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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hunde richtig erziehen Wenn der Hund den Boss markiert
Der große Traum vieler Tierfreunde ist ein eigener Hund. Doch die Begeisterung lässt schnell nach, wenn der geliebte Vierbeiner zum anstrengenden Macho wird, der nie hören und ständig den Chef spielen will. Dabei geht es Hunden gar nicht darum, den Boss zu markieren. Der Grund für ihr schwieriges Verhalten ist oft das Herrchen.
"Hunde haben in der Natur keine starre Rangordnung, wie viele meinen. Hunde funktionieren vor allem in der Gemeinschaft gut", weiß Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen. Bemerken die Vierbeiner, dass einer in der Gruppe Schwierigkeiten damit hat, Probleme zu lösen, springen sie für ihn ein. So ist das auch in der Beziehung zum Herrchen. "Wenn der Hund der Meinung ist, dass sein Herrchen überfordert oder unsicher ist, wird er das Kommando übernehmen."
Hunde wollen eigentlich nicht den Chef spielen
Dabei liegt den Tieren gar nichts daran, die Rolle des Chefs zu übernehmen. "Hunde sind Opportunisten. Eigentlich finden sie es gut, wenn andere die Verantwortung übernehmen und sie selbst es nicht tun müssen", sagt Kopernik. Bevor es aber keiner tut, übernehmen sie die Leitrolle lieber selbst.
Soziale Bindung ist der Schlüssel
Den Hund anzuschreien und damit Autorität zu zeigen, bringt jedoch nichts. In der Beziehung zwischen Hund und Herrchen geht es in erster Linie um soziale Bindungen. "Der Hund muss ein Urvertrauen zum Herrchen haben, er muss sich in seiner Gruppe, in der Familie, wohl fühlen. Ist das der Fall, hört er auch auf sein Herrchen. Das lässt sich nicht über Dressuren regeln. Es bringt nichts, den Hund hunderte Male Sitz und Platz üben zu lassen. Am sozialen Verhältnis ändert das rein gar nichts", so Kopernik.
Wenn der Hund nicht hört
Nichtsdestotrotz müssen Hunde Kommandos lernen. Ein Hund, der draußen nie hören will, muss das Kommen auf das Rufen des Herrchen üben, am besten so häufig wie möglich. Dabei ist auch das konsequente Vorgehen entscheidend. Das geschieht zunächst in Situationen, in denen der Hund nicht abgelenkt ist. Mit der Zeit können dann kleine Ablenkungen eingebaut werden, die die Situation im Freien simulieren. Doch auch hier ist eine gute Beziehung zwischen Mensch und Hund eine wichtige Voraussetzung. Mag der Hund sein Herrchen, bleibt er auch im Freien gerne bei ihm.
Professionelle Hilfe tut nicht nur dem Herrchen gut
Wer mit seinem Hund trotz aller Bemühungen nicht zurecht kommt, sollte sich professionelle Hilfe holen. "Oft macht das Herrchen Fehler, die ihm gar nicht bewusst sind. Der Hund bemerkt das und versucht, die Fehler auszubügeln." Ein Hundetrainer entlarvt die Fehler und gibt Tipps, wie man es besser machen kann. Das hilft nicht nur dem Herrchen, sondern auch dem Hund. Denn auch Hunde leiden unter einer schwierigen Beziehung zum Herrchen.