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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nostalgie-Gerichte Die leckersten DDR-Rezepte der t-online-Leser
Ost-Essen war reichhaltig, preiswert und oft improvisiert. Wir haben unsere Leser gefragt, welches DDR-Gericht ihr liebstes war. Werfen Sie einen Blick in das Menü der t-online-Leser.
Kochen in der DDR erforderte Einfallsreichtum. Wenn es an bestimmten Lebensmitteln mangelte, musste jeder Haushalt mit den vorhandenen Zutaten auskommen. Es bildete sich in der DDR ein eigener Kochkult mit verschiedensten Rezepten heraus. Essen stillt aber nicht nur den Hunger. Gerichte sind auch mit Gefühlen sowie Erinnerungen verbunden. Sie ermöglichen eine Reise in die Vergangenheit.
Deshalb haben wir unsere Leser gefragt, welche Gerichte bei ihnen auf dem Tisch standen. Zusätzlich konnten sie uns erklären, was sie mit der Speise verbinden und uns das Rezept verraten. Aus Hunderten von Einsendungen haben sich einige Favoriten abgezeichnet. Wir haben ein kleines ostalgisches Menü zusammengestellt.
Getränk: selbstgemachter Orangensaft
In der DDR gab es Südfrüchte nur sehr selten. Wenn es Orangen gab, dann zumeist nur in der kubanischen Ausführung: außen grün, innen strohig. Essen konnte man diese Apfelsinen nicht, aber Säfte konnte man gut aus ihnen zaubern. Inge aus Mecklenburg-Vorpommern verrät, welches Rezept sie heute noch an früher erinnert.
"Zwei Apfelsinen mit der Schale in kleine Stücke schneiden und in einem Topf mit circa ¼ Liter Wasser und 25 g Zitronensäure 30 Minuten einkochen. Anschließend mit dem Pürierstab eine Masse herstellen. Drei Liter Wasser mit 400 g Zucker aufkochen. Zuckerwasser und Brei anschließend kräftig miteinander verrühren."
Hauptspeise: "Tote Oma"
Das Gericht "Tote Oma" klingt abenteuerlich. Der Hauptbestandteil des Essens ist Grützwurst. Grundsätzlich ist diese mit Blutwurst vergleichbar. Enthalten sind unter anderem Speck, Grütze von Hafer oder Gerste, Schweineschmalz und Gewürze. Die Mehrheit der Leser verbinden mit diesem Gericht ihre Kindheit. Auch in der Schule oder in der Kantine der Arbeitsstätte stieß man darauf. Leser Oldguy aus Sachsen hat uns sein Rezept verraten.
"Zwiebeln würfeln und in Butter anschwitzen. Kümmel, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren sowie eine Prise Zucker und Salz hinzugeben. Auf Wunsch kann auch eine geschnittene Möhre verwendet werden. Nach Zugabe des Glas Sauerkrauts kocht alles 45 bis 60 Minuten ein. Eine größere Kartoffel roh reiben und für die Sämigkeit untermischen. Tipp: Ein Stück Süßrahmbutter unterrühren. Derweil die Grützwurst in grobe Würfel schneiden. Am besten direkt beim Metzger nach 500 g Grützwurst fragen. Eine Pfanne mit Butter und Zwiebel erhitzen. Gemahlener Kümmel, ein bis zwei Körner Piment und ein Lorbeerblatt dazugeben.
Nach fünf Minuten wird die Grützwurst hinzugegeben. Das Unterrühren von kochendem Wasser soll eine gleichmäßige Konsistenz der Soße erzielen. Wer mag, kann vorher etwas ungarisches, süßes Paprikapulver hinzugeben. Nach zehn Minuten die Soße mit Thymian, einem Löffel Majoran (nach dem Köcheln) und einer Teelöffelspitze gekörnter Brühe abschmecken. In der Zwischenzeit Kartoffeln kochen. Auf einem flachen Speiseteller in je einem Drittel die Komponenten anrichten, noch ein wenig geschnittene Petersilie darüber streuen und dann: Guten Appetit!"
Nachspeise: Quarkkeulchen
Christine Zittlau hat uns ihren liebsten Nachtisch aus Kindheitstagen mitgeteilt: Quarkkeulchen. Diese Speise war vor allem im sächsischen Raum weit verbreitet. Das Gericht eignet sich hervorragend, um gekochte Salzkartoffeln zu verbrauchen.
"350 g gekochte Kartoffeln pressen und mit 250 g Quark, 100 g Mehl, 50 g Zucker sowie einem Ei zu einem Teig verarbeiten. Gegebenenfalls etwas mehr Mehl dazugeben, denn der Teig darf nicht feucht sein. Für Süße: 50 g Korinthen hinzugeben. Für Herzhafte: 100 g ausgelassenen Speck mit einer mitgebratenen Zwiebel unterheben. Mit feuchten Händen ein bis zwei Zentimeter dicke Scheiben formen und in Fett goldbraun ausbraten."
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