Steigende Treibstoffpreise Werden durch den Ukraine-Krieg jetzt Flüge teurer?
Die Fluggesellschaft Ryanair erwartet schwierige Zeiten wegen hoher Treibstoffpreise. Werden die Kosten bei den Airlines jetzt an die Kunden weitergegeben?
Ryanair warnt vor schwierigen Zeiten für die Luftfahrtbranche wegen steigender Treibstoffpreise im Zuge des Ukraine-Kriegs. "Ich denke, es wird für die meisten Fluggesellschaften in den nächsten zwölf Monaten sehr schwierig werden", sagte Vorstandschef Michael O'Leary am Mittwoch dem Sender Sky News.
Ryanair sei aber gut abgesichert. "Wir haben etwa 80 Prozent unseres Treibstoffbedarfs bis März 2023 gehedged. Für diesen Sommer und den Rest des Jahres können wir also immer noch niedrige Ölpreise und niedrige Tarife an unsere Kunden weitergeben, weil wir eine sehr starke Position bei der Treibstoffabsicherung haben."
Den Fluggesellschaften drohen Gewinneinbußen
Der Ölpreis war am Dienstag wegen des Kriegs in der Ukraine und der Furcht vor Rohöl-Lieferausfällen auf ein Siebeneinhalb-Jahres-Hoch gestiegen. Am Mittwoch notierte der Preis für die Rohölsorte Brent aus der Nordsee sechs Prozent höher bei 111,38 Dollar je Barrel (159 Liter) und damit auf dem höchsten Stand seit Anfang Juli 2014.
Die Fluggesellschaften sehen sich aufgrund der steigenden Ölpreise mit möglichen Gewinneinbußen konfrontiert. Nach Einschätzung von O'Leary dürften nicht abgesicherte Fluggesellschaften in den kommenden Monaten in große finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Flüge in die Ukraine sind ausgesetzt
Ryanair hatte in der vergangenen Woche wie die meisten anderen Fluggesellschaften alle Flüge zu und von der Ukraine ausgesetzt. O'Leary sagte, es gebe einen enormen Anstieg der Nachfrage nach Flügen von und zu polnischen Städten, da viele Ukrainer ins Vereinigte Königreich und in andere europäische Städte zu ihren Familien reisten.
Er geht davon aus, dass die Ukraine-Krise keine dramatischen Auswirkungen auf die Buchungen in Osteuropa haben wird, solange sich der Krieg nicht andernorts ausbreitet.
- Nachrichtenagentur Reuters