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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Erziehungsmodelle im Kindergarten Welche Vor- und Nachteile bieten die Konzepte?
Die meisten Eltern sehen mit Stolz dem dritten Geburtstag ihres Kindes entgegen und freuen sich auf die beginnende Kindergartenzeit. Auch die Kinder sind aufgeregt und können es kaum erwarten. Oftmals waren sie schon in der Krippe oder Kita, manche wurden von einer Tagesmutter betreut und andere waren "nur“ bei ihrer Mutter oder ihrem Vater. Doch für alle ist das neue Abenteuer ein Schritt in die Selbstständigkeit und ein Schritt weg von ihren Eltern. Sie fühlen sich als die "Großen“ und wissen oftmals ganz genau, dass starke Veränderungen auf sie zukommen. Obwohl sich die Kinder freuen kann die Eingewöhnungszeit schwierig werden, weil das Kind sich doch nicht wohl fühlt und den Schritt weg von Mama oder Papa noch nicht gehen kann. Möglicherweise ist das Kind aber auch mit dem pädagogischen Konzept des Kindergartens überfordert und hätte sich in einer anderen Einrichtung leichter getan. Doch welche Konzepte gibt es in deutschen Kindergärten? Und welche Vor- und Nachteile bieten sie?
Der Situationsansatz
In den meisten Kindergärten wird mittlerweile der Situationsansatz angewendet. Hier werden das soziale Lernen und die alltäglichen Lebensbedingungen der Kinder in den Mittelpunkt gestellt. Anders als früher gibt es keinen Wochenplan, in dem beispielsweise montags Musikunterricht, dienstags basteln und so weiter festgelegt wurden, sondern die Erzieher entwickeln anhand der Interessen der Kinder die Aktivitäten und Pläne für die nächste Zeit. Wenn beispielsweise das Interesse an den blühenden Blumen im Frühling bei den Kindern geweckt wird, gehen die Erzieher darauf ein und schauen sich in den nächsten Wochen die Entwicklung der Blüten an. Außerdem zählen altersgemischte Gruppen (von drei bis sechs Jahren), Elternmitarbeit und die flexible Tageseinteilung, die sich an den Wünschen der Kinder orientiert zu den Grundprinzipien.
Geschlossenes Konzept
Im sogenannten "Geschlossenen Konzept" gibt es im Kindergarten feste Gruppen für die Kinder. Sind beispielsweise 75 Kinder in einer Einrichtung mit drei Räumen und einem Außenbereich, so werden drei Gruppen mit jeweils 25 Kindern gegründet. In diesen Stammgruppen spielen, essen und schlafen die Kinder. Mit den Kindern der anderen Gruppen kommen sie meist nur zum Freispiel oder im Außenbereich in Kontakt. Das Alter der Kinder ist unterschiedlich (zwischen drei und sechs Jahren) und es gibt zwischen einem und zwei Erziehern pro Gruppe.
Die Vorteile
- Die Kinder haben eine enge Bindung zu ihrem „eigenen“ Erzieher sowie zu den Kindern in ihrer Stammgruppe
- Die Entwicklung der Kinder lässt sich gut beobachten und dokumentieren, da nur ein oder zwei Erzieher zuständig sind
- Die Absprache zwischen Eltern und Erziehern ist einfach, da die Eltern einen direkten Ansprechpartner haben
Die Nachteile
- Die Kinder können sich ihren Erzieher nicht „aussuchen“
- Die Kinder können nicht spielen was und wann sie es wollen
- Der Gruppenraum ist verhältnismäßig klein
- Die Kinder haben weniger Input, da sie nur ein oder zwei Bezugspersonen haben.
Offenes Konzept
Das offene Konzept ist vor allem durch Ansätze der Reggio-Pädagogik und Ideen Janusz Korczaks geprägt. Die Stammgruppen werden weitestgehend aufgelöst. Oftmals gibt es nur zum Mittagessen oder zum Morgenkreis (Begrüßungsritual) feste Gruppen. Die Kinder können sich in der Einrichtung frei bewegen. Die Räume sind nicht in Gruppen sondern in Funktionsräume aufgeteilt. Das heißt, es gibt beispielsweise eine Puppenecke, einen Tobe- und einen Bastelraum. Die Erzieher sind jeweils für einen Raum zuständig und übernehmen dort die Aufsicht. Die Kinder können selbst entscheiden, was sie zu welcher Zeit machen möchten (Essens-, Schlafens-, und Rausgehzeiten sind fest) und ob und welche Angebote der Erzieher sie wahrnehmen möchten. So haben die Kinder größtmögliche Chancen, nach ihren eigenen Neigungen und Wünschen zu spielen und ihre Umwelt zu erfahren. Durch die Vielzahl der Kinder und Erzieher haben die Kinder eine große Auswahl an Personen, die sie als Freunde oder Bezugspersonen haben möchten.
Die Vorteile
- Die Kinder können sich frei entfalten
- Sie können sich ihre Beschäftigung nach ihrem Tempo und ihren Interessen aussuchen
- Die Räumlichkeiten sind nach Funktionen eingerichtet und somit optimal genutzt
- Die Erzieher können sich untereinander absprechen ("acht Augen sehen mehr als vier")
Die Nachteile
- Schüchterne oder leise Kinder werden leicht „übersehen“
- Die Kinder finden schwieriger eine feste Bezugsperson
- Die Erzieher verlieren schneller den Überblick
- Neue Kinder brauchen möglicherweise eine längere Eingewöhnungszeit
- Der Kindergartenablauf muss gut organisiert sein, sonst entsteht Chaos
Städtische Kindergärten
Freispiel, Integrationsgruppen und altersgemischte Gruppen sind in vielen Gemeinde- und städtischen Kindergärten mittlerweile die Regel. Die Gruppenstärke beträgt zwischen 20 und 30 Kindern, die Öffnungszeiten sind verhältnismäßig flexibel wählbar, da die Kindergärten sogenannte Zukaufstunden anbieten und somit lange Öffnungszeiten garantieren können. Die Gebühren sind regional unterschiedlich. Anders als in freien Einrichtungen beschränkt sich die Mitarbeit der Eltern auf die Wahl des Elternbeirats, auf zwei Elternabende im Jahr und auf die Vorbereitung weniger gemeinsamer Feste. Die Konzepte der Einrichtungen sind unterschiedlich, mittlerweile wird häufig das offene Konzept eingesetzt. Es lohnt sich bei der Suche nach dem passenden Kindergarten, jede in Frage kommende Institution anzuschauen und sich das Konzept von den Erziehern erklären zu lassen.
Die Vorteile
- Flexible Öffnungszeiten
- Keine Schließzeiten in den Ferien (es muss von der Stadt ein Notdienst angeboten werden)
- Geringe Elternmitarbeit
- Verhältnismäßig niedrige Gebühren
Die Nachteile
- Wenig Mitspracherecht der Eltern
- Kontaktaufnahme zu anderen Eltern ist schwieriger, da kaum gemeinsame Zeit verbracht wird
Kirchliche Kindergärten
Die Einrichtungen der kirchlichen Träger ähneln den städtischen Kindergärten. Die Gruppen sind meistens gleich groß, die Öffnungszeiten sind relativ flexibel und den Bedürfnissen der Eltern angepasst. Gebete, Bibelgeschichten und Gottesdienste unterscheiden die Institutionen. Sie werden in den Tages- und Wochenablauf der kirchlichen Einrichtungen integriert und gehören zum (Kindergarten-)Leben der Kinder dazu. Die christlichen Elemente sind unterschiedlich stark im Konzept der einzelnen Einrichtungen. Elternmitarbeit wird bei Elternabenden und bei den Vorbereitungen von Basaren und Festen erwartet. Die Eltern müssen keine Kirchenmitglieder sein, sie können auch einen nicht-christlichen kulturellen Hintergrund haben. Sie sollten aber offen für die (kirchliche) Erziehungsarbeit in der jeweiligen Einrichtung sein.
Die Vorteile
- Ähnliche Vorteile wie bei städtischen Einrichtungen (Sommernotdienst kann unterschiedlich gehandhabt werden)
- Die Kinder wachsen unabhängig von den Eltern mit der christlichen Geschichte auf
Die Nachteile
- Die Erziehungsarbeit kann recht konservativ sein
- Die christlichen Feste müssen mitgefeiert werden
Eltern-Initiativen
Eltern-Initiativen sind aus der Arbeit von Eltern entstanden, die keine herkömmliche Betreuungsmöglichkeit gefunden haben oder mit den klassischen Möglichkeiten nicht zufrieden waren. Meistens machen die Eltern hier alles selbst, bis auf die Erziehungsarbeit. Sie verwalten die Finanzen, schicken Rechnungen an die anderen Mitglieder, stellen Anträge bei den Kommunen, müssen putzen, kochen und einkaufen. Sie stellen die Erzieher ein und entscheiden, welche neuen Eltern in die Einrichtung kommen. Wenn die Erzieher krank sind, müssen die Eltern die Kinder betreuen. Auch Randzeiten beispielsweise von 15 bis 17 Uhr übernehmen häufig die Eltern, um diese Betreuungszeit zu ermöglichen. Die Elternarbeit ist enorm und es werden alle Entscheidungen gemeinsam getroffen. Meistens ist einmal im Monat ein Elternabend, bei dem Aufgaben verteilt werden, Pläne gemacht und über die Vorfälle des letzten Monats gesprochen werden. Durch die enge Zusammenarbeit kann ein sehr familiäres Gruppengefühl unter den Mitgliedern entstehen, es kann aber auch zu Streit zwischen den Personen kommen, da alles gemeinsam entschieden werden muss. Die Gruppen sind kleiner als in öffentlichen Einrichtungen, häufig werden nur 15 Kinder von zwei Erziehern betreut. Die Gebühren und das Essensangebot sind sehr unterschiedlich. Meistens sind Eltern-Initiativen teurer als städtische Einrichtungen, obwohl sie von den Kommunen unterstützt werden.
Die Vorteile
- Da die Gruppen recht klein sind, fühlen sich schüchterne und leise Kinder vielleicht geborgener als in sehr großen Gruppen
- Durch die intensive Elternarbeit entscheiden die Eltern über die Abläufe in der Einrichtung
- Der Kontakt zu den anderen Eltern und Erziehern ist sehr eng
- Über vegetarische und biologische Nahrung kann entschieden werden
Die Nachteile
- Die Betreuungszeiten müssen zur jeweiligen Familie passen
- Die Elternarbeit nimmt viel Zeit in Anspruch
- Die Gebühren sind meistens recht hoch
- Konflikte mit den anderen Eltern können entstehen, da Essensangebot, Putzplan und so weiter abgesprochen und abgestimmt werden müssen
Die Montessori-Pädagogik
Nach der italienischen Ärztin Maria Montessori trägt jedes Kind einen „Bauplan der Seele“ in sich. Aufgrund ihrer Beobachtungen an behinderten und verhaltensauffälligen Kindern kam sie zu der Auffassung, dass sich Kinder, wenn ihnen eine so genannte vorbereitete Umgebung mit bestimmten Arbeitsmaterialen zur Verfügung stehen, allein, frei und spontan entwickeln können. Montessori entwickelte diese Spielmaterialien, die die Kinder zum Forschen anregen sollen, selbst. Der Erzieher soll die Kinder bei eigenständigem Lernen unterstützen, aber möglichst wenig eingreifen. Es gilt der Grundsatz: „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Fehler sollen selbst erkannt und korrigiert werden dürfen, Erwachsene sind Begleiter, die lernen müssen, sich überflüssig zu machen und zu beobachten statt einzugreifen. In Stillzeiten und gemeinsamen Mahlzeiten sollen die Kinder soziale Kompetenzen und ein Gruppenzugehörigkeitsgefühl vermittelt bekommen. Oftmals entstehen Montessori-Kindergärten aus Elterninitiativen, so dass die Elternarbeit sehr stark gefordert wird. Gebühren, Betreuungszeiten und Essensangebote sind sehr unterschiedlich. Seit etwa vier Jahren ist der Begriff "Montessori-Kindergarten" geschützt und die Einrichtungen durch diverse Dachverbände kontrolliert. Die Erzieher müssen eine spezielle Zusatzausbildung absolvieren und das Spielmaterial von Maria Montessori muss vorhanden sein.
Die Vor- und Nachteile
- Die Kinder können sich frei entfalten, da sie sich ihre Beschäftigung selbst suchen und steuern können
- Ansonsten entsprechen die Vor- und Nachteile denen der Eltern-Initiative
Waldkindergärten
Die ersten Waldkindergärten entstanden vor etwa 25 Jahren in Dänemark. In Deutschland sind sie meistens als freie Eltern-Initiativen gegründet. Oftmals haben die Waldkindergärten keine eigenen Räumlichkeiten, sondern nutzen einen Bauwagen oder ein Art Schuppen, da sich das Leben der Kinder im Freien abspielt. Bei Wind und Wetter, Sommer wie Winter draußen, erfahren die Kinder die Natur sehr unmittelbar. Sie sind ständig aktiv und lernen Verantwortungsbewusstsein vor jedem Wachstum und Leben. Häufig werden die Kinder weniger krank, da sie die meiste Zeit des Tages an der frischen Luft sind. Die Gruppen sind ähnlich groß, wie bei den klassischen Eltern-Initiativen, Essen bringen ebenfalls die Eltern mit. Die Betreuungszeiten sind geringer als in herkömmlichen Einrichtungen. Dies kann aber von Waldkindergarten zu Waldkindergarten variieren.
Die Vorteile
- Die Kinder suchen sich ihre Spielsachen in der Natur - das fördert die Kreativität
- Die Kinder sind vom Alltagsstress der Stadt geschützt
- Die Gesundheit der Kinder wird gestärkt
Die Nachteile
- Für das Bringen und Abholen der Kinder ist ein Auto notwendig, da die Anfahrtswege häufig weiter als bei örtlichen Kindergärten sind
- Die begrenzte Betreuungszeit von drei Stunden im Winter schließt Familien mit einem höheren Betreuungsbedarf von vorneherein aus
- Fingerfertigkeiten beim Basteln werden nicht geübt
Waldorfkindergärten
Grundprinzip der Waldorfpädagogik nach Gründer Rudolf Steiner ist die Nachahmung. Allein durch das positive Vorleben der Erwachsenen lernen die Kinder, wie sie sich zu verhalten haben. Kernelemente der Erziehung sind feste Rhythmen im Tagesablauf, im Wochenablauf und ein starker Bezug zu den Jahreszeiten. Das Spielzeug in Waldorfkindergärten besteht hauptsächlich aus Naturmaterialien wie Holz, Steinen, Muscheln und Tannenzapfen und einfachen Stoffpuppen. Die Gruppen bestehen meistens aus etwa 20 Kindern bei zwei Erziehern. Die Räumlichkeiten sind dem ganzheitlichen Anspruch Steiners entsprechend mit qualitativ hochwertigen Naturmaterialien eingerichtet. Hintergrund der Waldorfpädagogik ist die Anthroposophie - eine weltweit vertretene spirituelle Weltanschauung, die den Menschen in seiner Beziehung zum Übersinnlichen betrachten will - mit der die Eltern zumindest einverstanden sein müssen. Dies wird bei einem eingehenden Aufnahmegespräch geprüft. Die aktive Mitarbeit ist auch in diesem Kindergarten gefordert, wobei für die pädagogischen Fragen ausschließlich die extra ausgebildeten Erzieher zuständig sind.
Die Vorteile
- Die Kinder sind sehr behütet und wachsen in einem christlichen Umfeld auf
- Durch das Spiel mit Naturmaterialien werden Kreativität und Fantasie gefördert
- Die musische Förderung ist sehr groß
Die Nachteile
- Der Kindergarten ist sehr teuer und elitär
- die Eltern müssen sich mit der anthroposophischen Weltanschauung auseinandersetzen
- die Erzieher prägen die Kinder sehr stark
Reggio-Pädagogik
Der Kindergarten soll ein Ort sein, wo Kinder forschen, hinterfragen und Dinge prüfen können. Das ist der Grundsatz der Reggio-Pädagogik, die von Pädagoge und Psychologe Lors Malaguzzi aus der Not heraus entwickelt wurde. Der Leiter kommunaler Krippen und Kindergärten engagierte sich in der Nachkriegszeit gemeinsam mit Eltern für den Aufbau privater Schulen und Betreuungseinrichtungen für unterernährte Kriegskinder. Das Erziehungskonzept, das in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia ab den späten 60er Jahren entwickelt und ausgebaut wurde, versteht Erziehung als Gemeinschaftsaufgabe. Wenn die Kinder beispielsweise ein Baumhaus bauen mochten, halfen Schreiner und Eltern, besorgten Holz und bauten gemeinsam mit den Kindern das Baumhaus. Interessierten sich die Kinder dafür, wie Brot gebacken wird, kam der Bäcker und erklärte es ihnen und backte Brot mit ihnen. Wie kleine Wissenschaftler dürfen Kinder in Reggio-Kindergärten ihre Welt entdecken, eignen sich Wissen und Können durch Neugier und Experimentierfreude selbst an. Das Konzept experimenteller Pädagogik fand und findet weltweit Anerkennung. Es hat in Deutschland viele Versuche gegeben, das Modell Reggio zu importieren, doch dies erwies sich als recht schwierig, da die Reggio-Pädagogik weniger eine Technik ist, die erlernt und angewendet werden kann, sondern eher eine Philosophie über den Weg der Kinder in die Welt. Das Modell Reggio kann nicht von einem Erzieher allein realisiert werden. Es muss außerdem von den Eltern, von Wissenschaftlern, Künstlern, Architekten und so weiter mitgetragen werden. So kommt es, dass in Kindertagesstätten Elemente der Reggio-Pädagogik zu finden sind (wie etwa Spiegelzelte, Spiele mit Licht und Schatten oder kleine Projekte), wesentliche Grundlagen für eine konstruktive und systematische Begleitung der Kinder auf ihren Wegen aber häufig fehlen.
Berliner-Modell
Das Berliner Modell ist kein eigenes Kindergartenkonzept, es gliedert den Verlauf der Eingewöhnung in mehrere Abschnitte. Die Eltern sind länger in der Einrichtung, so dass das Kind einen sehr weichen Übergang in die Kindergartenzeit bekommt. Vor der Aufnahme in den Kindergarten steht in der Regel ein ausführliches Aufnahmegespräch, in dem der Erzieher über Ernährung, Schlafgewohnheiten und Spielverhalten des Kindes informiert wird. In der dreitägigen Grundphase wird das Kind in die Einrichtung begleitet und die Erzieher nehmen Kontakt zu ihm auf. Am vierten Tag verlässt das Elternteil die Einrichtung das erste Mal für eine halbe Stunde. Die folgende Reaktion des Kindes entscheidet über die Dauer der Eingewöhnungszeit. Die Eingewöhnungszeit kann bis zu drei Wochen in Anspruch nehmen. Das Kind lernt dabei den Bezugserzieher als Bindungsperson kennen. Dadurch entsteht ein sehr enger persönlicher Kontakt, der das Sicherheitsempfinden gerade kleinerer Kinder fördert. Ist diese Bindungsperson krank, im Urlaub oder anderweitig nicht anwesend, kann diese enge Bindung zu Unsicherheiten führen. Studien haben belegt, dass Kinder, die nach diesem Modell eingewöhnt werden, weniger krank sind.
Worauf Eltern noch achten sollten
Unabhängig von den pädagogischen Konzepten muss der Kindergarten auch zu den Eltern passen. Deshalb sollten sie bei der Suche nach den richtigen Einrichtungen auch noch folgende Dinge beachten:
- Wohnort- oder Arbeitsplatznähe: Wie weit ist der Kindergarten entfernt, kann das Kind ab einem gewissen Alter auch mit dem Lauf- oder Fahrrad fahren oder muss immer der Buggy oder der Bus genommen werden? Oder soll der Kindergarten so nah sein, dass das Kind den Weg zu Fuß schafft?
- Öffnungszeiten: Stimmen die Öffnungszeiten des Kindergartens mit den Arbeitszeiten der Eltern überein? Gibt es einen Notdienst in den Ferien? Ist das überhaupt notwendig oder arbeitet sowieso nur ein Elternteil?
- Elternmitarbeit: Wie viel Zeit wollen oder können die Eltern in die Mitarbeit investieren?
Kontakt zu anderen Eltern: Wie groß ist der Wunsch nach einem Kindergarten, in dem die Eltern viel Zeit mit anderen Eltern verbringen und somit schnellen Anschluss finden? - Kosten: Welcher Betrag muss monatlich aufgewendet werden für Grundbetreuung, Zukaufstunden, Ernährung, Ausflüge und so weiter?