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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Stunde der Gartenvögel" Das ist der häufigste Gartenvogel in Deutschland
Der Spatz ist weiter Spitzenreiter in Deutschland. Keinen Vogel sieht man hierzulande öfter in den Gärten. Das geht aus der diesjährigen "Stunde der Gartenvögel" hervor, bei der mehr als 47.000 Vogelfreunde bundesweit in Gärten und Parks eine Stunde lang gezählt hatten. Sie meldeten dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem bayerischen Landesbund für Vogelschutz über eine Million Vögel.
Knapp fünf Haussperlinge - wie Spatzen auch heißen - flattern durchschnittlich pro Grundstück herum. Das sind weniger als im Vorjahr, für den ersten Platz reicht es trotzdem. Auf den weiteren Rängen folgen Amsel, Kohlmeise, Blaumeise und Star.
Insektenfresser nehmen ab
Die Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel" liefern Erkenntnisse zu den Zu- und Abnahmen der verschiedenen Vogelarten seit Beginn der Aktion 2005. NABU-Vogelexperte Lars Lachmann sagt dazu: "Sorgen bereitet uns die Tatsache, dass fünf der 13 häufigsten Gartenvogelarten stetig abnehmen und nur eine Art zunimmt."
Zu den Verlierern der letzten Jahre zählen Amsel, Rotkehlchen und Hausrotschwanz, vor allem aber Mehlschwalbe und Mauersegler. Diese Arten sind Insektenfresser und leiden laut NABU unter deren starkem Rückgang. Die Gebäudebrüter Mehlschwalbe und Mauersegler sind zusätzlich vom Verlust von Gebäudenischen bei Renovierungen oder sogar von der mutwilligen Entfernung ihrer Nester von der Hausfassade betroffen.
Größere Artenvielfalt in deutschen Gärten
Mit 11,4 Vogelarten pro Garten wurde bei der Zählung ein neuer Rekordwert erreicht. "Immer mehr Vogelarten passen sich an den Lebensraum Stadt an und besiedeln Gärten und Parks. Dadurch steigt dort die Artenvielfalt, obwohl die typischen Stadtvögel, die in Siedlungen brüten, besorgniserregend zurückgehen“, erklärt Lachmann.
Seit 2005 haben beispielsweise Feldsperlinge und Ringeltauben in deutschen Gärten zugenommen und belegen in diesem Jahr Platz sechs und sieben. "Die Zunahme der Vielfalt im Siedlungsraum steht im starken Gegensatz zur Abnahme in der Agrarlandschaft. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung unserer Gärten und Parks als Rückzugsgebiete für die Natur", so Lachmann.
"Stunde der Gartenvögel" nicht unumstritten
Wegen der großen Zahl der in einem eng begrenzten Zeitraum durchgeführten Zählungen lassen sich durch die "Stunde der Gartenvögel" Aussagen zur Vogelpopulation und der Artenentwicklung ableiten. Trotzdem gerät die jährliche Studie immer wieder in die Kritik, da das Zählungsergebnis durch mehrere Fehlerfaktoren beeinflusst werden kann.
Da größtenteils Laien die Zählungen durchführen, besteht die Gefahr, dass Vogelarten verwechselt werden. Zudem fallen Vögel aus der Statistik, die aufgrund fehlender Kenntnisse und Bestimmungsbücher oder schlechter Beobachtungsbedingungen nicht erkannt werden.