vor dem Gesicht des Kindes. Beim Frontcrash senkt der Airbag die Belastung für Kopf und Nacken, schneidet beim Seitenaufprall allerdings schlechter ab (Gesamtnote 2,2). Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass bei einem Transport entgegen der Fahrtrichtung ein Airbag nicht notwendig ist.
Die besten Sitze in den einzelnen Kategorien:
- Bis maximal 105 cm (i-Size): Hier liegt mit einem "sehr gut" (1,5) weiterhin der "Kiddy Evo-Luna i-Size" für 490 Euro vorn (aus "test" 6/2016). Bei den Neuen bietet der "Maxi-Cosi Rock" (1,7) für 200 Euro ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, ebenso der "Britax Römer Baby-Safe2 i-Size" (200 Euro, Note 1,8). Neu ist ein Sitz für Größere nach i-Size-Norm: Der "BeSafe iZi Flex Fix" für 340 Euro wurde mit der Note 2,0 bewertet.
- Geburt bis maximal 13 Kilogramm: Hier stehen nur 2017er-Modelle in der Liste. Spitzenreiter ist der "Cybex Aton 5" (1,6) für 130 Euro.
- Geburt bis maximal 18 Kilogramm: Auch in dieser Kategorie bekommt mit dem "Klippan Kiss 2 Plus" (500 Euro) lediglich ein älteres Modell die Note "gut" (2,5).
- 9 bis 36 Kilogramm: Der "Kiddy Phoenixfix 3" für 269 Euro rangiert ganz oben (Note 1,7). Ein gutes und günstiges aktuelles Modell ist für 170 Euro der "Joie Traver Shield" (1,9).
- 15 bis 36 Kilogramm: Die 2017er-Modelle "Cybex Solution M-Fix SL" und "Cybex Solution M SL" (jeweils Note 1,7) für 190 sowie 170 Euro sind die Spitzenreiter. Zu den günstigsten guten Sitzen gehören der "Britax Römer Kid II" für 100 Euro und der "Joie Traver" für 120 Euro (beide Note 1,8).
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