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Darf man Schlehen roh essen? Rezepte für Saft und Gelee


Unterschätzte Frucht
So werden aus Schlehen leckere Köstlichkeiten

Im Herbst trägt die Schlehe viele kleine, dunkelblaue Früchte. Roh schmecken sie den wenigsten Menschen. Aber man kann sie lecker verarbeiten.

01.12.2023|Lesedauer: 3 Min.
t-online, Lena Wittland
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Die Schlehe ist eng mit der Pflaume verwandt und wächst als dichte, mit Dornen bewachsene Hecke, weshalb viele sie auch Schlehdorn nennen. Während das Gewächs im Frühjahr weiß blüht, zeigen sich schon im Spätsommer die ersten Früchte. Mit der Ernte warten Sie jedoch besser bis in den Herbst oder Winter, da sie nach dem ersten Frost einen süßeren Geschmack annehmen.

Schlehen werden zwischen Oktober und November reif.Vergrößern des Bildes
Schlehen werden zwischen Oktober und November reif. (Quelle: stock&people/imago-images-bilder)

Kann man Schlehen roh essen?

Schlehen darf man roh essen. Beachten Sie hierbei allerdings einige Dinge:

  • Zwar sind die Früchte schon am Herbstanfang erntereif, aber roh schmecken sie wegen ihrer vielen Gerbstoffe den wenigsten Menschen.
  • Je früher Sie Schlehen pflücken, desto mehr bittere Gerbstoffe enthalten sie. Wirklich reif für den Genuss sind die schwarz-blauen Früchte erst nach einigen Frostnächten, da unter Einwirkung der Kälte der herbe Geschmack schwindet und ein süßsaures Aroma bleibt.
  • Essen Sie die Kerne der Schlehe nicht mit. Sie enthalten zu einem geringen Anteil Amygdalin, ein Glykosid, aus dem bei der Verdauung giftige Blausäure wird.
  • Für Hunde ist die Schlehe ebenfalls ungiftig.

In Anbetracht des säuerlichen Geschmacks verarbeiten allerdings viele die Schlehe. Als Gelee oder Marmelade ist sie am besten essbar und als Saft können Sie diese sogar trinken.

So schmeckt die Schlehe besonders gut

Schlehen eignen sich für leckere Brotaufstriche. Schlehensaft überzeugt mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt und ist gesund und lecker. Wenn Sie die Schlehe weiterverarbeiten, ist es möglich, sie vorher einen Tag ins Eisfach zu legen. Das hat denselben Effekt wie natürlicher Frost.

Schlehensaft

Für 1000 g Schlehen benötigen Sie 1500 ml Wasser und 100 g Zucker. So geht’s:

  1. Reinigen Sie die Früchte gründlich und geben Sie diese in einen verschließbaren Topf.
  2. Kochen Sie das Wasser auf und gießen es über die Früchte, sodass sie gut bedeckt sind.
  3. Lassen Sie alles unter einem Deckel für einen Tag gut gekühlt stehen.
  4. Gießen Sie dann so entstandenen Saft ab und füllen ihn in einen zweiten Topf.
  5. Kochen Sie den Saft erneut auf, gießen ihn wieder über die Früchte und lassen Sie diese erneut einen Tag im Wasser stehen.
  6. Wiederholen Sie diesen Zyklus mindestens vier Tage. Je öfter Sie den Vorgang wiederholen, desto aromatischer wird der Saft.
  7. Zum Schluss lösen Sie bei leichtem Köcheln den Zucker im aufgefangenen Saft auf. Sie können ihn heiß in sterile Gläser abfüllen und lagern oder direkt verzehren.

Schlehengelee

Für ein Schlehengelee stellen Sie zuerst mit dem obigen Rezept einen Schlehensaft her, geben diesem aber noch keinen Zucker hinzu. Dann gehen Sie wie folgt vor:

  1. Am fünften Tag kochen Sie den gewonnenen Saft zusammen mit den Schlehen gut weich.
  2. Filtern Sie die heiße Masse durch ein Tuch (dann am besten über Nacht) oder ein Sieb.
  3. Geben Sie in den kalten Saft entsprechend der Saftmenge 2:1 oder 1:1 Gelierzucker hinzu, je nachdem, ob Sie eine säuerlich-fruchtige Note oder einen sanft-süßen Aufstrich bevorzugen.
  4. Kochen Sie den Schlehensaft mit dem Saft einer halben Zitrone, etwas Vanillemark und einer Messerspitze Zimt auf.
  5. Lassen Sie alles vier Minuten sprudelnd köcheln, füllen Sie das Gelee dann heiß in sterile Gläser und verschließen Sie diese sofort.

Für den Gelee können Sie den Saft auch mit etwas Weiß- oder Rotwein oder Traubensaft auffüllen. Das sorgt für ein tolles Aroma und ist auch eine gute Lösung, wenn Sie nicht so viel Saft erhalten haben.

Verwendete Quellen
  • verbraucherzentrale.de: "Amygdalin – B17"
  • Eigene Recherche
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