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Sonnenschutz: Kinder sollten die Schattenregel kennen


Sonnenschutz
Kinder sollten die Schattenregel kennen

Sonnenschutz ist für empfindliche Kinderhaut besonders wichtig. Deshalb sollten Eltern ihren Kindern die "Schattenregel" beibringen: Sie besagt, dass Kinder nicht in der Sonne spielen sollen, solange der Schatten kleiner ist als ihr Körper. Wir geben Eltern Sonnenschutz-Tipps, die die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigen.

Aktualisiert am 16.04.2016|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa-tmn, ots
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Die Gefahr von Sonnenbrand lasse sich deutlich verringern, wenn grundsätzlich die pralle Mittagssonne gemieden wird, erläutert Professor Peter Höger, Kinder-Hautarzt am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg. Mehr als 80 Prozent der täglichen UV-Strahlung falle zwischen 11 und 16 Uhr an.

Sonnenschutz: Ist der Schatten kleiner als ich?Vergrößern des Bildes
Sonnenschutz mit der Schattenregel: Ist der Schatten kleiner als ich? (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

In die Sonne erst ab drei Jahren

Generell raten Hautärzte, Babys und Kleinkinder bis zu zwei Jahre überhaupt nicht der direkten Sonnenbestrahlung auszusetzen. Hintergrund: Bereits drei schwere Sonnenbrände während der Kindheit erhöhen das Hautkrebsrisiko um das Drei- bis Fünffache. Babys und Kleinkinder sollten im Schatten spielen und dort zusätzlich mit leichter Kleidung und Sonnenhütchen geschützt werden.

Eltern sollten die 4-H-Regel kennen

Auch für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr gilt: Der beste Sonnenschutz ist viel Schatten. Dazu kommt die "4-H-Regel": Hut, Hemd, Hose und hoher Lichtschutzfaktor, mindestens LSF 30, auf die unbedeckten Körperteile.

Spezielle Sonnenschutzprodukte für Kinder enthalten mineralische Filter wie Zink- oder Titandioxid. Ihre feinen Pigmente gelangen nicht in den Körper, sondern legen sich wie ein Schutzmantel auf die Haut und reflektieren die UV-Strahlen wie kleine Spiegel. Weiterer Pluspunkt: Sie sind meist frei von Parfum- und Konservierungsstoffen.

Hitze aus dem Auto sperren

Sonne auf langen Autofahrten nervt und bringt schlafende Kinder im Autositz ins Schwitzen. Sonnenschutz, der sich leicht mit Saugnäpfen an der Scheibe befestigen lässt, schafft schnelle Hilfe, ebenso ein Tuch, das in die Scheibe geklemmt wird.

Zum Schwimmen T-Shirt anziehen

Klingt ungewöhnlich, aber es hilft: T-Shirt an, bevor es ins Wasser geht. Das schützt besonders die gefährdeten Schultern vor Sonnenbrand. Beliebt bei den Kids und gleichzeitig praktisch sind auch Kleidung mit textilem Sonnenschutz und Schwimm-Shortys. Neopren-Anzüge schützen ebenfalls vor der Sonne, sind aber meist teuer und die Kinder wachsen schnell heraus.

Es gibt schicke Kappen und Sonnenhüte für Kinder, da fällt es leicht, diesen Schutz zu nutzen. Der dünn behaarte Babykopf ist nämlich äußerst empfindlich und muss gut geschützt werden. Im Winter vor Wärmeverlust, im Sommer vor zu viel Strahlung.

Zusätzlich müssen Kinder zur Wärmeregulierung in der Sonne besonders viel trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Früchtetee. Minimum: ein Viertel Liter pro Stunde.

Billige Sonnenbrillen gefährden die Augen

Die Eltern müssen auch darauf achten, dass die Augen der Kids mit einer Sonnenbrille vor UV-Licht geschützt werden. Dabei ist jedoch zu beachten: Billige Sonnenbrillen ohne UV-Filter sind gefährlicher für die Augen als der Verzicht auf eine Sonnenbrille. Die Pupillen weiten sich und so gelangen mehr schädliche Strahlen ins Auge. Das Risiko ist kumulativ. Das bedeutet, je mehr UV-Strahlung ein Mensch ausgesetzt ist, desto größer ist auch das Risiko.

Tests haben ergeben, dass rund 60 Prozent der Kinderbrillen keinen ausreichenden UV-Schutz bieten. Allgemein hat die Forschung nach einem Bericht des Senders BBC zu diesem Thema unterschiedliche Auffassungen. The Royal College of Ophthalmologists empfiehlt, dass Kinder Sonnenbrillen tragen sollten, wenn sie lange an der Sonne sind, zum Beispiel am Strand.

Gute Brillen erkennt man an dem "CE-Zeichen". Mit diesem Qualitätssiegel gehen Eltern sicher, dass der UV-Schutz der EU-Norm entspricht. Aufkleber, die 100-prozentigen UV-Schutz versprechen, reichen nicht aus. Wegen der Streustrahlung sollte zudem auf vermeintlich schicke kleine, schmale oder runde Gläser verzichtet werden. Sonnenbrillen mit Rundumschutz sind die bessere Wahl. Aktivitäten im Freien sollten bis 11 Uhr vormittags oder nach 16 Uhr stattfinden, denn die Sonneneinstrahlung ist da geringer.

Bleibende Schäden können entstehen

Bleibende Schäden an Linse und Netzhaut, hervorgerufen durch den UV-B-Anteil im Sonnenlicht, können in der Folge zu Sehbeeinträchtigungen führen. Besonders tückisch: Die Schäden sind schmerzlos und machen sich erst Jahre später bemerkbar, warnen Experten vom "Deutschen Ring". Um Spätfolgen wie Linsentrübung (Grauer Star) oder Schäden an der Netzhaut (Makuladedegeneration) zu vermeiden, ist ein guter Sonnenschutz für Kinderaugen Pflicht.

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