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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Häufige Ursachen Hund jault: Das können Sie dagegen tun
Sie verlassen die Wohnung und der Hund beginnt zu jaulen. Um dieses Verhalten abzugewöhnen, ist ein langsames und behutsames Training nötig.
Das Jaulen gehört bei Hunden genau wie Bellen oder Knurren mit zu ihrer Kommunikation und ist bei allen Hunden unterschiedlich: Einige jaulen oft, andere eher selten.
Jaulen: Häufige Ursachen
Wenn Hunde jaulen, kann das verschiedene Gründe haben:
- Kontaktheulen: Viele Hunde jaulen, um ihre Zugehörigkeit zum Rudel zu signalisieren. Es stärkt zudem den Zusammenhalt, weshalb viele Hunde mitjaulen.
- Territorialheulen: Hunde markieren damit ihr Revier. Es hat zudem den gleichen Zweck wie das Kontaktheulen.
- Jaulen bei Sirenen: Alarmsignale oder Klänge von Musikinstrumenten ähneln manchmal den Tonfrequenzen von Hundegejaule. Auch hier stimmen manche Hunde mit ein, weil sie die Töne mit Artgenossen verbinden.
- Jaulen bei Paarungsbereitschaft: Erschnüffelt ein Rüde eine läufige Hündin, kann ihn das zum Jaulen animieren.
- Jaulen bei Trennungsangst: Bleibt ein Hund nicht gerne allein, kann das großen Stress verursachen. Aus Frust oder Angst vor der Einsamkeit fängt er an zu jaulen.
- Jaulen vor Schmerzen: Jault ein Hund nur selten, plötzlich aber ständig, kann das ein Zeichen dafür sein, dass der Hund Schmerzen hat. Dann sollten Sie mit Ihrem Hund zur Sicherheit einen Tierarzt aufsuchen.
Welpen: Jaulen in der Wohnung abgewöhnen
Sie kratzen mit der Pfote an der Tür und jaulen: Manche Hunde ertragen es nur schwer, allein zu Hause zu bleiben. Nicht selten steckt die Angst dahinter, dass der Halter nicht zurückkommt.
Damit es nicht so weit kommt, sollten Sie bereits im Welpenalter mit dem Training anfangen. Hundebabys dürfen allerdings noch nicht wirklich allein gelassen werden. Trainiert wird, indem Sie den Raum verlassen, die Tür schließen – und sofort wieder aufmachen. Der Welpe wird beim Abschied und beim Zurückkommen nicht beachtet – schließlich soll er nicht lernen, dass es etwas Besonderes ist, wenn Herrchen oder Frauchen geht.
Wichtig ist, die Zeitspanne anfangs so kurz zu halten, dass der Hund gar nicht dazu kommt, sich Sorgen zu machen – es geht also nur um Sekunden. Die Dauer sollten Sie nur langsam erhöhen. In dieser Zeit sollte dann immer jemand vor Ort sein, um als Betreuung einzuspringen – zum Beispiel Freunde, Nachbarn, Familie oder Hundesitter. In der wichtigen Welpenzeit sollten Sie dies allerdings nicht jeden Tag für viele Stunden in Erwägung ziehen.
Erwachsene Hunde: Jaulen in der Wohnung abgewöhnen
Das Training eines erwachsenen Hundes, der daheim schon schlechte Erfahrungen allein gemacht hat, läuft oft in noch kleineren Schritten ab. Wenn das Alleinsein nicht funktioniert, können mehrere Ursachen dafür in Frage kommen. So können Hunde aus dem Tierschutz oder die mehrere Besitzerwechsel erlebt haben, schnell Schwierigkeiten haben. In solchen Fällen kann es helfen, einen Hundeexperten zu Rate zu ziehen – und dann fleißig zu trainieren.
Wie bei den Welpen schließen Sie auch bei erwachsenen Hunden anfangs die Türen in der Wohnung mehrfach täglich für sehr kurze Zeit, sodass sich der Hund alleine im Raum befindet. Nur langsam wird die Zeitspanne auf wenige Minuten verlängert. Und weil der Hund schon gelernt hat, dass er gleich allein gelassen wird, wenn Sie zum Beispiel den Schlüsselbund nehmen oder sich Ihre Jacke anziehen, sollten Sie diese Schlüsselreize entkräften.
Das funktioniert mit einem auf den ersten Blick ungewöhnlichen Training. Sie können die Handtasche mit zur Toilette nehmen, die guten Schuhe beim Fernsehen anziehen und den Schlüsselbund mit zum Wäscheaufhängen nehmen. Dieses Training zieht sich mindestens über Wochen. In dieser Phase darf das Tier nicht wirklich allein gelassen werden – damit würden alle Fortschritte wieder zunichte gemacht.
Hunden nachts das Jaulen abgewöhnen
Es fängt ganz harmlos an: Der neue süße Welpe wird gerne auch mit ins Bett genommen. Aber das wird mit der Zeit, wenn der Hund größer wird, oft nicht nur lästig – sondern entwickelt sich mitunter zum echten Problem. Deshalb beugen Halter dem am besten schon früh vor.
Für ein Tier ist es katastrophal, wenn der Mensch auf einmal sagt: "Du darfst hier jetzt nicht mehr schlafen." Oft passiert das, wenn Tiere mit zunehmendem Alter anfangen zu schnarchen oder nicht mehr so gut riechen. Bevor Sie Ihren Hund nach Jahren gemeinsamer Nächte aus dem Schlafzimmer verbannen, sollten Sie für ihn lieber von Anfang an einen anderen Ruheplatz suchen. Der beste Platz ist eine Decke oder ein Körbchen außerhalb des Schlafzimmers, wo sich das Tier wohl und sicher fühlt.
Denn wenn der Hund einmal an Nächte im Schlafzimmer gewöhnt ist, kann die Entwöhnung zur Strapaze werden. Dazu gehört etwa, nächtelanges Jaulen auszuhalten. Sie sollten die neue Stelle dann schön gemütlich machen, damit der Hund dort gerne hingeht. Auch sollten Sie auf positive Verstärkung setzen, zum Beispiel mit Leckerli. Das funktioniert bei Hunden sehr gut. Außerdem müssen Sie Konsequenz zeigen, wenn das Tier seinen Platz im Bett zurückerobern will.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa