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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Unterkunft für Bienen Mauerbienen: In Löchern und Höhlen zu Hause
Mauerbienen sind ausgesprochen kreative Bauherren. Als sogenannte Solitärbienen leben sie nicht in großen Bienenstaaten, sondern verbringen ihr kurzes Leben als Einzelgänger und sind ausgesprochen findig, wenn es darum geht, ein passendes Nest für ihren Nachwuchs einzurichten.
Mauerbienen sind fleißige Handwerker
Während sich Bienen in großen Bienenstaaten auf Arbeitsteilung spezialisiert haben, kümmern sich allein lebende Solitärbienen selbst um alle Aufgaben, die eine Biene hat. Diese reichen vom Nestbau über die Fortpflanzung bis zum Sammeln des Proviants für den Nachwuchs. Die Geburt ihrer Brut erlebt die Mauerbiene allerdings nicht mehr, da sie nur drei bis vier Wochen lebt. Daher hat die Mauerbiene in ihrem kurzen Leben einiges zu tun.
Angefangen wird mit der Suche nach einem geeigneten Nistplatz. Dabei ist die Mauerbiene nicht sonderlich wählerisch und zuweilen sogar richtig kreativ. Mauerritzen und -spalten sind ihr – wie der Name schon vermuten lässt – sehr lieb. Auch von anderen Insekten in Holz gefressene Gänge nutzt die Mauerbiene für ihre Nester.
Gemeinsam mit anderen Solitärbienen nimmt sie auch von Menschen bereitgestellte Nisthilfen an. Aufgrund des Aufbaus des Nests ist es wichtig, dass der Nistplatz röhrenförmig ist. Daher gibt sich die Mauerbiene auch mit leeren Schneckenhäusern, unverschlossenen Rohren von Gartenmöbeln oder ungenutzten Gartenschläuchen zufrieden.
Innenausbau mit gut gefüllter Vorratskammer
Der Nistplatz wird mit Lehm oder Erde vermischt mit Speichel ausgekleidet. Danach geht es an die Proviantversorgung für den noch ungeborenen Nachwuchs. Die Mauerbiene verteilt auf dem Boden des Nests Bienenbrot, das sie aus gesammelten Pollen und Nektar herstellt. Wenn die Versorgung steht, werden die Eier abgelegt.
Dabei bekommt der Nachwuchs Einzelzimmer. Nachdem ein Ei abgelegt ist, wird die Brutzelle inklusive Nahrungsvorrat verschlossen. Vor die Trennwand wird das nächste Ei in derselben Weise deponiert. So entsteht eine Reihe von hintereinanderliegenden Brutzellen. Nach zehn Tagen schlüpfen die Larven, ernähren sich vom deponierten Bienenbrot, häuten sich mehrmals und verpuppen sich dann. Wenn nichts dazwischen kommt, verlassen die jungen Mauerbienen erst im kommenden Frühjahr das Nest.
Bedrohung durch Kuckucksbienen
Wie alle anderen Solitärbienen haben auch die Mauerbienen ein Problem mit Brutparasiten, den sogenannten Kuckucksbienen. Für diese Bienen sind die gut ausgestatteten Nester der Solitärbienen ausgesprochen reizvoll, da sie selbst wenig Lust auf den Nestbau haben. Kuckucksbienen legen ihre Eier unbemerkt in das Mauerbienennest. Ihre Nachkommen ernähren sich vom Proviant für die kommende Mauerbienen-Generation und fressen auch die Larven.