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Urlaub trotz Corona: Reisewarnung aufgehoben – so startet die Urlaubssaison


Reisewarnung aufgehoben
So startet die Urlaubssaison trotz Corona-Krise

Von dpa
Aktualisiert am 14.06.2020Lesedauer: 4 Min.
Corona-Krise: Griechenland öffnet seine Grenzen für Touristen aus 29 Ländern, auch aus Deutschland.Vergrößern des Bildes
Corona-Krise: Griechenland öffnet seine Grenzen für Touristen aus 29 Ländern, auch aus Deutschland. (Quelle: Viennareport/imago-images-bilder)

Endlich ist es so weit: Die Reisewarnung für 27 europäische Staaten wird aufgehoben, viele Länder öffnen ihre Grenzen wieder. Hier können Sie trotz Corona-Krise Ihren Urlaub planen.

Ab in den Süden: Von Montag an können Urlauber aus Deutschland wieder zu beliebten Zielen in Europa aufbrechen. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes wird voraussichtlich für 27 europäische Staaten aufgehoben, zugleich lassen die meisten Länder wieder Touristen einreisen. Spanien als Urlaubsland Nummer eins der Bundesbürger im Ausland ist zwar erst ab 1. Juli dabei. Doch bis zu 10.900 Menschen sollen für einen Test von Montag an nach Mallorca und auf die anderen Balearen-Inseln fliegen dürfen.

Eine große Reisewelle wird nicht erwartet

Flughäfen, Airlines und Reiseveranstalter haben sich mit Hygiene- und Sicherheitskonzepten auf den Neustart vorbereitet. Lufthansa hat ihr Angebot hochgefahren. Eine große Reisewelle ist allerdings zunächst nicht zu erwarten, auch weil die meisten Flugreisen großer Veranstalter erst im Laufe der Woche oder Anfang Juli starten.

Das Kabinett hatte beschlossen, die weltweite Reisewarnung für Touristen für 31 europäische Länder aufzuheben, für die vier Staaten Spanien, Schweden, Norwegen und Finnland wird das voraussichtlich aber noch nicht am Montag geschehen. Für die 27 anderen Länder gibt es dann ausführliche Hinweise, in denen über die landesspezifischen Risiken informiert wird. Das kann auch bedeuten, dass von touristischen Reisen abgeraten wird. Zum Beispiel bei Großbritannien soll das der Fall sein, solange dort noch eine 14-tägige Quarantänepflicht für alle Einreisenden besteht.

Reisewarnung bleibt für mehr als 160 Staaten bestehen

Für mehr als 160 Staaten soll die Reisewarnung zunächst bis zum 31. August verlängert werden. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte aber klargemacht, dass es auch da noch Ausnahmen geben könnte – zum Beispiel für beliebte Urlaubsländer wie die Türkei, die bereits den Flugverkehr nach Deutschland wieder aufgenommen hat. Das Land am Bosporus ist das drittbeliebteste Urlaubsziel der Deutschen im Ausland nach Spanien und Italien. Die türkische Regierung dringt auf eine Aufhebung der Reisewarnungen "zum frühestmöglichen Zeitpunkt".

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Eine Reisewarnung ist allerdings kein Reiseverbot. Urlauber können auf eigenes Risiko unterwegs sein, sofern das Land seine Grenzen für Touristen geöffnet hat. Maas hatte allerdings deutlich gemacht, dass es keine großangelegte Rückholaktion mehr geben werde wie im März. Veranstaltern sind bei Reisewarnungen die Hände gebunden. Sie müssen die schon gebuchten Trips absagen.

Zunächst starten Urlauber per Auto, Bus oder Bahn

Die Lufthansa weitet ihr Angebot ab Montag aus, allein um 34 zusätzliche deutsche und europäische Ziele ab München und rund 20 ab Frankfurt. Im Fokus stünden dabei wie in der ersten Juni-Hälfte touristische Sommerziele. 80 Maschinen wurden reaktiviert.

Bei Veranstalterreisen dürften am Montag allerdings vor allem die Urlauber starten, die mit dem eigenen Auto, Bussen oder der Bahn anreisen. Der erste Ferienflug in den Süden – abgesehen von dem Balearen-Test – startet beim Branchenprimus Tui am Mittwoch (17.Juni) nach Faro. FTI ist am Montag mit Flügen nach Athen und Tessaloniki dabei. Weitere Ziele folgen Ende Juni/Anfang Juli. Bei DER Touristik starten die ersten Flugreisen ab Samstag (20. Juni) nach Portugal. Alltours bietet ab 1. Juli – in Nordrhein-Westfalen ab Ferienbeginn – Flugpauschalreisen in verschiedene EU-Länder an.

Reisebranche hofft auf kleinen Ausgleich

Die von der Corona-Krise hart getroffene Reisebranche hofft, wenigstens einen Teil der dramatischen Einbrüche wettmachen zu können. "Wir verspüren eine täglich steigende Buchungsnachfrage. Zu den beliebtesten Zielen zählen dabei Griechenland, Italien, die Kanaren, Bulgarien und Malta", berichtete FTI Group-Geschäftsführer Ralph Schiller.

Alltours-Chef Willi Verhuven geht davon aus, "dass wir im Sommer 50 Prozent des Vorjahresniveaus erreichen werden. Gerade die Kanaren, Griechenland, Mallorca und die Türkei sind sehr gefragt", sagte er jüngst der "Rheinischen Post".

Bei Schauinsland-Reisen haben sich die tagesaktuellen Buchungseingänge in den vergangenen zwei Wochen verzehnfacht. Der Aufschwung betreffe sowohl die kurzfristigen Buchungen für die Sommermonate als auch den Herbst, den Winter sowie bereits den Sommer 2021. "Mit Blick auf die Türkei würden wir es – im Sinne unserer Kunden – begrüßen, wenn es zu einem bilateralen Abkommen kommen würde", erklärte das Unternehmen.

Auch DER Touristik berichtete deutlich anziehenden Buchungen für den Sommer im Ausland. Höhere Nachfrage gebe es unter anderem für Griechenland, die Türkei, Balearen und Kanaren sowie Tunesien und den Indische Ozean.

Reisewarnung hat kostenlose Stornierungen ermöglicht

Maas hatte am 17. März wegen der Corona-Pandemie eine Reisewarnung für Touristen für alle fast 200 Länder der Welt ausgesprochen – und damit eine kostenlose Stornierung von Reisen ermöglicht.

Zu den Ländern, für die sie nun am Montag aufgehoben wird, zählen wahrscheinlich 23 der 26 Partnerländer Deutschlands in der Europäischen Union, das gerade aus der EU ausgetretene Großbritannien sowie drei der vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, die Schweiz und Liechtenstein. Für Spanien, Norwegen und Finnland wird die Aufhebung voraussichtlich erst später vollzogen, weil dort noch Einreisesperren gelten.

Auch für Schweden dürfte es eine Verzögerung geben. Das Auswärtige Amt weist auf seiner Internetseite darauf hin, dass das EU-Land derzeit die sogenannten Pandemiekriterien für eine Aufhebung der Warnung nicht erfülle. Schweden hatte deutlich freizügigere Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ergriffen als der Rest Europas.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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