Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Alternativen zum Stillen Muttermilch kaufen oder verkaufen – was es zu beachten gilt
Ist das Kind ein Frühchen, müssen Eltern unter Umständen Muttermilch kaufen oder andere Lösungen zu finden, um den Nährstoffbedarf des Kindes zu decken. Über das Internet spenden und verkaufen mittlerweile viele Mütter mit starkem Milchfluss ihre überflüssige Muttermilch. Was ist davon zu halten?
Zu wenig Muttermilch – warum nicht einfach kaufen?
Um sich gut entwickeln zu können, brauchen Babys besondere Pflege und vor allem Muttermilch, weil diese am besten an die Darmflora der Säuglinge angepasst ist. Unter speziellen Umständen, wenn etwa eine Frühgeburt stattgefunden hat, sind Mütter selbst aber oft so gestresst, dass der eigene Milchfluss zu gering ist. Das Stillen des Babys ist schlicht nicht möglich.
Die Lösung: Muttermilch kaufen? Dieses Geschäftsmodell boomt vor allem in den USA. Über bestimmte Internetportale verkaufen Mütter ihre Milch für umgerechnet 1 bis 2,50 Euro pro 100 Milliliter. Und auch in Deutschlang gibt es ein ähnliches Modell. Auf der "Muttermilch Börse" können Frauen sogar ganz besondere Muttermilch kaufen, zum Beispiel "vegane und koffeinfreie Bio-Muttermilch" oder "steril abgepumpte Muttermilch".
Das Problem dabei: Wenn Sie auf dem freien Markt fremde Muttermilch kaufen, wissen Sie nicht, woher diese genau kommt, wie sich die Mutter ernährt und ob sie beim Abfüllen hygienische Standards eingehalten hat. Die größte Gefahr besteht jedoch darin, dass über die Körperflüssigkeit Salmonellen, Keime und Krankheiten wie HI-Viren, Hepatitis B und C auf das Kind übertragen werden, warnt die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Online-Ausgabe.
Alternativen mit mehr Sicherheit
Aus diesem Grund gehen Sie möglicherweise ein großes Risiko ein, wenn Sie über Internetplattformen Muttermilch kaufen. Eine andere Idee: Wer im Bekanntenkreis eine Mutter mit Baby im gleichen Alter hat, kann eventuell von dieser Muttermilch beziehen. Dieses Vorgehen sollten Sie allerdings von einem Arzt begleiten lassen, der Ihnen genaue Tipps geben kann.
Eine noch bessere Alternative sind offizielle Einrichtungen, die Muttermilch anbieten. Die Frauenmilchbank am Perinatalzentrum München Großhadern beispielsweise gewinnt, testet, lagert und verkauft Muttermilch an Mütter von Frühchen und Neugeborenen, die unterversorgt sind. Wer eine ausreichende Milchbildung von mindestens 500 Millilitern pro Tag hat und nachweislich gesund ist, kann seine Milch hier auch verkaufen beziehungsweise spenden. Als Aufwandsentschädigung gibt es fünf bis sechs Euro pro Liter.