Virologe gibt Tipps So können sich Familien in der Corona-Krise treffen
Gerade ältere Menschen mussten in der Corona-Zeit auf persönlichen Kontakt zu ihren Lieben verzichten. Ein Virologe plädiert dafür, dass man ihnen hier mehr Selbstbestimmung zugestehen sollte.
Die Regeln im Umgang mit Corona sind den meisten bekannt – doch sie sind schnell vergessen, wenn die Enkel in den Raum stürmen und sich freuen, Oma und Opa zu sehen. Der Virologe Prof. Jonas Schmidt-Chanasit spricht sich dafür aus, dass in einem familiären Rahmen jeder für sich selbst bestimmen sollte, welches Risiko er oder sie persönlich eingehen wolle.
Virologe hat Verständnis für ältere Leute
"Es gibt sicher Omas und Opas, die ihre Enkel in geschlossenen Räumen umarmen wollen – weil sie nicht wissen, ob sie das nächstes Jahr noch mal erleben werden", sagt der Experte vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Er habe Verständnis für ältere Leute, die das Risiko darum vielleicht bewusst eingehen. "Das sollte man nicht abtun."
Schmidt-Chanasit findet, das sollten Familien bei ihren Treffen selber bestimmen, "solange sie keine anderen massiv gefährden".
Stoßlüften verringert die Gefahr durch Aerosole
Was sich in jedem Fall in geschlossenen Räumen empfiehlt, ist regelmäßiges Stoßlüften. Das verringert die Gefahr einer Übertragung durch kleine Schwebeteilchen (Aerosole) in der Luft.
Wollen Familien das Risiko einer möglichen Ansteckung zusätzlich minimieren, sollte man auf Umarmungen und Küsse lieber verzichten, gegebenenfalls in den Räumen eine Alltagsmaske tragen und regelmäßig gründlich die Hände waschen. Dazu kommt: Wer sich krank fühlt, sollte keinesfalls Verwandte besuchen.
- Nachrichtenagentur dpa