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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sandbienen Sandbienen: Harmlose Erdbewohner
Sandbienen tragen den Beinamen Erdbienen nicht ohne Grund. Denn sie leben tatsächlich dort, wo kaum jemand Bienennester vermutet: im Boden. Und das sogar an äußerst ungewöhnlichen Orten, beispielsweise an häufig genutzten, staubigen Wegen.
Ameisen- oder Sandbienenbau? Für Laien kaum zu unterscheiden
Auch auf nur dünn bewachsenen Rasenflächen in Ihrem Garten, auf den Wiesen und eher kargen Böschungen legen Sandbienen gerne ihre unterirdischen Nester an. Die Eingänge ähneln dabei – zumindest für Laien – den von Ameisenbauten oder den Löchern von Käfern.
Bedrohlich wirken die Erdbienen häufig vor allem aufgrund der großen Masse, in der sie häufig ganz plötzlich auftauchen.
Das geballte Auftreten liegt daran, dass männliche Erdbienen häufig alle am selben Tag aus ihren Nestern schlüpfen und in der Nähe bleiben. Da die weiblichen Exemplare erst einige Tage später schlüpfen, haben die männlichen Drohnen zunächst keine Möglichkeit zur Paarung und daher nichts Besseres zu tun, als um das Nest zu summen und zu warten.
Ungefährliches Gewusel in Bodennähe
Als Mensch müssen Sie sich auch bei massivem Bienen-Gewimmel auf dem heimischen Rasen keine großen Sorgen machen. Die Sandbienen-Männchen, die auf Brautschau hektisch über den Boden fliegen, können überhaupt nicht stechen, da sie keinen Stachel haben.
Und auch die weiblichen Exemplare sind von Natur ausgesprochen friedliebend und verteidigen ihre Nester für gewöhnlich nicht. Nur wenn sie sich in äußerster Gefahr wähnen, setzen die weiblichen Sandbienen ihren Stachel ein. Dieser sei allerdings so schwach ausgebildet, dass er die menschliche Haut nicht durchdringen kann, erklärt Rainer Michalski von der NABU-Regionalstelle Rheinhessen-Nahe.
Das Phänomen des Erdbienen-Gewimmels über dem Boden ist zudem nur von kurzer Dauer, innerhalb von vier Wochen ist der Spuk meist vorbei. Die Drohnen sterben nach der Paarung und die weiblichen Erdbienen beginnen, sich jeweils eigene Nester zu bauen. Dabei bleiben zwar häufig in der Nachbarschaft, treten aber nicht mehr gehäuft auf.