Umfrage zu Corona-Folgen Deutsche klagen über mehr Hausarbeit
In der Corona-Pandemie sind die Menschen öfters daheim – also muss auch häufiger geputzt werden. Die meisten Deutschen finden das nicht schön. Doch einige haben sogar die Lust an der Hausarbeit entdeckt.
Mehr als 40 Prozent der Menschen in Deutschland klagen über eine Zunahme der Hausarbeit durch die Corona-Pandemie. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Minijob-Zentrale hervor. Es gebe mehr schmutziges Geschirr, da häufiger zu Hause gegessen werde, und es müsse auch häufiger geputzt werden, klagten viele Befragte.
Familien mit Kindern besonders betroffen
Besonders belastet durch die Pandemie waren demnach Familien mit Kindern. Hier klagten sogar drei Viertel der Befragten über Mehrarbeit, nicht zuletzt wegen der häufigeren Kinderbetreuung in den eigenen vier Wänden.
Immerhin neun Prozent der Befragten gaben aber auch an, ihnen sei aufgrund der Corona-Pandemie bewusster geworden, dass Hausarbeit Spaß mache. Dabei waren es häufiger Männer als Frauen, die diese Erfahrung machten.
Respekt gegenüber Reinigungskräften ist gestiegen
Rund 15 Prozent der Befragten stellten angesichts der Mehrbelastung allerdings auch fest, dass sie Unterstützung im Haushalt benötigen. Unter den Eltern braucht nach eigener Einschätzung sogar jeder Vierte Entlastung bei der Kinderbetreuung. Ein Viertel der Befragten gab an, ihr Respekt gegenüber Haushaltshilfen und Reinigungskräften sei angesichts der jüngsten Erfahrungen gestiegen.
Dennoch halten viele Schwarzarbeit im Haushalt immer noch für ein Kavaliersdelikt. Immerhin 38 Prozent der Befragten meinten, die Beschäftigung einer Haushaltshilfe ohne Anmeldung sei in Ordnung oder zumindest teilweise in Ordnung.
Zum Vergleich: Beim Schwarzfahren in Bus und Bahn fanden das nur 17 Prozent. Nach Einschätzung von Dominik Ense vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln werden tatsächlich sogar 90 Prozent der Haushaltshilfen schwarz beschäftigt.
- Nachrichtenagentur dpa