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Seit wann gibt es Kontaktlinsen? Alternative zur Brille


Geschichte der Sehhilfe
Seit wann gibt es Kontaktlinsen?

t-online, Janine Karrasch

09.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Was Sie über Kontaktlinsen wissen sollten.Vergrößern des BildesDie Wurzeln der Kontaktlinsen reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. (Quelle: imago)

Ob Sie ein langjähriger Linsenträger sind oder noch ein Neuling: Kontaktlinsen haben unser Leben auf erstaunliche Weise verändert. Ein Überblick.

Für viele von uns sind Kontaktlinsen mehr als nur eine Alternative zur Brille. Von morgendlichen Joggingrunden bis zu abendlichen Verabredungen: Diese kleinen, durchsichtigen Scheiben sind oft der Schlüssel zu unserem aktiven Lebensstil, ganz ohne lästiges Drücken auf der Nase oder hinter den Ohren. Wir verraten Ihnen, wie die winzigen Wunderwerke der Optik entstanden sind.

Von Da Vincis Skizzen zu ersten Prototypen

Die Wurzeln der Kontaktlinsen reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Der berühmte Universalgelehrte Leonardo da Vinci legte mit seinen Konzepten den Grundstein für diese bahnbrechende Innovation.

Bereits im Jahre 1508 skizzierte er, wie das Sehen durch ein auf dem Auge platziertes Material korrigiert werden könnte. Er stellte sich vor, dass das Öffnen eines Auges in einem Glas Wasser das Sehen verbessern könnte und entwickelte daraus die Idee einer wasserbefüllten Kuppel – ähnlich einer Kontaktlinse –, die über dem Auge getragen werden könnte.

In den folgenden Jahrhunderten wurden seine Konzepte verfeinert und führten zur Entwicklung mehrerer Prototypen von Kontaktlinsen. So schlug René Descartes im 17. Jahrhundert vor, eine mit Wasser gefüllte Glasröhre direkt am Auge anzubringen. Obwohl unpraktisch, war dieser Ansatz wegweisend dafür, dass Linsen nur an der Hornhaut statt am gesamten Auge angebracht wurden.

Glas trifft auf Kunststoff

Mit dem Aufkommen neuer Materialien begann auch das Zeitalter der modernen Kontaktlinsen. Ende des 19. Jahrhunderts stellte Adolf Eugen Fick in Zürich die ersten gebrauchsfähigen Kontaktlinsen aus Glas her. Da diese jedoch keinen Sauerstoff durchließen, war ihre Tragedauer stark eingeschränkt. Im Jahr 1936 stellte William Feinbloom, ein Optometrie-Wissenschaftler aus New York, die ersten Skleralkontaktlinsen her, die eine Glaspartie für die Hornhaut und einen Kunststoff-"Rock" um sie herum aufwiesen.

Nur zwei Jahre später entwickelten Obrig und Mullen mit Polymethylmethacrylat (PMMA) – einem neuen, überlegenen Material – die ersten vollständig aus Kunststoff bestehenden Sklerallinsen.

Weiche Linsen: Ein Meilenstein in der Augengesundheit

Die erste weiche Kontaktlinse wurde in den 1950er Jahren vom Chemiker Otto Wichterle entwickelt. Diese flexiblen Linsen waren nicht nur bequemer zu tragen, sondern erwiesen sich auch als vorteilhaft bei trockenen Augen und Ermüdungserscheinungen des Sehorgans.

In den 1970er Jahren wurden torische Kontaktlinsen eingeführt, welche Astigmatismus korrigieren konnten – zusätzlich zur Kurz- oder Weitsichtigkeit. Gleichzeitig kamen erstmals auch sogenannte Dauerkontaktlinsen auf den Markt, die länger getragen werden konnten als gewöhnliche Modelle.

Moderne Entwicklungen und Ausblick in die Zukunft

Bis heute haben sich Kontaktlinsen rasant weiterentwickelt: In den letzten vier Jahrzehnten wurden unter anderem bifokale Linsen eingeführt sowie Tageskontaktlinsen und solche aus Silikon-Hydrogel, die mehr Sauerstoff an das Auge lassen.

Und was bringt die Zukunft? Die Branche arbeitet bereits an "intelligenten" Kontaktlinsen zur Gesundheitsüberwachung sowie Linsen, die Medikamente direkt ins Auge abgeben können. Es bleibt also spannend in der Welt der Sehhilfen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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