Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gute Absicht, schlechte Folgen Warum Sie Enten nicht mit Brot füttern sollten
Gerade mit Kindern ist Enten füttern mit altem Brot sehr beliebt. Doch das schadet den Tieren mehr als es hilft. Es gibt aber Alternativen.
Mit dem Füttern von Enten wollen Eltern oder Großeltern den Nachwuchs für die Natur begeistern. Dann geht es mit altem Brot in der Tasche zu einem Teich oder See. Doch genau davor warnen Tierschützer.
Denn obwohl oft Schilder an Seen darauf hinweisen, keine Enten zu füttern, halten sich nicht alle daran. Sie denken, sie tun den Wasservögeln etwas Gutes. Doch das ist nicht der Fall. Gerade, wenn es sich beim Futtermittel um Brot handelt.
Enten: Darum ist Brot zum Füttern tabu
Brot ist für Vögel völlig ungeeignet. Den Tieren droht durch Brot als Futter nämlich der Erstickungstod. Große Mengen trockenes Brot können durch aufgenommenes Wasser im Hals oder Magen der Tiere aufquellen. Außerdem enthält etwa Weißbrot kaum Nährstoffe und Brot generell Salz, das den Wasservögeln schaden kann.
Teilweise landen ganze Brötchen oder Brotscheiben im Wasser – oft viel zu groß, um von Enten zerkleinert werden zu können. Die Futterreste sinken auf den Gewässergrund hinab und verfaulen dort.
Mit bösen Folgen: Der beim Zersetzungsprozess verbrauchte Sauerstoff fehlt den Fischen und Wasserpflanzen. Bei sehr starker Verschmutzung des Gewässers kann der Sauerstoffgehalt so stark absinken, dass Fische sterben und Pflanzen eingehen, erklärt die Wildtierexpertin.
Alternativen verfüttern
Enten und Schwäne ernähren sich von Gräsern, Insekten, Wasserpflanzen und Wassertieren, wovon sie in ihrer Umgebung in der Regel mehr als genug finden. Wer trotz alledem nicht auf das Füttern verzichten möchte, verfüttert lieber spezielles Futter für Wasservögel aus dem Zoohandel. Auch Haferflocken oder klein geschnittenes Obst essen Enten gerne.
Allerdings sollte das Futter nicht ins Wasser geworfen, sondern nur am Ufer verfüttert werden. Aber bitte nicht aus der Hand. Denn es ist wichtig, dass die natürliche Scheu der Tiere erhalten bleibt. Sonst können sie leicht Opfer von Hunden, Katzen oder dem Straßenverkehr werden.
Und weniger ist mehr: Es sollte nur die Menge an Futter verteilt werden, die die Tiere in kurzer Zeit auch fressen. Bleibt dennoch einmal Futter übrig, sollte es aufgesammelt und entsorgt werden.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa