Nicht aggressiver als sonst Warum es gerade so viele Wespen gibt
Kaum liegt draußen der leckere Kuchen auf dem Teller, kommen sie angesurrt: Wespen. Gerade jetzt scheint es sehr viele von ihnen zu geben. Woran liegt das?
Wespen haben momentan Hochsaison. "Es ist ein gutes Wespenjahr", sagte Wilhelm Deitermann, Sprecher des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) auf dpa-Anfrage. Der recht warme, regenarme Frühling sei ideal für die Bildung von Wespenvölkern gewesen. "Deshalb gibt es eventuell mehr Wespen als sonst." Aggressiver als in anderen Jahren seien sie aber nicht.
Darum bevorzugen Wespen jetzt Süßes
"Dass die Wespen zurzeit so auf Süßes fliegen, ist normal", erläuterte Deitermann. Denn die Larven, die vor allem Proteine brauchten, seien inzwischen versorgt und die Wespen hätten somit ihre Arbeit erledigt: "Da bricht so ein bisschen Anarchie aus. Die Wespen haben frei und müssen nur noch sich selber versorgen – und da sind sie heiß auf Süßes."
Jetzt ist Wespen-Hauptzeit
Nach Einschätzung des Naturschutzbundes (Nabu) NRW sind nicht mehr Wespen unterwegs als im vergangenen Jahr. "Aber im Moment ist ihre Hauptzeit. Die Völker haben mit bis zu 1.000 Tieren ihre maximale Größe erreicht", sagte Nabu-Sprecherin Birgit Königs. "Sie alle sind auf Nahrungssuche – da gibt es auch schon mal untereinander Gerangel um den Kuchen."
- Zehn interessante Fakten: Wespen erkennen Sie an Ihrem Gesicht
Der Nabu empfiehlt, bei ungebetenen Wespen-Besuchen Ruhe zu bewahren. Auf keinen Fall solle man um sich schlagen oder die Tiere anpusten. Anpusten und schnelle Bewegungen macht die Tiere aggressiv. Vielmehr sei "sanftes Wegschieben" das Mittel der Wahl. Süße Speisen und Getränke im Freien solle man abdecken – oder lieber drinnen verzehren.
Wenn Sie dennoch draußen essen möchten, kann eine Ablenkfütterung helfen, die Tiere fern zu halten. Legen Sie hierfür beispielsweise aufgeschnittene Weintrauben etwa zwei Meter von Ihrem Essen entfernt in eine Schale. Die Früchte sollten zudem leicht für die Wespen erreichbar sein und somit eine einfache und bequeme Nahrungsquelle darstellen. Darüber hinaus kann es helfen, mit Kaffee gegen die Tiere vorzugehen. Hierzu müssen Sie Kaffeepulver in eine feuerfeste Schale geben und es anschließend anzünden. Insekten schrecken vor dem Rauch zurück.
- Nachrichtenagentur dpa