Was bedeuten die Bezeichnungen? Spargel: Worauf Sie beim Einkauf wirklich achten sollten

Spargel ist nicht gleich Spargel – Unterschiede in der Qualität können den Geschmack beeinflussen. Doch was bedeuten die Kennzeichnungen?
Der offizielle Start der Spargelsaison steht kurz bevor – in den meisten Bundesländern beginnt sie zwischen Anfang und Mitte April. Dann liegen wieder Hunderte der weißen und grünen Stangen in den Regalen der Supermärkte und Discounter.
Doch nicht jeder Spargel ist gleich – und die Unterschiede können sich auf den Geschmack auswirken. Wie kann man also schon im Laden erkennen, welcher Spargel qualitativ hochwertig ist – und welchen man lieber liegen lassen sollte?
Diese Vorschriften gelten
Bis zur Saison 2010 war es noch Pflicht, die verschiedenen Klassen anzugeben, in die der Spargel qualitativ eingeteilt ist. Diese Pflicht besteht inzwischen nicht mehr, Händler können sie aber weiterhin freiwillig angeben.
Trotzdem darf nicht jeder Spargel verkauft werden – er muss der "Allgemeinen Vermarktungsnorm" entsprechen. Diese legt das Mindestqualitätsniveau für Spargel fest. Nach dieser Norm muss Spargel diverse Merkmale aufweisen. So muss er unter anderem ganz sein, frei von Fäulnis, Fremdkörpern oder Schädlingen sowie von starker Feuchtigkeit.
Zusätzlich zu der "Allgemeinen Vermarktungsnorm" gibt es die freiwillige UNECE-Norm. Laut dieser müssen Spargelstangen eine Länge von 22 Zentimetern haben und gleich dick sowie farblich sortiert sein, wenn sie gemeinsam angeboten werden. Die Köpfe müssen fest und dürfen nicht aufgeblüht sein.
Was bedeuten die Klassen?
Viele Händler teilen Spargel weiterhin in Klassen ein, auch wenn es nicht mehr verpflichtend ist. So werden die Klassen kategorisiert:
Klasse Extra und I:
- fest geschlossene Köpfe
- gleichmäßig und gerade
- gleiche Dicke, bzw. nach Dicke sortiert
- keine Flecken auf der Schale
- Kopf ist nicht oder kaum verfärbt
Klasse II:
- leicht geöffnete Köpfe
- kann leicht gebogen sein
- müssen nicht nach Dicke sortiert sein
- Kopf darf leicht verfärbt sein
- Stangen dürfen hohl und leicht holzig sein
Bei Spargel der Klasse II fällt in der Regel mehr Abfall an. Weil die Stangen unterschiedlich dick sind, kann die Garzeit der Stangen zudem variieren beziehungsweise besteht die Möglichkeit, dass nicht alle Stangen richtig durch sind, wenn sie zusammen gekocht werden. Zudem kann Spargel der Klasse II etwas holzig sein und herber schmecken. Wer das vermeiden will, sollte lieber auf Spargel der Klasse Extra oder I setzen.
Kennzeichnung von Spargel: Das ist vorgeschrieben
Lose Ware:
Bei losem Spargel muss ein Schild mit folgenden Angaben gut sichtbar sein:
- Bezeichnung "Spargel" (ggf. mit Farbgruppe, z. B. "weiß" oder "grün")
- Ursprungsland
- Preis
Fertigpackungen:
Für frischen Spargel in Verpackungen gelten laut Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung diese Pflichtangaben:
- Verkehrsbezeichnung (was für ein Lebensmittel ist es?)
- Name und Anschrift des Herstellers oder Verkäufers (innerhalb der EU)
- Ursprungsland
- Losnummer (alternativ: Mindesthaltbarkeitsdatum)
- Füllmenge
- Preis und ggf. Grundpreis
Spargel mit Bio- oder Öko-Kennzeichnung muss den EU-Bio-Richtlinien entsprechen – erkennbar am grünen EU-Bio-Logo. Strengere Standards setzen Anbauverbände wie Bioland, Demeter oder Naturland mit zusätzlichen Vorschriften.