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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Für das Begräbnis Aus was besteht eine Urne? Ein Überblick
Ein Urnenbegräbnis ist eine Alternative zur Erdbestattung. Aber woraus besteht eine Urne eigentlich? Ein Überblick über Materialien und Verwendung.
Bei einer Urnenbestattung wird die Asche der verstorbenen Person in einer Urne, einem bauchigen Gefäß, beigesetzt. Die Beisetzung kann grundsätzlich auf drei verschiedene Arten geschehen: in einem Grab auf dem Friedhof, in der Natur oder in einem Kolumbarium (einer Urnenwand). Dementsprechend kommen ganz unterschiedliche Materialien zur Anwendung.
Woraus besteht eine Urne?
Eine Urne besteht aus zwei Komponenten. Dies ist zum einen das äußere Gefäß, das als Zierurne oft sehr dekorativ gestaltet ist. Zum anderen gehört zur Urne die im Außengefäß befindliche Innenkapsel. Die Innenkapsel enthält gut verschlossen die Asche der verstorbenen Person und wird entsprechend auch als Aschekapsel bezeichnet. Je nach Art der Bestattung sowie traditionellen, geschmacklichen und ökologischen Aspekten gibt es für beide Behältnisse verschiedene Materialien, für die sich die Hinterbliebenen entscheiden können, beziehungsweise für die Sie sich optional selber vorab entscheiden können.
Verschiedene Materialien für die Zierurne
- Keramik: Außengefäße aus Keramik oder Porzellan zersetzen sich im Erdreich nicht, aber zerbröseln im Laufe von Jahrzehnten. Dank ihrer Langlebigkeit eignen sie sich alternativ für eine Bestattung im Kolumbarium.
- Holz: Urnen aus dem natürlichen Material Holz eignen sich gut für eine Grabbestattung und zersetzen sich je nach Holzart innerhalb weniger Jahre.
- Metall: Urnen aus Metall wie Kupfer, Messing oder Aluminium sind robust und zersetzen sich nicht. Sie kommen für eine Bestattung im Kolumbarium infrage.
- Stein: Ebenso sehr beständig sind Urnen aus Stein wie zum Beispiel Granit oder Marmor. Dank des eleganten Designs sind sie beliebt für Kolumbariumsbestattungen.
- Biologisch abbaubare Materialien: Aus ökologischer Sicht sind Materialien wie Pappmaché, Maisstärke oder Zellulose interessant. Diese zersetzen sich sehr schnell und eignen sich gut für Naturbestattungen wie zum Beispiel in einem Friedwald oder für eine Seebestattung.
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Aus diesen Materialien besteht die Innenkapsel
- Metall: Materialien wie Aluminium und Stahl sind dank ihrer robusten Eigenschaften nicht zuletzt aus hygienischer Sicht der Klassiker für die Innenkapsel. Dieses Material zersetzt sich jedoch nicht.
- Kunststoff: Seltener verwendet wird ein Behältnis aus Kunststoff. Es fasst die Asche ebenso sicher und hygienisch wie eine Metallkapsel, ist aber ebenfalls keine nachhaltige Wahl.
- Biologisch abbaubare Kapseln: Für eine nachhaltige und ökologisch sinnvolle Grabbeisetzung oder Naturbestattung kommen zunehmend schnell biologisch abbaubare Materialien wie Zellulose oder Biopolymere zur Anwendung.
Nach der Liegefrist des Urnengrabes werden die gegebenenfalls verbliebene Zierurne und Aschekapsel oft an einer Sammelstelle auf dem Friedhof beigesetzt. Die Materialien der Außenurne und der Innenkapsel sollten sich daher in Bezug auf die Art der Bestattung ergänzen. Kombinieren Sie also zum Beispiel eine sich rasch zersetzende Zierurne aus Holz mit einer biologisch abbaubaren Aschekapsel für eine Grabbestattung. Oder wählen Sie eine langlebige Zierurne aus Keramik und eine Metallkapsel für die Bestattung im Kolumbarium.
- Bundesverband Deutscher Bestatter: "Urne"