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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Flinke Kletterer Eichhörnchen - Alles über das flinke Nagetier
Eichhörnchen sind beliebte Nagetiere, die nicht nur in freier Natur, sondern auch im heimischen Garten gern gesehen werden. Sie sind das ganze Jahr über aktiv. Im Herbst laufen sie jedoch zu Höchstform auf, um sich auf den Winter vorzubereiten.
Graues, schwarzes oder rotes Eichhörnchen
Wer an ein Eichhörnchen denkt, hat vermutlich ein typisch rötlich-braun gefärbtes Nagetier vor Augen. Dabei variiert die Fellfarbe der Europäischen Eichhörnchen erheblich. Neben dem roten Eichhörnchen sind hierzulande auch graue und schwarze Tiere unterwegs. Diese Unterschiede können regional, aber auch saisonal bedingt sein: Das Sommerfell der Eichhörnchen beispielsweise ist in der Regel deutlich heller als das Winterfell.
Besondere Merkmale und Fähigkeiten der Baumbewohner
Eindeutig erkennen können Sie das Tier an seinem weißen Bauch und seinem buschigen, bis zu 20 Zentimeter langen Schwanz. Er dient Eichhörnchen beispielsweise zur Kommunikation mit Artgenossen, ist aber auch eine Hilfe beim Klettern und Springen. So können die kleinen Waldbewohner in schwindelerregender Höhe mit hoher Geschwindigkeit über die Bäume flitzen.
Eichhörnchen im Winter: Winterruhe statt Winterschlaf
Während der kalten Jahreszeit halten die pelzigen Baumbewohner eine sogenannte Winterruhe, während der sie den Energieverbrauch ihres Körpers senken. Der Nahrungsbedarf ist lediglich etwas geringer als im Sommer. Um diesen zu decken, legen Eichhörnchen im Sommer und Herbst zahlreiche Verstecke mit Vorräten an, die sie während ihrer aktiven Phasen im Winter plündern. Damit ist das Verhalten von Eichhörnchen im Winter anders als das vieler anderer Tiere: Winterschläfer fressen sich zur Vorbereitung auf die niedrigen Temperaturen Winterspeck an und fallen dann in einen tiefen Schlaf, aus dem sie erst im Frühling erwachen.
Baby-Eichhörnchen sind nackt und blind
Haben Eichhörnchen den Winter gut überstanden, gehen sie auf Futter- und Partnersuche. Im Frühling und im Sommer kommt dann der Nachwuchs zur Welt. Die Baby-Eichhörnchen werden meist mit mehreren Geschwistern zusammen geboren. Sie sind nackt und blind und somit noch vollkommen auf die Fürsorge des Muttertiers angewiesen. Dieses reinigt seine Kinder und versorgt sie in den nächsten Wochen mit Nahrung.
Im Bau versteckt entwickeln die Kleinen ihre körperlichen Merkmale und öffnen schließlich ihre Augen. Danach ist ihre Entwicklung abgeschlossen und sie können sich selbst versorgen. In den ersten Lebenswochen ähneln Baby-Eichhörnchen übrigens jungen Siebenschläfern: Immer wieder kommt es vor, dass die Tiere miteinander verwechselt werden.
Gefahren für Eichhörnchen im Garten
Manchmal tummeln sich Eichhörnchen auch in heimischen Gärten. Dort lauern jedoch Gefahren: Pflanzengifte, Dünger oder offene Regentonnen können Eichhörnchen im Garten zum Verhängnis werden. Zwar sind die Nagetiere von Natur aus gute Schwimmer, können sich in Behältern, aus denen sie sich nicht selbst befreien können, aber nur eine Weile über Wasser halten. Einige Tipps können dabei helfen, die Gefahren für Eichhörnchen im Garten zu minimieren.
Eichhörnchen kaufen oder füttern: Ist das erlaubt?
Auch wenn die niedlichen Nagetiere sehr neugierig und zutraulich sind, sollten Sie sie nicht festhalten oder einsperren. Immer wieder fragen sich Eichhörnchenfreunde sogar, ob sie Eichhörnchen kaufen und als Haustiere halten können. Möglich ist das zwar, Tierschutzverbände raten allerdings dringend davon ab. Der Grund: Die Wildtiere fühlen sich in freier Natur am wohlsten und können sich nur hier artgerecht entwickeln.
Wer Eichhörnchen füttern möchte, sollte das ebenfalls nur in Ausnahmefällen tun, denn in der Regel sind die Tiere in der Lage, sich eigenständig Nahrung zu suchen. Im Winter kann die Zugabe bestimmter Nahrungsmittel laut dem Verein "Eichhörnchen Notruf" aber eine sinnvolle Ergänzung zur Eigenversorgung darstellen.
Grauhörnchen bedrohen ihre Artgenossen
Eichhörnchen sind in Europa nicht nur durch natürliche Fressfeinde gefährdet, sondern zunehmend auch durch das Grauhörnchen. Diese aus Amerika stammende Art wurde im 20. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt, macht sich in den Nestern der europäischen Arten breit und kann Krankheiten auf seine Artgenossen übertragen. In Deutschland tritt das Grauhörnchen bisher zwar noch nicht in freier Wildbahn auf, in anderen europäischen Ländern ist es aber bereits zu einer Plage geworden.