Getränke und Desserts McDonald's verlangt Pfand für Verpackung
Zufall oder nicht? Pünktlich zur Weltklimakonferenz in Glasgow hat die Fastfood-Kette McDonald's ihr grünes Gewissen entdeckt – und startet in Deutschland ein Mehrweg-Konzept.
Am Samstagabend endete die UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow. Zwar ging es dort in erster Linie darum, die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß von maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Gleichermaßen standen aber auch andere Themen rund um Klimaschutz auf dem Programm, zum Beispiel Verpackungsmüll zu reduzieren und die Welt damit ein Stück weit nachhaltiger zu machen.
Umweltsünder McDonald's will grüner werden
Offenbar hat der Fastfood-Gigant McDonald's ein Gefühl für das richtige Timing. Denn just zur selben Zeit startete der Produzent von Milliarden umweltschädlicher Einwegverpackungen eine grüne Offensive.
Unter dem Slogan "Weniger ist Mehr(weg)!" testet das Unternehmen zurzeit an zehn deutschen Standorten ein Mehrweg-Pfandsystem. Kunden können im Raum Berlin und München Getränke und Desserts in Mehrwegverpackungen bestellen.
Pro Verpackung wird ein Euro Pfand erhoben. Bei der Rückgabe der Mehrwegbecher in den Testrestaurants wird das Pfand vollständig rückerstattet. So will die Kette sicherstellen, dass die Verpackungen den Weg zurück ins Restaurant finden und wiederverwendet werden können.
Mehrweg bundesweit bis Ende 2022
Doch warum kommt der Sinneswandel gerade jetzt? McDonald's will vor allem der gesetzlichen Mehrwegpflicht zuvorkommen, die ab 2023 greift. Restaurants, Imbisse und Cafés müssen ihren Kunden beim Straßenverkauf dann neben Einwegverpackungen auch alternativ eine Mehrwegvariante anbieten.
Der Testlauf soll in den zehn teilnehmenden Restaurants zwei Monate dauern. Danach soll das Konzept vor Ende 2022 bundesweit zum Einsatz kommen.
- McDonald’s Deutschland: "Weniger ist Mehr(weg)! McDonald’s Deutschland testet eigenes Mehrwegpfandsystem an 10 Standorten" (Pressemitteilung)