Eis vom Discounter oder Supermarkt: Qualität bei den Eigenmarken erkennen

Gutes Eis ist nicht nur eine Frage des Preises. Es gibt auch günstige Eiscreme, die gut schmeckt – und teure, die eigentlich nicht als Eiscreme bezeichnet werden dürfte.

Zur Abkühlung eine Kugel Eis. Das gehört für viele Menschen zum Sommer dazu. Wer bei der Leckerei sparen möchte, greift dann oft zum Eis bekannter Marken aus der Tiefkühltruhe, statt in die Eisdiele zu gehen. Aber gibt es im Supermarkt oder beim Discounter auch gutes Eis der preiswerteren Eigenmarken? Und wenn ja, wie erkennt man hochwertige und minderwertige Produkte?

Dieses Detail verrät viel über die Qualität

Einige Hersteller geben auf Ihren Eisverpackungen sowohl das Gewicht (in Gramm) als auch das Volumen (in Millilitern) an. Greifen Sie beim Kauf vorzugsweise zu Produkten, bei denen die Differenz zwischen Volumen und Gewicht möglichst gering ist – beispielsweise 400 g = 460 ml statt 510 g = 1.000 ml, rät die Verbraucherzentrale Hamburg. Der Grund: Ist die Differenz sehr groß, bedeutet das, dass die Eiscreme zu einem hohen Anteil aus Luft besteht.

Woran erkenne ich allgemein gutes Eis?

Drei Kriterien geben Hinweise, wie es um die Qualität steht:

Bezeichnung

• SahneeisDas Milchfett stammt zu mindestens 18 Prozent aus Sahne – und nicht minderwertigerem Kokosfett oder Palmfett.
• CremeeisNur Produkte, die mindestens 50 Prozent Milch enthalten sowie mindestens 90 Gramm Eigelb oder 270 Gramm Vollei auf einen Liter Milch gerechnet, dürfen sich Cremeeis nennen. Aufschriften wie "cremiges Eis" oder Namen, die mit "Crem**" anfangen, sind nicht unbedingt auch Cremeeis.
• Milcheis
  Ein hochwertiges Milcheis erkennen Sie daran, dass es zu etwa 70 Prozent aus Milch besteht.
• Sorbeteis
  Die fruchtige Erfrischung besteht zu 25 Prozent aus Früchten – bei Fruchteis sind es hingegen nur 10 bis 20 Prozent.

Gewicht

Achten Sie beim Kauf auf das Gewicht und nicht die Verpackungsgröße. Häufig mischen Hersteller Luft mit unter. Dann sieht es zwar nach mehr aus – allerdings eher nach mehr Luft und nicht mehr Produkt. (siehe oben)

Zutaten

Qualitative Zutaten beim Eis sind unter anderem Vanilleextrakt oder natürliches Vanillearoma. Künstliche Aromen sollten Sie hingegen meiden.

Wird mit Schokoladeneis geworben, sollte diese auch auf der Zutatenliste stehen, und nicht "Kakao" rät "Öko-Test". Gleiches gilt für Nusseis: Laut Deutschem Lebensmittelbuch (DLMB) muss echtes Nusseis mindestens fünf Prozent Nüsse enthalten.

Eigenmarken: Diese Eissorten überzeugten in Tests

Auch Stiftung Warentest und "Öko-Test" haben Eis unter die Lupe genommen.

Bei der Sorte Cookie-Eis konnte das Produkt der Eigenmarke von Edeka überzeugen ("Cookie Dough First") sowie das der Eigenmarke von Netto Marken-Discount ("Jack's Ice-Cream Cookie Dough"). Beim Vanilleeis punkteten – allerdings bereits 2019 – unter anderem die Produkte der Eigenmarke von Aldi Süd ("Grandessa Premium Eis Vanille") und von Lidl ("Gelatelli Bourbon Vanille"). Beim Schokoladeneis konnte 2022 das Produkt von Edeka ("Gut & günstig Eiscreme Schokolade mit Schlagsahne") "Öko-Test" überzeugen.

Die Testergebnisse zum Vanilleeis gibt es hier, die zum Cookie-Eis hier und zum Schokoladeneis hier.

Zusammenfassung in einfacher Sprache

Ein wichtiger Punkt ist die Bezeichnung. Sahneeis muss mindestens 18 Prozent Milchfett aus Sahne enthalten. Cremeeis darf sich nur so nennen, wenn es unter anderem mindestens 50 Prozent Milch enthält. Aufschriften wie "cremiges Eis" bedeuten nicht automatisch Cremeeis. Milcheis sollte etwa 70 Prozent Milch enthalten, und Sorbeteis muss mindestens 25 Prozent Früchte beinhalten.

Achten Sie beim Kauf auch auf das Gewicht und nicht nur auf die Verpackungsgröße, da manche Hersteller Luft unter das Eis mischen, damit es nach mehr aussieht.

Die Zutaten sind ebenfalls ein Qualitätkriterium: Vermeiden Sie Produkte mit künstlichen Aromen und achten Sie auf Zutaten wie "echte Nüsse" und "Schokolade" (statt Kakao).