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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Biergarten-Geheimnis gelüftet Käfer fallen gar nicht versehentlich ins Glas
Biergartengäste kennen das: Hin und wieder landet ein surrender Käfer im Glas. Forscher haben das Phänomen untersucht und finden eine erstaunliche Erklärung.
Manche Käfer lieben Bier – das haben Forscher der Julius-Maximilians-Universität Würzburg laut einer im Fachmagazin PNAS veröffentlichten Studie herausgefunden.
Für den Ambrosiakäfer, die zu den Borkenkäfern zählende Art, ist Alkohol Voraussetzung für den gezielten Anbau von Pilzen, die ihnen und ihren Larven dann als Nahrung dienen. Wissenschaftler Peter Biedermann zufolge wird Alkohol von geschwächten Bäumen produziert.
Ambrosiakäfer brauchen Alkohol für Pilzanbau
Die etwa zwei Millimeter großen Borkenkäfer riechen das und besiedeln diese Bäume, um dort Nahrungspilze anzubauen, die in Holz mit einem Alkoholgehalt von immerhin zwei Prozent optimal wachsen. Dagegen könnten bei solch einer Alkoholkonzentration Schimmelpilze – das "Unkraut" der Pilzlandwirte – nur schlecht bestehen, erklärt Mitautor und Holzforscher Philipp Benz.
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Laut Biedermann sind die sechsbeinigen Bauern, die für Neuansiedlungen sogar Pilzsporen mitbringen, mit dieser Form der nachhaltigen Landwirtschaft seit 60 Millionen Jahren erfolgreich. Klar, dass Ambrosiakäfer "resistenter gegen Alkohol" seien als andere Lebewesen. "Vielleicht kann die Menschheit ja auch hier etwas von den Borkenkäfern lernen", schreibt Biedermann.
- AFP