Experte muss ihn korrigieren "Bares für Rares": Horst Lichter macht gängigen Fehler
Eine Rarität bringt den wortgewandten Moderator Horst Lichter bei "Bares für Rares" ganz schön in die Bredouille. Selbst der Verkäufer des "weltweiten Einzelstücks" muss sich vom Experten berichtigen lassen.
"Wow, sag mal, da brauchst du aber einen Eingang für! Eine coole Lampe", sagt Moderator Horst Lichter in der Trödelshow "Bares für Rares", als er die Rarität von Verkäufer Roman Gast erblickt. "Leuchte", entgegnet Experte Detlev Kümmel, der das Objekt bereits unter die Lupe nimmt.
"Nein, Lichter!", scherzt der Moderator, bevor er sich dem Verkäufer zuwendet. "Was würdest du sagen, was ist das, wenn du das so siehst?", möchte er von dem 42-jährigen Schreiner aus Warmensteinach wissen. "Das ist eigentlich schon fast ein Kunstwerk – also es ist eine Lampe", entgegnet er. "Das würde ich auch sagen", stimmt Lichter ihm zu. Dann fragt er erneut den Experten: "Was ist das?"
Experte muss Horst Lichter korrigieren
Kümmel muss die beiden Herren in ihrer Wortwahl korrigieren: "eine Deckenleuchte". Horst Lichter ist der Unterschied zwischen "Lampe" und "Leuchte" zu spitzfindig. "Das ist mir aber auch egal. Hauptsache, die ist nachher richtig viel Geld wert", sagt er und möchte vom Experten nun mehr über die Rarität erfahren. Denn er findet: "Das sieht ja aus wie riesige Eiswürfel."
Info: Als Lampe wird die Lichtquelle bezeichnet, die Leuchte bezeichnet die gesamte Konstruktion um die Lichtquelle herum.
"Ja, und genauso heißt es auch", entgegnet Kümmel. "Das ist eine 'Ice Cube'-Leuchte. Dieses Modell in dieser Größe kann man in die 70er/80er-Jahre verorten. Wir haben insgesamt 25 einzelne Eiswürfel. Die heißen so, weil sie zwar komplett lichtdurchlässig sind, aber nicht durchsichtig", erklärt der Experte. Die Leuchte stammt vom Hersteller Kalmar, der laut Kümmel heute noch sehr hochwertige Deckenleuchten produziert.
Verkäufer Gast hat sich vorab schon informiert, wie viel die Leuchte einbringen könnte und würde sich über 3.000 Euro freuen. "Wir haben hier ein Lichtobjekt, das seine Sammler immer noch hat", gibt Kümmel ihm recht. Er schränkt jedoch ein: "Ich wäre hier etwas vernünftiger und wäre bei 2.500 bis 2.800 Euro." Damit hätte Lichter nicht gerechnet: "Soll ich mal ganz ehrlich sagen, was ich gedacht hätte? So 500 bis 600 Euro. Da kannst du mal sehen, wie schief ich gewickelt bin – mein lieber Mann."
"Das kann ich mir gar nicht vorstellen"
Im Händlerraum findet die Leuchte direkt Zuspruch. "Die wird wahnsinnig teuer gehandelt. Ich hab mich auch gewundert", sagt Kunst- und Antiquitätenhändler Daniel Meyer, steigt jedoch nur mit einem Gebot von 350 Euro ein. Nach eher zähen weiteren Geboten, verrät der Verkäufer den Preis, den die Expertise ergeben hat.
"Die ist so teuer? Das kann ich mir gar nicht vorstellen", meint Antiquitätenhändler Fabian Kahl. "Es gibt aktuell, so wie ich das recherchiert habe, weltweit keine davon im Angebot", preist Gast sein Objekt an. Von dem Argument lässt Kahl sich beeindrucken und bietet 1.550 Euro. "Ich habe null Gespür für diese Lampe, aber wenn das so ist, sehe ich da ein Geschäft", gesteht er.
Nach weiteren harten Verhandlungen erhält Meyer mit 1.650 Euro den Zuschlag. "Ich mache das wirklich nur, weil Sie mir das so gut verkauft haben", sagt er. Der Verkäufer ist zwar nicht so ganz mit der Summe zufrieden, möchte mit dem Geld jedoch sein kaputtes Auto reparieren lassen.
- "Bares für Rares" vom 24. September 2020