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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Was ist das? Was bedeutet Karma?
Sicher haben Sie schon einmal von gutem oder schlechtem Karma gehört. Doch was bedeutet das? Wir erklären den Begriff.
Ist jemand hilfsbereit, spricht man von gutem Karma. Oder man sagt, eine gute Tat verbessere das Karma. Umgekehrt sollen schlechte Taten schlechtes Karma bringen. Der Begriff stammt aus dem Sanskrit, einer Sprache, die im südasiatischen Raum einst sehr verbreitet war und im Hinduismus noch heute die bedeutendste Sprache ist. Wir beleuchten den Begriff und die Zusammenhänge genauer.
Ursprünge des Karmas im Sanskrit
Der Begriff Karma aus dem Sanskrit bedeutet so viel wie "Rad", "Tat" oder "Wirkung". Damit wird bereits der Kern des Konzeptes beschrieben – eine Art Ursache-Wirkung-Kreislauf. Karma ist eng mit der Reinkarnation, also der Wiedergeburt verbunden. Die Annahme lautet: Jede physische und geistige Handlung wird eine Folge nach sich ziehen, die unter Umständen erst im nächsten oder einem späteren Leben eintritt. Ein schweres Schicksal kann daher als Strafe für etwas gesehen werden, das in einem vorherigen Leben getan wurde.
Karma in den Religionen
Während sich vor allem die moderne Vereinfachung des Konzeptes heute weit verbreitet und auch den westlichen Raum erreicht hat, spielen komplexere Vorstellungen vor allen in einigen Religionen eine Rolle. Tief verankert ist das Konzept des Karmas im Hinduismus und im Buddhismus, aber auch in kleineren Religionen wie dem Jainismus.
In einigen Religionen und Strömungen ist dabei entgegen der häufigen Annahme in der westlichen Welt nicht das Sammeln von gutem Karma das oberste Ziel. Vielmehr steht im Mittelpunkt, weder gutes noch schlechtes Karma zu sammeln. Im Buddhismus beispielsweise ist das höchste Ziel das Erreichen des Nirvanas und die Einheit mit Buddha selbst – ein Ziel, das den Kreislauf der Wiedergeburten unterbrechen soll. Dies ist nur durch neutrales Karma zu erreichen.
Was bedeutet "Instant Karma"?
Der Begriff "Instant Karma" (aus dem Englischen = unmittelbares Karma) trifft die Grundidee des Karmas nur halb und verbreitet eine moderne, häufig westliche Anschauung des Konzeptes. Dabei wird davon ausgegangen, dass schlechte Handlungen sofort schlechte Folgen nach sich ziehen. Im ursprünglichen Konzept des Karmas geht es jedoch vielmehr um spätere Folgen, die sich erst nach Jahren oder sogar nach mehreren Leben zeigen.
Karma weltweit
Nicht nur im asiatischen Raum ist das Konzept von Ursache und Wirkung verbreitet. Auch in westlichen Ländern, Kulturen und Religionen gibt es ähnliche Konzepte – so wird etwa im Christentum von Sünde, Buße und Vergebung gesprochen, was ähnliche Prinzipien wie das Sammeln und Neutralisieren von Karma beschreibt. Im Alten Testament gibt es den Satz "denn sie säen Wind und werden Sturm ernten", der ebenfalls einen Zusammenhang von Ursache und Wirkung suggeriert. Konzepte wie diese sind in fast allen Kulturen verbreitet, wenngleich nicht unter demselben Namen und häufig mit vielen Unterschieden im Detail.
- Eigene Recherche