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Wer Schmetterlinge züchten will, muss sich zunächst für eine Art entscheiden. Davon abhängig ist der Zeitraum, in dem es möglich ist, aus Raupen Schmetterlinge zu züchten. Brennnesselraupen wie Kleiner Fuchs, Landkärtchen oder Tagpfauenauge entwickeln sich im Mai und Juni, die Zucht von Schwalbenschwanz- und Weinschwärmerraupen gelingt hingegen von August bis September.
Schmetterlinge züchten: Raupen anfordern
Zwar besteht die Möglichkeit, in der freien Natur nach Eiern oder Raupen zu suchen, um Schmetterlinge züchten zu können. Rechtlich gesehen ist dies allerdings heikel: Laut dem "Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege" ist es verboten, "wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen, zu töten oder ihre Entwicklungsformen, Nist-, Brut-, Wohn-, oder Zufluchtsstätten der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören."
Zu den Arten, die momentan nicht geschützt sind, gehören Kleiner Fuchs, Tagpfauenauge, Landkärtchen, Admiral, Distelfalter, Kleines Nacht- und Abendpfauenauge. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einheimische Raupen bei einem Züchter oder beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bestellen.
Material zum Nestbau
Um Schmetterlinge züchten zu können, braucht es ein transparentes Kunststoff- oder Glasgefäß, das etwa einen Liter fasst – darin haben drei mittelgroße Raupen Platz. Am besten legen Sie den Behälter mit einem feuchten Küchen- oder Papiertaschentuch aus und verteilen darauf das Futter, zum Beispiel Brennnesseln.
Stecken Sie die Stiele in ein mit Wasser gefülltes Gefäß und verschließen die Öffnung mit Stoff, damit die Raupen nicht hineinfallen und ertrinken. Spannen Sie dann ein feinmaschiges Gewebe über das gesamte Behältnis, um es zu verschließen, ohne dabei die Luftzufuhr zu unterbinden. Nehmen Sie beispielsweise eine Strumpfhose oder Gardine und fixieren Sie diese mit einem Gummiband.
Wer möglichst naturnah Schmetterlinge züchten will, sollte den Zuchtkasten auf dem Balkon oder im Garten platzieren, ansonsten reicht auch ein heller Platz auf der Fensterbank. Achtung: Die Box darf nicht im direkten Sonnenlicht stehen. Die Temperatur darin könnte innerhalb weniger Minuten auf über 50 Grad Celsius ansteigen, sodass die Raupen qualvoll verenden.
Schmetterlinge züchten: Wichtige Tipps
Für alle, die Schmetterlinge züchten wollen, gilt: Mischen Sie keine Raupen verschiedener Arten in einem Behälter. Es besteht die Gefahr, dass sich die Tiere gegenseitig auffressen. Wer alles richtig gemacht hat, kann den Raupen jetzt beim Fressen und Wachsen zuschauen. Alle fünf bis zehn Tage legen die Tiere eine Pause ein, um sich zu häuten. Diese Phase dauert normalerweise ein bis zwei Tage und wiederholt sich vier oder fünf Mal.
Sobald die Raupen ausgewachsen sind, laufen sie in der Box rastlos umher, ohne weiter zu fressen. Tagfalter verpuppen sich an der Gefäßwand, am liebsten aber an einem aufrecht stehenden Ast, Nachtfalter in lockerer Blumenerde oder Laubstreu am Boden. Einmal pro Monat sollten Sie die Kokons und Puppen mit Wasser einsprühen, damit sie nicht austrocknen. Bis die Schmetterlinge endlich schlüpfen und ihre Flügel ausbreiten, dauert es etwa 10 bis 14 Tage.