Thüringen bewirbt sich Bratwurst und Kindergarten sollen Kulturerbe werden
Zwar ist das Bundesland bereits mit vier Einträgen auf der nationalen Kulturerbeliste verzeichnet, dennoch will Thüringen weitere seiner Traditionen auszeichnen lassen. Das sind die Kandidaten.
Die Bratwursttradition in Thüringen und Umgebung soll Kulturerbe der Unesco werden. Sie gehört nach Angaben der Staatskanzlei vom Donnerstag zu acht Vorschlägen aus Thüringer Regionen, die sich um die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis "Immaterielles Kulturerbe" bewerben. Damit wird etwa lokales Brauchtum und traditionelle Handwerkskunst bezeichnet.
Auch die Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel (1782-1852), der im thüringischen Bad Blankenburg 1840 den ersten Kindergarten gegründet hatte und die Ende des 19. Jahrhunderts begründete Tradition der Gartenzwerg-Herstellung in Gräfenroda stehen auf der Vorschlagsliste, die nun zunächst von einer Fachjury des Landes begutachtet wird.
Das sind die weiteren Bewerber
Als Vorschlag eingereicht wurde zudem die Gedenkstätte "Brehms Welt – Tiere und Menschen" im ostthüringischen Renthendorf für den Naturforscher Alfred Brehm (1829-1884), Autor des Standardwerks "Brehms Tierleben". Ebenso finden sich die deutsche Brettspielkultur, die Erfurter Brunnenkresse, der Taubenmarkt in Dermbach und der Weihnachtsbrauch des Fackelbrandes in Schweina (beide Wartburgkreis) auf der Vorschlagsliste.
Die vier aussichtsreichsten Bewerbungen werden an die Bundesebene weitergeleitet, wo sie vom Expertenkomitee der deutschen Unesco-Kommission bewertet werden. Die Entscheidung über die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis treffen bis Anfang 2023 die Kultusministerkonferenz und die Beauftragte des Bundesregierung für Kultur.
Thüringen ist bereits mit vier Einträgen auf der nationalen Kulturerbeliste verzeichnet. Das sind der Eisenacher Sommergewinn, die Palmsonntagsprozession in Heiligenstadt, der Christbaumschmuck aus Lauscha und das Skatspiel aus Altenburg.
- Nachrichtenagentur dpa