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Neue Pfandschlösser am Einkaufswagen: Hat der Einkaufschip ausgedient?


Neue Einkaufswagenschlösser
Hat der Einkaufschip bald ausgedient?

Viele Unternehmen haben Pfandschlösser für den Einkaufswagen entwickelt, die sich ohne Münze oder Chip entriegeln lassen. Kunden benötigen stattdessen eine entsprechende App.

Aktualisiert am 02.05.2023|Lesedauer: 2 Min.
Von t-online, cch
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Der amerikanische Geschäftsmann Sylvan Goldman stellte 1937 der Öffentlichkeit eine Erfindung vor, die heute aus Supermärkten kaum noch wegzudenken ist: den Einkaufswagen. Seine Idee entwickelte die amerikanische Erfinderin Orla E. Watson weiter. Für Deutschland sicherte sich Rudolf Wanzl in den 1950ern die ersten Patente, heute gilt sein Konzern aus Leipheim als Weltmarktführer. Nun arbeitet sein Unternehmen an einer smarten Erweiterung, die den Einkaufschip obsolet machen könnte.

Einkaufswagen mit Einkaufschip: Kunden könnten schon bald Einkaufswagen mit ihrem Smartphone entriegeln.Vergrößern des Bildes
Einkaufswagen mit Einkaufschip: Kunden könnten schon bald Einkaufswagen mit ihrem Smartphone entriegeln. (Quelle: blickwinkel/getty-images-bilder)

Kunden scannen einen QR-Code und öffnen so das Schloss

Das Unternehmen will einen Einkaufswagen einführen, dessen Schloss Verbraucher mithilfe einer App öffnen können. Dafür müssen sie einen am Wagen angebrachten QR-Code scannen, die App installieren beziehungsweise öffnen und dann entsperrt sich der Wagen – per Bluetooth. Danach können sie ihr Handy in einer Halterung am Einkaufswagen verstauen. Verschiedene Supermärkte testen das System bereits.

Bei der App könnte es sich entweder um eine Extra-App handeln, die nur diese eine Funktion hat. Alternativ könnte die Funktion auch in eine bereits vorhandene Supermarkt- beziehungsweise Discounter-App integriert werden. Dadurch würde dann noch ein zusätzlicher Anreiz bestehen, dass sich die Kunden die jeweilige Einkaufsapp des Händlers herunterladen.

Übrigens soll die Einkaufswagenmünze nicht nur bewirken, dass Menschen den Wagen nicht einfach mit nach Hause nehmen. "Sie soll vielmehr dafür sorgen, dass die Einkaufswagen ordentlich und eigenständig durch den Einkäufer aufgereiht werden", erklärt Klaus Meier-Kortwig, Vorsitzender der Wanzl-Geschäftsführung, im Gespräch mit t-online.

Alternative Pfandschlösser, die sich per NFC öffnen lassen

Es gibt noch eine weitere Variante smarter Pfandschloss. Dabei wird das elektronische Schloss ebenfalls per App, aber via NFC-Technologie entriegeln. Dafür muss der Kunde sein Smartphone wie beim kontaktlosen Bezahlen kurz auf den Griff des Wagens legen.

Supermärkte, die den Einkaufswagen einsetzen, können festlegen, dass sich das Pfandschloss nur während der Öffnungszeiten öffnen lässt. Zudem lässt sich durch die App nachvollziehen, welcher Kunde den Einkaufswagen nicht zurückbringt.

Das klassische Pfandschloss, das sich mit einer Münze oder einem Einkaufschip entriegeln lässt, wird trotz der smarten Neuerungen aber wohl nicht ganz so schnell ausgedient haben. Denn gerade ältere Menschen haben mit digitalen Lösungen noch ihre Probleme und benötigen die klassische Variante. Aber vielleicht bezeichnen Verbraucher das digitale Pfandschloss schon in einigen Jahrzehnten ebenfalls als Erfindung, die sich kaum mehr wegdenken lässt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • chip.de
  • Stores + Shops: "Einkaufswagen via Smartphone entriegeln"
  • Nachrichtenagentur dpa
  • J.D. Geck GmbH
  • Kiecom GmbH
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