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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Geschwollene Lider Verquollene Augen: Diese Tricks zaubern Frische in Ihr Gesicht
Oft zeigt der erste Blick in den Spiegel am Morgen: schon wieder Augenringe! Die Augen wirken klein und müde und die Augenlider sind geschwollen.
Doch welche Hausmittel gegen geschwollene Augen haben sich besonders bewährt? Und welche können den Augen möglicherweise sogar schaden? Eine Dermatologin nimmt einige Hausmittel genauer ins Visier.
Geschwollen Augen: Was steckt dahinter?
Schlafmangel, Alkohol, Allergien und langes Arbeiten am Computer gehören zu den häufigen Ursachen geschwollener Augen. Besonders nach einer durchzechten Nacht fällt der Blick in den Spiegel oft ernüchternd aus. Schuld für die Schwellung der Augenlider ist häufig ein Lymphstau. Alkohol fördert Wassereinlagerungen in der Haut.
Das ist der Grund, warum nach dem Konsum von Alkohol die Tränensäcke oft geschwollen sind und das Gesicht aufgeschwemmt wirkt. Kurzer Schlaf verstärkt den Effekt meist noch. Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben und Tierhaare sind ebenfalls mögliche Auslöser. Auch lange Bildschirmarbeit, Ventilatoren und Klimaanlagen setzen den Augen zu.
Kühlung schafft Linderung
Kälte ist ein beliebtes – und effektives – Hausmittel gegen Augenschwellungen. Gut geeignet sind zwei gekühlte Gurkenscheiben oder zwei gekühlte Esslöffel, die für einige Minuten auf die Augen gelegt werden. "Kälte stellt die Gefäße eng und unterstützt den Abtransport von Lymphflüssigkeit. Augenringe und Schwellungen gehen zurück", sagt Dr. Ellen Meyer-Rogge, Hautärztin aus Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).
"Gurke versorgt die empfindliche Augenpartie zudem mit Feuchtigkeit und wirkt beruhigend." Wer kalte Löffel verwende, solle laut der Expertin aber vorsichtig sein: Aus dem Gefrierschrank bestehe die Gefahr von kältebedingten Hautschädigungen. Den Löffel besser zehn Minuten in den Kühlschrank legen und dann für einige Minuten sanft auf die Augen drücken. Fühlt es sich unangenehm an: Aufhören.
Achtung: Teebeutel und Kartoffelscheiben können Augen reizen
Ein weiteres beliebtes Hausmittel gegen geschwollene Augen sind gekühlte Teebeutel. Besonders Schwarztee wird empfohlen, da die enthaltenen Wirkstoffe zusammenziehend und abschwellend wirken. Doch die Hautärztin rät zur Vorsicht: "Wer Teebeutel nutzen möchte, sollte diese gut ausdrücken, nachdem sie eine Weile in kaltem Wasser gezogen haben. Es sollte keine Flüssigkeit ins Auge gelangen.
Die enthaltenen Schwebstoffe können zu Augenreizungen wie Brennen, Juckreiz, Rötung bis hin zu Entzündung führen", warnt Meyer-Rogge. Auch gekühlten Kartoffelscheiben steht die Expertin kritisch gegenüber, da die Flüssigkeit der Kartoffel Stärke enthält. Gelange diese ins Auge, könnten Reizungen bis hin zu Entzündungen die Folge sein.
Beim Schminken vorsichtig sein
Nicht selten kommt es vor, dass Unverträglichkeiten gegen Augen-Make-up zu Augenschwellungen führen. Besonders bei wiederkehrenden Beschwerden lohnt sich der Schminkverzicht. Geht die Schwellung oder gar Rötung zurück, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es an dem Kosmetikprodukt liegt. Versuchen Sie dann ein Produkt für empfindliche Augen. Wechseln Sie Mascara zudem nach einem halben Jahr aus. Mit dem Bürstchen können Keime in die Wimperntusche kommen, die sich mit der Zeit vermehren.
"Auch beim Abschminken sollte man achtsam sein", rät Meyer-Rogge. "Viele haben Probleme mit ölhaltigen Abschminkprodukten. Das Öl kann die Augen reizen und den Tränenfilm stören. Außerdem sollte man aufpassen, dass keine Kosmetikrückstände ins Auge gelangen. Um mögliche Partikel auszuspülen, können Sie nach dem Abschminken die Augen mit befeuchtenden Augentropfen pflegen. Achten Sie darauf, dass diese keine Konservierungsstoffe enthalten."
Zur Person
Dr. Ellen Meyer-Rogge ist Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). Der Schwerpunkt der Fachärztin liegt auf der ästhetischen Dermatologie: Sie kombiniert Dermatologie und kosmetische Medizin, insbesondere unter dem Aspekt des modernen Anti-Aging von innen und von außen.
Weniger Salz konsumieren und aufs Rauchen verzichten
Wer oftmals geschwollene Tränensäcke hat, kann die Beschwerden möglicherweise mit einem ganz simplen Versuch lindern: Reduzieren Sie eine Weile Ihren Salzkonsum. Salz bindet Wasser und kann das Gesicht und die Augen anschwellen lassen. Manche Menschen reagieren empfindlich auf Salz und wissen nicht, dass das Würzmittel für das aufgedunsene Gesicht verantwortlich ist. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt, nicht mehr als einen Teelöffel Salz pro Tag zu verzehren – das entspricht etwa sechs Gramm.
"Mit Salz sparsam zu sein, ist nicht nur mit Blick auf die geschwollenen Augen ratsam. Ein anhaltend zu hoher Salzkonsum erhöht den Blutdruck. Bluthochdruck gehört zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen", sagt Meyer-Rogge. "Neben der Salzreduktion lohnt sich oft auch der Verzicht auf Kaffee und Alkohol, um geschwollenen Augen vorzubeugen. Koffein und Alkohol stellen die Gefäße weit. Augenringe und Schwellungen können die Folge sein."
Auch Rauchen ist ungünstig. Es fördert Entzündungsprozesse in den Gefäßen und verschlechtert die Durchblutung. Zudem reizt Zigarettenrauch die Augen und begünstigt Rötungen und Schwellungen.
Bei Hitze ausreichend trinken und Sonnenbrille tragen
Vor allem im Sommer klagen viele Menschen über geschwollene Augen. Zurückzuführen ist das häufig auf die Hitze. Hohe Temperaturen können einen Lymphstau verursachen und zu Wassereinlagerungen rund um die Augen führen. Hinzu kommt, dass viele Menschen in heißen Nächten nicht gut schlafen. Bei Schlafmangel ist die Kortisonproduktion im Körper erhöht. Das körpereigene Hormon begünstigt Wassereinlagerungen – auch im Bereich der Augen. Die Einwirkung von UV-Licht und das Zusammenkneifen der Augen belastet die Augen im Sommer zusätzlich. Ventilatoren und Klimaanlagen führen nicht selten zu trockenen Augen.
Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) rät, im Sommer die Augen mit einer Sonnenbrille zu schützen – auch, um bleibenden Schäden an Netzhaut und Linse vorzubeugen. Entscheidende Auswahlkriterien für den Kauf einer guten Sonnenbrille seien ein garantierter UV-Schutz, die richtige Blendschutzkategorie und eine hochwertige Verarbeitung. Am besten lässt man sich im Geschäft beraten.
Übrigens: Die Tönung der Gläser sagt nichts über den UV-Schutz aus. Sie reduziert lediglich das für das Auge sichtbare Licht. Eine Orientierung bietet das CE-Kennzeichen auf der Bügelinnenseite. Dieses belegt, dass die Sonnenbrille die grundlegenden Sicherheitsanforderungen erfüllt.
Wann mit geschwollenen Augen zum Arzt?
Helfen die Hausmittel gegen geschwollene Augen nicht und treten die Beschwerden immer wieder auf, steckt wahrscheinlich eine andere Ursache dahinter. Besonders wenn Juckreiz, Rötung, vermehrte Sekretbildung oder Schmerzen hinzukommen, sollte man aufmerksam werden und einen Augenarzt aufsuchen.
Möglicherweise ist eine Allergie oder eine Bindehautentzündung der Auslöser. "Auch Erkrankungen von Herzen, Nieren oder Schilddrüse können geschwollene Augen begünstigen, ebenso die Einnahme bestimmter Medikamente. Setzen Sie Medikamente nie eigenmächtig ab. Besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin, was Sie tun können", rät Meyer-Rogge.
- dge.de: "Wasser". Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (Stand: Aufgerufen am 14. Juni 2023)
- dge.de: "Speisesalz". Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (Stand: Aufgerufen am 14. Juni 2023)
- bmel.de: "Salzkonsum in Deutschland: Ergebnisse der DEGS-Studie". Online-Information des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. (Stand: 10. Mai 2021)
- bva.de: "Worauf achten beim Sonnenbrillenkauf?". Online-Information des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). (Stand: Juni 2022)
- bva.de: "Tipps bei Heuschnupfen & Allergien". Online-Information des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). (Stand: Mai 2023)
- bfs.de: "UV-Strahlung". Online-Information des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS). (Stand: Aufgerufen am 14. Juni 2023)